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Ein Grosser geht...

Montag, 15. Januar 2007 09:15

Gai Fayen beendet seine Rennkarriere.

Wer kennt ihn nicht den grossen Fuchs der mit seinem Besitzer und Trainer Yvan Pittet so viele grosse Erfolge feiern konnte. Bei insgesamt 63 Schweizer Starts gewann Gai Fayen neun Rennen (u.a. GP Kt. Luzern, GP Lichtenstein. Landesbank Maienfeld, Prix d’Endurance, GP d’Été, GP d’Automne, den Prix d’Ouverture etc.). In 38 weiteren Rennen konnte sich Gai Fayen platzieren – u.a. wurde er zweimal vierter und einmal fünfter in der Meisterschaft der Traber. Wobei er im Jahr 2004 so etwas wie der moralische Sieger dieses Rennes war, lief er doch 5 Zehntel schneller als die von Vorgaben profitierende Inländerin Harola. Im selben Jahr beendete er den Prix du Président als sechster und zeigte gegen Klassepferde wie Time of Change, Love You oder Jardy eine grandiose Leistung.

Ein echtes "Zug-Pferd" für seine arg gebeutelte Entourage

Als Gai Fayen im Frühjahr 2003 auf Empfehlung von J.P. Dubois und Monsieur J.P. Legardinier (Starter in Vincennes) in die Schweiz kam stand es in seinem Umfeld nicht zum Besten. Sein neuer Trainer Yvan Pittet erholte sich nur langsam von einer schweren Operation dessen Frau Mary-Lise kämpfte ebenfalls mit gesundheitlichen Problemen. Gai Fayen war mehr als bloss einfach ein Rennpferd – er war ein echtes „Zugpferd“. Ohne ihn und seinen Kampfgeist hätte sich vieles anders abgespielt. Gai Fayen war es der Yvan Pittet die Motivation gab wieder Rennen fahren zu wollen – er war es, der ihm die Kraft und die Energie gab weiterzumachen als seine geliebte Frau im August 2003 verstarb.

Erster Sieg in Dielsdorf

Nur gerade zwei Wochen nach ihrem Tod gewann Gai Fayen, nach harzigem Karrrierebeginn in der Schweiz, auf der Zürcher Parkrennbahn sein erstes Rennen. Die Siegerehrung war voller Trauer und schönen Erinnerungen zugleich – die Gefühle waren unbeschreiblich - den Tränen wurde freier Lauf gelassen. Zwei Wochen später in Luzern folgte der erste Sieg in einem Grand Prix – es schien damals, als ob ein Engel den Pittets beistand.
Ein weiterer GP Sieg in Maienfeld folgte und obwohl die Zeit damals sehr schwierig war: dank diesem tollen Pferd, dank Gai Fayen war alles irgendwie erträglich.


Gai Fayen und Yvan Pittet
Erster CH-Sieg für Gai Fayen mit Yvan Pittet im Herbst 2003 in Dielsdorf (K.Keller)

Die Saison 2004 sollte – Reglement oblige (mit 70 ist Schluss) – die letzte von Yvan Pittet werden. Für Gai Fayen wurde es die erfolgreichste auf Schweizer Bahnen. Mit seinem ein-drücklichen Sieg gegen Kelly James im Prix d’Endurance schrieb das Gespann Turfgeschichte. Seither heisst das Rennen Grand Prix Yvan Pittet – wer weiss vielleicht gibt es irgendwann auch einmal einen Grand Prix Gai Fayen?

Der letzte gemeinsame Sieg war der GP d’Automne 2004 in einem Hitchcock-Finale gegen Galion d'Argent – es folgte noch ein erfolgreicher Abstecher nach Lyon wo in einem Gruppe 3 Rennen ein zweiter Platz herausschaute.

In der Saison 2005 hatte Jean-Claude Gardaz das Vergnügen Gai Fayen zu pilotieren. Gleich beim ersten Start im Prix d’Ouverture konnten die beiden einen Sieg feiern: „ils ont stoppé l’homme… mais pas son cheval“. Neben einem weitern Vollerfolg in Dielsdorf gehörte Gai Fayen auch in dieser Saison zu den Besten.

 

Letzter Sieg im Oktober 2006 - und wieder Balsam für Yvan Pittet

Das Jahr 2006 begann mit Schneerennen. Obwohl Gai Fayen den „belgischen Teufel“ Jos Verbeeck an den Leinen hatte konnte er auf der weissen Unterlage nicht überzeugen. Auch im Unterland liess Gai Fayen den letzten Biss vermissen – nach Fehraltorf war die Ursache dafür klar. Sein Bein machte ihm zu schaffen und zwang ihn bis August zu pausieren. Sein Comeback gelang und am 28.10. 2006 konnte Gai Fayen zusammen mit Marcel Humbert einen überlegenen Sieg feiern – seinen letzten. Was damals nur wenige wussten, Yvan Pittet lag nach einer Hüftoperation im Spitalbett. Die Nachricht vom Sieg war damals Balsam. Gai Fayen sorgte also wieder einmal dafür, dass seinem Mentor und seinem ganzen Umfeld trotzt Sorgen das Lachen nicht verging.

Gai Fayen und Marcel Humbert
Gai Fayen (Marcel Humbert) gewinnt sein letztes Rennen im Herbst 2006 in Avenches (C.Mettler)

Alle, die an dieser großartigen Karriere von Yvan Pittet und Gai Fayen teilhaben durften, ein sogenanntes Glied in der Kette waren, werden sich immer gerne an diese Zeit zurückerinnern. Der Entscheid, Gai Fayen’s Karriere zu beenden – mag für viele etwas zu früh kommen. Obwohl er nun 13 Jahre als ist, hätte er uns bestimmt auch in dieser Saison das eine oder andere Mal mit seinem tollen Endspeed begeistert.

Siegerehrung Gai Fayen
Letzte Siegerehrung für Gai Fayen und seine Entourage (Foto: Hitsch Mettler)

 

Schöner Lebensplatz für einen Champion gesucht

Nun alles Schöne geht einmal vorbei und deshalb bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als zu hoffen, dass Gai Fayen einen schönen Platz findet an dem er seinen Lebensabend verbringen darf. Wenn jemand einen solchen weiss, er darf sich gerne bei uns oder direkt bei Yvan Pittet melden.
Gai Fayen wird nicht verkauft – er wird weiter im Besitze von Yvan Pittet bleiben – das ist er seinem Champion schuldig.

Gai Fayen
Gai Fayen auf der Weide (Foto: Scarlett Schär)

 

Gai Fayen
A dieu Gai Fayen, machs gut! (Foto Scarlett Schär)

 

 
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