Schnellsuche
Schnellsuche öffnen mit Tastatur: CTRL+F
 

Galopp-Schweiz-GV: Neue Crew nimmt die Herausforderungen in Angriff (Updated: mit FOTO)

Mittwoch, 09. März 2011 23:22

Nachdem fünf der sieben Vorstandsmitglieder des Dachverbandes Galopp Schweiz sich nicht mehr zur Wiederwahl stellten, wählte die Generalversammlung am 9.März 2011 in Lenzburg Köbi Broger zum neuen Präsidenten sowie Peter Aregger und André Spycher als Ergänzung zu den beiden bisherigen Karin Brunold und Sarah Leutwiler.

Der scheidende Präsident Anton Kräuliger, der in gelöster Stimmung durch die ordentliche Generalversammlung führte, brachte es schon ganz zu Beginn des Abends auf den Punkt. Er sehe den Abend im Zeichen einer grossen Rochade und neuen Herausforderungen. Die ersten Lacher provozierte er mit der Aussage, unter Varia werde dann der "Allmächtige" über die Situation im Rennsport berichten. Keine Frage, wen er damit meinte.

Kräuliger gab den anwesenden Mitgliedern (80 Aktiv-, 4 Passiv-Mitglieder und einige Gäste) zudem mit auf den Weg, künftig gehe es nicht mehr um Details (wie z.B. Ausschreibungen) sondern vielmehr um die Zukunft für den Rennsport als Ganzes.

 

Neben den üblichen Traktanden wie "Jahresbericht des Präsidenten" (wie gewohnt detailliert) oder Finanzen (Galopp Schweiz hat wieder ein positives Vereinsvermögen, schloss 2010 seit Jahren wieder einmal mit einem kleinen Verlust) nahm die Verabschiedung der scheidenden Vorstandsmitglieder (neben Kräuliger waren dies Vize Peter Scotton, Sandro Gianella, Otto Frei und Hanspeter Meier)  den meisten Platz ein. Einige originelle Abschiedsgeschenk gab es zu beklatschen, die Arbeit der Abtretenden wurde gewürdigt. Anton Kräuliger selbst wurde in der ersten Amtshandlung seines Nachfolgers Köbi Broger zum Ehrenmitglied von Galopp Schweiz vorgeschlagen und von der Generalversammlung per Akklamation als solches bestätigt.

Mindestens so grossen und anhaltenden Applaus erhielt Jacqueline Eble, die seit 25 Jahren (!) als Sekretärin für den Galopp-Dachverband arbeitet - für verschiedene Präsidenten, an verschiedenen Arbeitsorten und mit verschiedenen Arbeits-Pensen, wie Kräuliger betonte.

 

Für den (Wieder-)Zusammenschluss der Trab- und Galopp-Zuchtbemühungen war eine Statutenänderung nötig. Diese wurde ohne Diskussion oder Gegenstimmen durchgewunken. Die beiden Verbände sind allein schlicht zu klein, um vom Bund überhaupt offiziell als Zuchtverbände anerkannt zu werden. Dies würde zur paradoxen Situation führen, dass man sich z.B. für die Ausstellung von Pferdepässen mit einem anderen Verband (z.B. den Freibergern...) zusammenschliessen müsste, erklärte Anton Kräuliger. Gemeinsam sei nun die Anerkennung von offizieller Seite auf gutem Weg - Jean-Pierre Kratzer erklärte, man erwarte in den nächsten zwei bis drei Wochen positiven Bescheid vom Bundesamt für Landwirtschaft.

 

Köbi Broger stellte kurz sein Programm und seine Crew (Karin Brunold neue Vize-Präsidentin, Sarah Leutwiler, Peter Aregger und André Spycher) vor, die für eine Dauer von vier Jahren gewählt wurde. Broger gab zu, der Entscheid ob er Präsident von Galopp Schweiz werden solle, sei ihm nicht leicht gefallen. Doch er mache das Amt jetzt trotzdem mit grosser Freude.

PMU-Rennen, Strukturplan, Hindernisrennen, Marketing/Kommunikation zusammen mit den Rennvereinen, Trainingszentrale/Rennbahn Dielsdorf, Nachwuchsförderung auf allen Ebenen (insbesondere auch neue Besitzer!), Harmonisierung von Reglementen sind wichtige Stichworte, die Broger nannte.

 


"Glocken-Übergabe": Der scheidende Präsident Anton Kräuliger (rechts) mit Nachfolger Köbi Broger (Foto: Jürg Schranz)

 

Wie gross die Chance der PMU-Rennen für die Galopper sind, haben inzwischen wohl die allermeisten erkannt. Bezüglich der PMU-Umsätze wagte Anton Kräuliger sogar eine Prognose. Rund 55 bis 60 Millionen Franken PMU-Umsatz dürfte es gemäss ihm im 2011 in Avenches werden (12 PMU-Galopp-Renntagen mit je 6 Rennen zusammen mit den Trab-Renntagen; im 2010 waren es 40 Millionen mit den Trabrennen, nun rechnet Kräuliger mit 15-20 Millionen für die Galopprennen). Damit wäre IENA und die französischen Partner wohl zufrieden.

Jean-Pierre Kratzer seinerseits betonte, wie wichtig insbesondere ein guter Start der PMU-Galopp-Rennen in Avenches sei: "Im Mai, Juni verhandeln wir bereits für die Saison 2012. Ein guter Start würde dabei sehr helfen." Nicht weniger als 35 Rennplätze ausserhalb Frankreichs stünden gewissermassen in der PMU-Warteschlange und möchten mehr Rennen für die PMU veranstalten. Die Position von Avenches, weltweit grösster ausländischer Veranstalter von PMU-Rennen, könne nur durch gute Umsätze gehalten werden. Er zähle dabei auf die Unterstützung der Galopper, stellte JPK klar.

Auch bezüglich PMU in der Deutschschweiz, d.h. dass in der Deutschschweiz (endlich!) auch auf französische Rennen gewettet werden könnte, wie dies seit Jahren "im Tun" ist, deutete Kratzer positive Signale an. "Christoph Müller und ich hatten in den letzten Wochen interessante Kontakte mit wichtigen Leuten. Vielleicht kommen wir dieses Jahr, vielleicht im 2012 einen wichtigen Schritt weiter". Zu wünschen wäre es.

 

Kratzer gratulierte Köbi Broger und seiner Crew zur Wahl und wünschte viel Erfolg. Er erklärte zugleich, Galopp Schweiz sei frei und könne seine Zukunft selbst gestalten. Es stehe ihm nicht zu, Ratschläge zu erteilen, meinte Kratzer. Er gebe Broger und seiner Equipe nur einen Slogan mit auf den Weg: "Tun!" oder "Just do it".

Er nannte einige Bereiche, in denen der gesamte Schweizer Rennsport professioneller werden müsse. Neue Dopingreglemente seien so ein Gebiet, aber auch die Medien nannte Kratzer, insbesondere seien SPV und Rennvereine nicht mehr zufrieden mit dem swissturf. "Da sehe ich eine ganz schlechte Zukunft".

 

Situation RVZ: "Die Leute in Zürich müssen endlich die Wahrheit erfahren!"

Zu guter Letzt kam Kratzer auf den Rennverein Zürich zu sprechen. Er machte klar, dass Dielsdorf zu wichtig sei für den Rennsport, als dass die Zukunft der Zürcher einem egal sein könne. Es müsse jetzt unbedingt etwas getan werden.

Der SPV habe deshalb mit dem Präsidenten des Jockey Club, Sandro Gianella, Kontakt aufgenommen und ihn aufgefordert, die Zukunft des Rennvereins Zürich in die Hand zu nehmen. Der Jockey Club sei dazu legitimiert.

In einem Brief, dessen Schluss-Sätze Kratzer der Versammlung zitierte, erklärt der SPV-Vorstand gebenüber dem Jockey Club-Präsidenten, er sei bereit eine nun zu bildende Task-Force, welche innert 6 Monaten die Situation des RVZ durchleuchten soll (Finanzen, Infrastruktur, Renovationsbedarf, Sicherung der Renntage etc.) als Interims-Führung anstelle des aktuellen RVZ-Vorstandes zu unterstützen.

"Es ist endlich Zeit, dass die Leute in Zürich die Wahrheit betreffend der Situation im RVZ erfahren", meinte Kratzer vielsagend.

 

Schon am Donnerstag (10.März 2011) könnten die Mitglieder des RVZ an ihrer Generalversammlung die Weichen für die Zukunft stellen, so Kratzer. Denn jede Generalversammlung habe schliesslich die eigene Zukunft stets selbst in der Hand.

 

 

 
Aktuelle Renntage
02.06.2024 Aarau
31.05.2024 Avenches
24.05.2024 Avenches

20.05.2024 Frauenfeld
17.05.2024 Avenches
Werbe-Partner
SWISSLOS
Scala Racing Club
Turfshop GmbH - Ausrüstung für Renn- und Reitsport
Stall Allegra
Wisler - junge Selbstfahrer
 
Umfrage

Tipp des Tages

Haben Sie News für uns?

 
Werbe-Partner
Optimera AG
modern times - Webdesign - Multimedia - CD-/DVD-Produktion
Hier könnte Ihre Werbung stehen
 


Copyright © 2024 by horseracing.ch | Webdesign - CMS - Datenbank by moderntimes.ch | 135155833 Zugriffe seit Mittwoch, 11. Januar 2006
Logo horseracing.ch