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Hitchcock führte Regie beim Chiron-Sieg in Avenches

Donnerstag, 02. August 2007 13:17

Standortbestimmung für Chiron fällt positiv aus - leichte Ernüchterung im Schweizer Lager.

Meister Hitchcock hätte nicht besser Regie führen können im Grand Prix d'Avenches (30'000 Franken, Listed über 2150 Meter). Mathias Sautjeau, mit einer Grippe an- und vor dem letzten geplanten Einsatz wieder abgereist, bemühte sich mit Pont des Arts, der unbedingt vorne gehen sollte, von der äussersten Startbox aus im Stile eines Sprinters um die Spitze. Und kriegte die Position innen an den Rails dann auch. Dahinter tauchte bald schon Chiron auf, Polyanta war da und auch Glavalcour, der näher bei der Spitze, aber nach wie vor nicht ganz vorne geritten wurde.

Durch den letzten Bogen behauptete Pont des Arts die Spitze, Chiron wurde stärker und von hinten machte Romanoff viel Boden gut, schien in den Endkampf eingreifen zu können. Beim Wegübergang sah dann Majofils wie der kommende Sieger aus, aussen rückte Soul of Magic besser ins Bild.

Majofils biss sich an Chiron, der immer weitermarschierte, die Zähne aus. Eine halbe Länge betrug der Vorsprung des Vertreters von Brunhilde und Horst-Dieter Kuhlmann im Ziel. Um einen Hals hielt Majofils den bravourös kämpfenden dreijährigen Pont des Arts ins Schach. Dahinter folgte die erneut unglückliche Polyanta, die hinter dem Spitzentrio keinen Platz für ihren Angriff fand, auf dem vierten Platz. Soul of Magic kam noch auf Rang fünf vor Romanoff und Glavalcour.

 

Chiron gewinnt in Avenches
Geschafft: Chiron (Andreas Boschert) schlägt Majofils und Pont des Arts (Bild:Hitsch Mettler)

"Gutes Pferd, gute Leute!"

Dass Chiron ein richtig gutes Rennpferd ist, wusste man schon vor dem Rennen. Listed-Sieger, Gruppe-plaziert und ein GAG von 91.5 Kilo - solche Fakten sprechen für sich. Und doch waren auch gewisse Zweifel angebracht. Immerhin war Chiron seit dem 19. November letzten Jahres nicht mehr gelaufen, also mehr als 8 Monate ohne Renneinsatz. Und letzten Herbst in Baden-Baden, hatte er Soul of Magic um einen Kopf vor sich dulden müssen - wobei er ein Kilo weniger trug.

"Er hat sich im Frühling eine Fesselträger-Zerrung zugezogen", erklärte Trainer Dr. Andreas Bolte, "darum ist er nicht gelaufen. Keine grosse Sache, mit Stosswellentherapie haben wir ihn wieder hinbekommen. Dieser Sieg kam zustande, weil Chiron ein gutes Pferd ist und ich gute Leute habe."

Der ehemalige Amateurrennreiter und studierte Veterinär, der im Mai dieses Jahres seinen 40. Geburtstag feierte, gründete 1997 seinen Rennstall in Lengerich im Münsterland. Auf einem 75 Hektaren grossen Anwesen hat er viel Platz - für Weiden, Paddocks, drei Trainingsbahnen. Insgesamt 70 Boxen gibt es dort sowie eine eigene Medizin-Station mit Ultraschall, Röntgen, Bronchoskopiegeräte, Lungeninhalation, Laser- und Magnetfeld-Einrichtungen. Bedingungen, von denen wir hier in der Schweiz nur träumen können...

Mit dem Rennverlauf war Bolte nicht ganz zufrieden: "Der Jockey hätte eigentlich die Spitze nehmen sollen. Egal wie schnell es war, er hätte an Pont des Arts vorbeigehen sollen, denn Chiron ist ein reiner Galoppierer. Er zieht einfach seinen Strich durch. Am Ende wurde er nicht schneller, sondern die anderen langsamer."

Begeister war Andreas Bolte von Pont des Arts: "Als Dreijähriger in einem solchen Feld von der Spitze aus ist eine solche Leistung hervorragend. Gut gemanagt kann der auch in Deutschland auf Gruppe-Ebene bestehen!"

 

Wohl gleich 3 Nennungen für LGT-Jockey Club

Auf die Frage, was denn die nächsten Ziele für Chiron seien, antwortete der Coach: "Er hat Nennungen für Baden-Baden, Gruppe III und Listed. Je nach Gegner entscheiden wir." Im Listed-Rennen sind übrigens auch Soul of Magic und Romandie genannt...
Danach könnte auch der Grand Prix LGT Jockey Club ein Thema sein. "Die Distanz ist zwar für ihn an der oberen Grenze, aber das mit den Besitzern anschauen", meinte Bolte, "dann kommt sicher Standby Dancer, der kommt sicher noch dreimal - bis er 13 ist."

Auf den Hinweis hin, dass in der Schweiz gemäss Reglement erst bei 15 Jahren Schluss ist, fügte er an: "na dann halt noch 5 Mal...!" Der Dielsdorf-Spezialist hat den Grand Prix LGT Jockey Club 2002 und 2004 gewonnen, war zudem 2003 und letztes Jahr auf dem Ehrenplatz - eine unglaubliche Serie.

Eine Nennung bekommt auch die fünfjährige Belle Hernando, eine Hernando-Stute aus einer 86.5-Kilo Stute von Homing. Die spätreife Spezialistin für tiefen Boden hat sich nach einem Ausgleich-III-Sieg (die drittplazierte aus jenem Rennen hat inzwischen einen Gruppe-III-Ehrenplatz auf dem Konto und war am Wochenende 5. im Prix de Psyche in Deauville...) schön gesteigert und holte sich in Baden Baden einen dritten Rang auf Listed-Ebene. Sie ist aktuell mit einem GAG von 86 eingestuft. "Die kommt mit einem Supergewicht von 55 Kilo ins Rennen, das ist schon ein grosser Vorteil", freut sich Andreas Bolte.

 

Ludwig du Martza offensiver gefahren zum 56 Sieg

Es war nur eine Frage der Zeit - und jetzt ist die Zeit reif. Ludwig du Martza hat die Bestmarke von Hanover de la Battiaz egalisiert. 56 Siege bei 89 Starts, ein ungemein beeindruckendes Palmarès.
Anders als bei der kürzlichen Hauchdünn-Niederlage gegen Napoléon de Bussy liess sich Renaud Pujol diesmal auf nichts ein. Er pilotierte Ludwig du Martza sogleich im Vorderfeld, beschleunigte im letzten Bogen, als Napoléon de Bussy angriff und hielt diesen in der Zielgeraden sicher mit zwei Längen in Schach. Napoléon wehrte sich seinerseits erfolgreich gegen den Angriff von High Level.

Ludwig du Martza ist ein Phänomen. Und nur 4 Fahrer hatten das Vergnügen, den Vertreter der Ecurie du Martza GmbH im Rennen zu pilotieren. Die ersten 12 Siege erzielte er mit Philippe Besson, der dem Tarass Boulba-Sohn das Rennsport-ABC beigebracht hatte und ihn bis Ende 2002 betreute. Mit Marcel Humbert kam Ludwig zu zwei Treffern, ein halbes Dutzend gingen auf das Konto von Ludovic Theureau. Doch beim Grossteil seiner 56 Siege hatte Ludwig du Martza seinen jetzigen Trainer Renaud Pujol im Sulky, der ihn zu 36 Treffern pilotierte.

Und ein Ende ist nicht abzusehen...

 

 
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