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Adieu Urs Sommer

Freitag, 07. November 2008 01:15

Der Rennsport nimmt am Freitag 7.11.2008 Abschied von einem Grossen der Trab-Szene - einem grossen Kämpfer, erfolgreichen Trabrennfahrer, Trainer, Besitzer, Züchter, Tüftler auf und neben der Rennbahn, Hufschmied, Freund und vielem mehr. 

Das Leben und Wirken von Urs Sommer umfassend zu beschreiben, ist nicht einfach. Es gäbe ganze Bücher zu füllen mit Anekdoten, mit schönen Momenten, aber auch mit schwierigen.

Objektiv nüchtern über Urs zu schreiben, ist ohnehin schier unmöglich. Ausser man zählt einfach die Fakten seiner Erfolge auf. Die 201 Fahrer- und 147 Trainer-Siege, die er in der Schweiz erzielt hat - zudem etliche im Ausland. Die drei Meisterschafts-Siege, die Urs im Sulky feiern durfte: 1983 mit Hans Krummens Igor Barbes noch als Amateur, 1995 mit dem selbst trainierten und mitgezüchteten Volley F (wegen des Schachen-Umbaus auf der Frauenfelder Allmend) und schliesslich 1999 mit Fediron für Renata Fuchs. Oder das grosse Erfolgsjahr 1996, als Urs Sommer  in Deutschland Europameister und schliesslich 1996 in Australien Vize-Weltmeister der Amateur-Trabfahrer wurde - 20 Jahre nach dem leider ebenfalls viel zu früh verstorbenen Erhard Schneider, dem Weltmeister von Paris. 

Diese Erfolge, diese Früchte der Arbeit von Urs Sommer waren ein wichtiger Teil. Für ihn selbst aber immer nur das Tüpfchen auf dem i. Er hatte genau so Freude an einer guten Plazierung, den Fortschritten eines seiner vielleicht noch nicht so erfolgreichen, oft selbst gezüchteten "Sorgenkinder" im Stall. Wenn er mit neu ausgetüfteltem Hufbeschlag (Urs war auch in Deutschland und unseres Wissens auch in Skandinavien als Hufschmied auf verschiedenen Rennbahnen tätig) eine Verbesserung erkennen konnte, freute er sich wie ein kleiner Junge. 

Wer bei ihm auf dem Hof in Räterschen zu Besuch war, sei es als Freund, als Kunde seiner Trab-Zubehör-Shops, als Journalist bei einem Stallrundgang oder aus welchem Grund auch immer - bei Urs war jeder willkommen. Es gab zu jedem Anlass ein feines Glas Wein, die Türen waren immer offen. Und in geselliger Runde wusste Urs immer eine interessante Geschichte zu erzählen, dann noch eine, und noch eine Letzte...

Auch als Urs von seiner heimtückischen Krankheit, die ihn über Jahrzehnte verfolgte, schon stark gezeichnet war, liess er es sich nicht nehmen, ins Sulky zu steigen. Diverse Knochenbrüche und Spitalaufenthalte nahm er dafür in Kauf. Auch das war Urs Sommer. Ungemein zäh, tapfer, mutig und bis zum Schluss nicht unterzukriegen. 

Noch im letzten Jahr seines Lebens auf dieser Welt hatte er noch mit viel Geschick und enormer Geduld Sulkys repariert, die ihm Kunden gebracht hatten. Es gab immer etwas zu tun für Urs. 

Und so gibt es auch für uns alle jetzt etwas zu tun: Urs, wir werden Dich nicht vergessen! 

 

Urs Sommer
Als könnten sie fliegen: Urs Sommer in St.Moritz mit seinem selbst gezüchteten Dimero, der in seiner langen Karriere 16 Rennen gewann. (swiss-image)

 

 

 
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