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Glavalcours grosse Revanche gegen Salattus

Freitag, 11. April 2008 00:45

"Mister 50%" Glavalcour rückt seine Trefferquote wieder zurecht und bringt sich in die BMW-Pole-Position.

Mit 8 Jahren ist so mancher Vollblüter bereits in Rente, oder backt sportlich gesehen zumindest kleinere Brötchen. Nicht so Glavalcour, der Paradegalopper von Paul Zöllig. Der unverwüstliche Star der Szene hat im Prix de Printemps an diesem 6. April 2008 in Avenches nochmal eindrücklich gezeigt, dass nach wie vor mit ihm zu rechnen ist. Zumindest im Frühling - den Prix de Printemps gewann er nun schon zum vierten Mal in Folge (nachdem zuvor dreimal sein Halbbruder Brother's Valcour erfolgreich war!).

Doch alles der Reihe nach. Zuerst einmal gilt es festzuhalten, dass seit dem 24. Oktober 2004 (!) kein anderer Reiter mehr Glavalcour im Rennen geritten hat als Olivier Plaçais. 23 Rennen haben die beiden miteinander bestritten, 12 Siege und 5 Plätze hatten sie zusammen erzielt (Bruno Jollivet kam auf 14 Starts, 8 Siege und 6 Plätze). Nun also war erstmals seit dreieinhalb Jahren nicht Olivier Plaçais im Sattel, der diesmal Pont des Arts ritt, sondern Mathias Sautjeau.

Pont des Arts übernahm sofort die Spitze, Glavalcour nicht aussen daneben, sondern dahinter. Als es im letzten Bogen zur Sache ging, fiel Glavalcour kurz zurück. Nicht weil er geschlagen war, sondern weil er die abrupte Beschleunigung nicht sofort mitmachen konnte. Doch Mathias Sautjeau liess sich nicht beirren, griff im Einlauf vehement an, Glavalcour kämpfte. Und wenn dieser Glavalcour kämpft, haben es alle Pferde aus hiesigen Quartieren schwer. Salattus versuchte wie schon in Fehraltorf alles, kam diesmal aber nicht vorbei. Am Ende war es wieder eine halbe Länge, diesmal zu Gunsten von Glavalcour - übrigens unter den exakt gleichen Gewichtsbedingungen. Nur dass Glavalcour diesmal nicht den Nachteil des Saisondebüts gegenüber seinem ein Jahr jüngeren Konkurrenten wettmachen musste.

Auf Rang drei folgte vier Längen hinter Salattus der unter verlockendem Gewicht (6 Kilo weniger als Glavalcour) angetretene, leicht enttäuschende Majofils vor Romanoff, der sich unter der gleichen Bürde wie der Sieger ansprechend verkaufte. Pont des Arts war zu Beginn der Zielgeraden schon geschlagen und wurde bis auf den zweitletzten Platz durchgereicht - eine Leistung, die zu schwach ist, um stimmen zu können.

Der grosse Sieger Glavalcour hat mit seinem insgesamt 21. Sieg seine Quote von 50% Treffern beim 42. Start wieder zurechtgerückt. Eine solch eindrückliche Serie über so lange Zeit, das spricht für die Klasse von Glavalcour, aber natürlich auch für den Trainer Kurt Schafflützel.

Für den Dielsdorfer Trainer muss dieser Tag wie eine Erlösung gewesen sein - nachdem er zuvor keinen Saisonsieg hatte feiern können, würden es dank Gavita, Ziking und eben Glavalcour gleich deren drei. Von den beiden Kräuliger-Siegern interessierte vor allem Ziking, der bewies, dass er den Winter gut genutzt und auch dreijährig alle Chancen hat.

Wiederholt sich die Geschichte am 27. April im Super Grand Prix BMW? Auch dieses Rennen hat Glavalcour wie den Prix de Printemps in den letzten drei Jahren für sich entschieden. Und Dielsdorf ist seine Bahn...

Neben drei Schafflützel-Siegen gab es auch deren drei von Champion-Trainer Miro Weiss. Beeindruckend war insbesondere die Vorstellung des dreijährigen Debütanten Redmillson, der mit Astrid Hudek gegen seinen Trainingsgefährten King Henry vielversprechende Anlagen verriet und wie ein Routinier für Charlotte Haselbach leicht gewann. Doch auch der unverwüstliche Stihl-Schimmel Humbolt (gleich alt wie Glavalcour; 12. Sieg beim 45. Start - dazu 17 weitere Podestplätze) und der Speed-Sieger Lodano (dritter Tagessieg für Olivier Plaçais), der für den Stall Sigma gewann, wussten zu überzeugen.

 

Onic Dream wie Glavalcour mit dem 21. Treffer

Verblüffend sind die Parallelen auf dem Resultat-Blatt zwischen Glavalcour und seinem Trab-Pendant im Prix de Printemps. Onic Dream hat zwar leicht mehr Starts, feierte aber exakt auch den 21. Sieg und hat zudem 9 weitere Podestplätze auf seinem Konto. Glavalcour hat neben seinen 21 Siegen noch 8 zweite oder dritte Plätze...

Die Geschichte des Rennens ist rasch erzählt. Der aus Paris angereiste Philippe Verva zeigte im Sulky von Ribo eine blitzsaubere Fahrt, verlieh dem Achtjährigen förmlich Flügel. Schon früh übernamen die beiden die Spitze und kontrollierten das Geschehen in eher gemütlichem Tempo. Als es in der Zielgeraden zur Sache - sprich zum Sprint - kam, war Napoléon de Bussy, dem solches nicht behagt, im Nachteil. Er kam nicht mehr an Ribo heran. Dieser musste sich mit Napoléons Trainingsgefährten Onic Dream auseinandersetzen, dem er auf den letzten 100 Metern nicht mehr Paroli bieten konnte. Marc-André Bovay gewann mit seinem Schützling zur erstaunlich hohen Quote von 6.20 - die Wetter hatten auf das Stallpaar du Martza gesetzt. Doch Ludwig du Martza konnte trotz schnellster Reduktion (1:18,2 gegenüber 1:18.5 des Siegers) aus dem hinteren Band keine Akzente setzen und beendete das Rennen auf Rang 5, Napster ging gar ohne Geldgewinn nach Hause.

Interessanterweise hat Onic Dream alle seine 21 Siege in Avenches erzielt - egal, wo es Marc-André Bovay auch versuchte, ausser in Avenches gewann der In Love With You-Sohn aus der Dubois-Zucht nie. Nahe dran war er am 28. September 2005 in Lyon-Parilly, als er um 23 Hundertstelssekunden (Gesamtzeit) den Sieg verpasste - notabene gegen einen gewissen Objectif Royal, der kürzlich die zweite Etappe des GNT 2008 gewann (wir berichteten) - Onic Dream startete damals übrigens mit 25 Meter Zulagen und reduzierte den Kilometer um 0.6 Sekunden schneller als der Sieger... 

Neben dem Bovay-Express, der dank dem vielumjubelten Sieg von Orélius Gentil mit Erhard Schneider jun. (sein erster Sandsieg seit dem 1. Dezember 1996 mit Arquel!) einen zweiten Tagestreffer feiern konnte, rollt auch der Laubscher-Turrettini-Express. Sowohl Okalatto wie Pachmina de Lucle setzten sich in der Hand ihres Besitzers Henri Turrettini leicht durch.

 

 

 

 

 



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