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Interview mit JPK zum Trab-Attraktivitätssteigerungs-Programm: 10 Preisgelder und lukrative Cups als wichtigste Neuerungen

Mittwoch, 19. Januar 2022 09:21

Wie angekündigt hat Jean-Pierre Kratzer als IENA-Chef in einem Interview mit horseracing.ch Stellung genommen zu den sich aufdrängenden Fragen zur neuen IENA-Initiative, die bei den Trabern wieder mehr Starter und interessantere Perspektiven für Aktive sowie Besitzer bringen soll. Die ersten 10 (statt wie bisher die ersten 6) bekommen Preisgeld, allen anderen wird das Nenngeld zurückerstattet. Es gibt für 4 Kategorien zwischen 0 bis 170'000 Gewinnsumme neu Cups (IENA-Bronz/Silver/Gold/Platin-Cup) mit je drei lukrativ dotierten Finals pro Jahr (11'000 bis 14'000 Franken). Und auch das klassische Programm in Avenches ist attraktiver gestaltet. Vorerst gilt das alles für die Traber, Kratzer lässt für die Galopper aber eine Türe offen.

von Markus Monstein

 

-> Interview en français tout en bas!

 

Jean-Pierre Kratzer ist als ehemaliger Banker keiner, der grundsätzlich gerne Risiken eingeht. Doch in der aktuellen Situation (mit den Folgen der Covid-Pandemie auf unseren Sport, den tieferen Starterzahlen und entsprechendem Druck aus Frankreich) sah JPK sich gezwungen zu reagieren. Mit einem Projekt, das im Schweizer Trabrennsport (vielleicht später auch bei den Galoppern) eine kleine Revolution darstellt. 10 Preisgelder hat es noch nie gegeben, dass sämtliche unplatzierten Pferde kein Nenngeld bezahlen müssen auch nicht. Und die neu geschaffenen Cups für die unteren und mittleren Kategorien bieten Anreize für den Grossteil der Pferde - zum Beispiel kämpfen die besten 12 Pferde mit Gewinnsummen zwischen 50'000 und 80'000 Franken dreimal im Jahr im Final um 12'000 Franken. Von solchen Preisgeldern konnten die meisten bisher nur träumen.

 

Der dritte Punkt betrifft die sogenannten "klassischen Rennen" für die Besten - die CNT-Rennen für die Elite-Traber einerseits, die Jahrgangsrennen andrerseits. Auch hier gab es einige Anpassungen bei den Dotierungen. So sind die geplanten CNT-Rennen (Prix d'Ouverture, Prix de Vitesse, Prix d'Eté, Prix d'Automne und Champions Trial) nun alles "echte" Grand Prix, haben eine Dotation von 15'000 Franken (letztes Jahr waren diese Rennen mit 10'000 bis 12'000 Franken dotiert), hingegen wurden der Prix de Printemps und der Prix d'Endurance gestrichen (womit entsprechend weniger Preisgeld zur Verfügung steht. Hier ist zu hoffen, dass die CNT-Rennen in der Deutschschweiz dieses Jahr stattfinden können. In den letzten Jahren - schon vor Covid - hatten einige dieser Rennen in der Deutschweiz arg Federn lassen müssen). Im Prix des Elites (4-6jährige) gibt es nun wieder 20'000 statt 15'000 Franken.

 

Dies alles, obschon die Einnahmen für 2021 gemäss Kratzer 700'000 Franken tiefer waren - 300'000 Franken davon konnten durch eine Sonderzahlung der Loterie Romande (LORO) kompensiert werden, der Rest durch Anzapfen der 2020 nicht ausbezahlten Gelder (Absage vieler Rennen durch Covid). Für 2022 beziffert Kratzer im Interview den Fehlbetrag (um die Preisgelder nicht kürzen zu müssen) auf 500'000 Franken - dieses Risiko könne gemäss Kratzer durch drei Faktoren gemindert werden: Erstens durch eine neuerliche Sonderzahlung der LORO (darüber werde an der GV der Loterie Romande im Mai entschieden), durch bessere Wettumsätze in den Premium-Rennen in Avenches (Stichwort Starterzahlen) sowie durch Produktivitätssteigerungen innerhalb von IENA.

 

Insgesamt sind für 2022 in Avenches 140 Trabrennen geplant. Es gibt 22 "kleinere Rennen" weniger, dafür 11 "klassische Rennen" mehr. Insgesamt also 11 weniger. Die Durchschnitts-Dotation steigt gegenüber 2021 um fast 10% von 8644 Franken auf 9500 Franken. Es werden Preisgelder in Höhe von 1.33 Millionen Franken für die Traber ausgeschüttet.

 

Man darf gespannt sein, wie sich dies alles in den kommenden Monaten auf die Trabrennen auswirken wird. Und ob für die Galopper, für die am 13. April der erste Gras-Renntag geplant ist, ein ähnliches Projekt realisiert werden wird.

 

Jean-Pierre Kratzer bei der Preisübergabe an Jos Verbeeck und die Entourage von Feydeau Seven (Ende Januar Amérique-Starter) nach dem Prix du Président im September 2021 (Foto: Ueli Wild). 

 

Das Interview mit Jean-Pierre Kratzer

 

1. Herr Kratzer, die ersten beiden Wochen im 2022 sind vorbei. Wie hat das neue Jahr für Sie begonnen, womit haben Sie sich beschäftigt?

JPK: Die Monate Dezember und Januar sind dem Abschluss und der Analyse des vergangenen Jahres sowie der Planung der Aktivitäten für 2022 gewidmet.
In diesem Jahr erschwert die Pandemie das Tagesgeschäft aufgrund der schnellen Ausbreitung dieses Virus, gegen das alles getan werden muss, um die Personalstärke aufrechtzuerhalten, damit die Arbeit sowohl bei der Infrastruktur als auch in der Verwaltung ordnungsgemäss durchgeführt werden kann.

Das Jahr 2021 war trotz der Auswirkungen der Pandemie ein gutes Geschäftsjahr für IENA. Das lässt uns gelassen in die Zukunft blicken, aber die Situation zwingt uns, ständig Massnahmen zu ergreifen, um immer besser zu werden.

Was die Wetten und damit die Einnahmen der PMU der Loterie Romande betrifft, so war 2021 erneut ein Jahr mit einem Rückgang im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019, damals noch ohne Covid. Während im Jahr 2020 die PMU-Annahmestellen in der Westschweiz 17 Wochen lang geschlossen waren, waren es im Jahr 2021 sogar 21 Wochen, was erneut zu einem Rückgang der Wettumsätze führte. Der spezifische Ertrag aus den Premium-Rennen ging ebenfalls zurück, einerseits durch die teilweise Schliessung der Restaurants in Frankreich und andererseits durch eine zu geringe Anzahl von Startern in unseren Rennen in der zweiten Jahreshälfte.

Dies führte zu einem Rückgang der Einnahmen von IENA um fast CHF 700'000 für das Jahr 2021. Dieser Einnahmenrückgang konnte einerseits  durch eine Sonderzahlung der Loterie Romande in Höhe von CHF 300'000 und zweitens durch die Verwendung einer im Jahr 2020 gebildeten Reserve aus den in diesem Jahr ausgefallenen Rennen in Höhe von rund CHF 500'000 ausgeglichen werden. Für die Saison 2022 beläuft sich der Rückgang der Einnahmen der PMU bei der LORO im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zu 2018-2019 erneut auf über CHF 500'000.-. Bis heute wissen wir nicht, ob uns die LORO aufgrund des Covid einen zusätzlichen Betrag zuweisen wird, und wir verfügen nicht über eine Reserve wie im Jahr 2021.

Dieser Betrag von über CHF 500'000 stellt, wenn wir das Niveau der Preisgelder nicht senken wollen, ein finanzielles Risiko für IENA dar. Dieses Risiko kann entweder durch eine Sonderzahlung der LORO, über welche an ihrer Generalversammlung im Mai befunden wird, oder durch eine Verbesserung der Wett-Einnahmen aus den Premium-Rennen (Verkauf aus Avenches an PMU Frankreich) und schliesslich durch Produktivitätssteigerungen innerhalb von IENA verringert werden.

 


2. Sie wollen also, wie im neusten Rennkalender zu lesen ist, für Avenches mit einem neuen Konzept versuchen, dem Schweizer Trabrennsport neue Impulse zu geben. Weshalb ist dies notwendig?

 

JPK: Die Alternative ist, nichts zu versuchen, nichts zu unternehmen. Seit mehr als 20 Jahren ist eine Erosion der Anzahl der Eigentümer und der Starter zu beobachten. Die Covid-Krise hat diesen Trend deutlich aufgezeigt und beschleunigt.
Die Alternative wäre also, nichts zu tun und diesen langen, aber unumkehrbaren Trend fortzusetzen.
Die Meinungen über die Gründe für dieses Desinteresse an den Rennen - ein Phänomen, das wir auch in mehreren europäischen Ländern beobachten - gehen auseinander wie auch über die Mittel oder Massnahmen, die ergriffen werden müssen, um diesen Rückgang zu stoppen und unseren Aktivitäten wieder eine gewisse Dynamik zu verleihen.


Was uns betrifft, haben wir mindestens zwei Punkte identifiziert, auf die wir sicherlich Einfluss nehmen können:

  • Die Kosten erschweren den Zugang für die breite Masse, zumal viele andere Freizeitaktivitäten (Reisen, Urlaub, andere Sportarten usw.) erschwinglicher sind als früher.

 

  • Spass und Anerkennung auf persönlicher Ebene sind hauptsächlich auf die Besten beschränkt und vor allem im IENA zu selten. Das verleiht unserem Sport ein elitäres Image verleiht, das seine Popularisierung erschwert.

 

 


3. Die Anzahl Starter in den PMU-Rennen ist in Avenches schon länger ein Problem. Wie hoch war der Durchschnitt im 2021 und was muss Ihrer Ansicht nach das Ziel sein für 2022?

JPK: Das Problem ist nicht die Anzahl an sich. Die Zahl ist lediglich die Folge einer zu grossen Anzahl von Rennen für die Anzahl der in der Schweiz laufenden Pferde.
Im Jahr 2021 betrug die durchschnittliche Starterzahl bei den 187 Premium-Rennen 9.48 für Trab- und 8.86 für die 50 Galopprennen. Im Jahr 2020 betrugen diese Durchschnittswerte 10.9 bzw. 9.3. Diese Zahlen sind jedoch nicht vergleichbar, da viele Rennen in der Deutschschweiz im Jahr 2020 nicht stattfanden. Interessanter ist hingegen, dass die durchschnittlichen Einsätze in Euro pro Trabrennen um ca. 17.6 % und bei Galopprennen um 16.3 % gesunken sind.

 


4. Wo steht denn die Schweiz bezüglich Startern und Wettumsatzzahlen im Wettbewerb mit vergleichbaren Ländern wie Deutschland oder Belgien?

JPK: Die internationalen Statistiken für 2021 sind noch nicht verfügbar. Laut der letzten Statistik von Ende August liegt Belgien vor Deutschland und den Niederlanden, während die Schweiz auf dem vierten Platz liegt und im Vergleich zu 2019 zwei Plätze gutmachen konnte. Dabei sind nicht nur die Jahreszeit (Sommer, Winter usw.), die Sendezeiten und die Zeit, die uns für jedes Rennen zur Verfügung steht, zu berücksichtigen, sondern auch die Anzahl der Starter. Ein Beispiel: Im Jahr 2021 erzielten die 21 Trabrennen mit 5 bis 7 Teilnehmern, die zu den ungünstigsten Zeiten ausgestrahlt wurden, einen Gesamteinsatz im physischen Netzwerk von etwa 117'000 Euro pro Rennen. Bei den 18 Galopprennen mit 5 bis 7 Teilnehmern wurden durchschnittlich 111'000 Euro erzielt.
(Anm. d. Red zum Vergleich: an den besten Tagen im 2021 betrugen die Umsätze durchschnittlich gegen oder sogar über 300'000 Euro pro Rennen).

 


5. Im IENA-Communiqué steht, dass Sie die Teilnahme an den Rennen attraktiver machen wollen. Wie wollen Sie das erreichen?

JPK: Auf drei Arten, die sich gegenseitig ergänzen:

  • Auf der Ebene der Preisgelder (für die ersten 10) und der Nenngelder.
    Die Teilnahme an einem Rennen in Avenches wird die Teilnehmer nichts "kosten", was das Nenngeld betrifft. Es werden 10 Preisgelder bezahlt, und die Nenngelder aller anderen Pferde, die am Rennen teilgenommen haben, werden zurückerstattet, selbst wenn sie disqualifiziert, angehalten oder gestürzt sind. IENA zahlt separat die 5 % in den Zuchtfonds ein. So wird bei einem Rennen, das mit 10'000.- dotiert ist, die gesamte Summe zugunsten der Besitzer verteilt (statt wie bisher 9'500.-). Die Nenngelder werden wie bisher abgerechnet  - die Teilnahme am Rennen löst dann die Rückerstattung des Nenngeldes aus. Bei Forfaits wird nichts zurückerstattet.

 

  • Durch die Schaffung von Challenges mit Finals für jede Pferdekategorie
    Die Saison wird durch die Schaffung von Challenges mit separaten Finals für vier Kategorien in drei Perioden unterteilt, nämlich: IENA-BronzCup, IENA-SilberCup, IENA-GoldCup und IENA-PlatinCup.
    Für die erste Periode, die am 28. Februar beginnt und gegen Ende Mai endet, wird die endgültige Einteilung in die vier Kategorien auf der Grundlage des TG im ersten Rennen in Avenches des betreffenden Pferdes vorgenommen, d.h:
    -IENA-BronzCup = 5 bis 15 Jahre - TG 0-25'000 beim ersten Rennen 2022 in Avenches.
    -IENA-SilverCup = 5 bis 15 Jahre - TG 25'000-50'000 beim ersten Rennen 2022 in Avenches
    -IENA-GoldCup = 5 bis 15 Jahre - TG 50'000-80'000 bei ersten Rennen 2022 in Avenches
    -IENA-PlatinCup = 5 bis 15 Jahre - TG 80'000-170'000 beim ersten Rennen 2022 in Avenches.

    Jede Teilnahme an einem beliebigen Rennen, das während des betreffenden Zeitraums in Avenches stattfindet, ermöglicht es einem Pferd, Punkte entsprechend seiner Platzierung zu sammeln.
    Am Ende jeder Periode findet ein Finale für jede Kategorie statt, das mit 11'000.-, 12'000.-, 13'000.- bzw. 14'000.- dotiert ist (insgesamt 12 Finals im Jahr). Die Finals sind auf 12 Teilnehmer begrenzt und werden vorrangig den Pferden vorbehalten, die in ihrer jeweiligen Kategorie nach einem bestimmten Schema die meisten Punkte gesammelt haben. Der Trainer hat je nach Platzierung seines Pferdes die Wahl des Startplatzes.

 

 

  • Durch eine Aufwertung des Programms, das der Elite vorbehalten ist.
    Schliesslich und weil wir es auch für wichtig halten, Pferde für die grosse Kategorie zu erhalten, haben wir unser Programm für die sogenannten "klassischen" Rennen in Avenches geändert. Generell gilt: Während die Dotation auf Rangebene prozentual leicht verändert wird, werden bei vielen Rennen und im Gesamtdurchschnitt die Dotationen erhöht.
    Zum Beispiel bot der Prix d'Ouverture mit einer Dotation von 12'000 im Jahr 2021 seinem Sieger 42.75%, d.h. CHF 5'130.-, während im Jahr 2022, mit einer auf CHF 15'000 erhöhten Dotation, der Sieger 40% des Preisgeldes, d.h. 6000.-, erhalten würde.


6. Neu soll es für alle Kategorien von Trabern ein attraktiveres Programm geben. Was für Ideen stecken dahinter?

JPK: Wir hoffen, dass es attraktiv ist! Dass jeder sein Vergnügen findet und dass sich jeder Besitzer eines Pferdes, zum Beispiel mit 20'000 TG, mitkämpfen kann, in einer Rangliste erscheint und dafür anerkannt wird.


7. Können Sie uns konkrete Zahlen zum Programm 2022 in Avenches nennen? Wie viele Rennen und welche Preisgeldsummen sind 2022 für die Galopper und Traber geplant?

JPK: Wir unterscheiden in Avenches zwischen den "prix de série" (Anm. d.Red. den "normalen Rennen"), deren Dotierung von 7'000 bis einschliesslich 10'000.- reicht, und den wichtigen, sogenannten "klassischen" Rennen, die höher dotiert sind.
Insgesamt umfasst unsere Planung 140 Trabrennen, das sind 11 weniger als im Jahr 2021. Es gibt 22 "prix de série" weniger, dafür 11 "klassische" Rennen mehr.
Die durchschnittlichen Dotationen an die Besitzer beträgt in "prix de série" 7'481.-, das sind 118.- mehr als im Jahr 2021. Der Durchschnitt der Dotationen für "klassische" Rennen beträgt 15'794.- gegenüber 15.778.- im Jahr 2021 (aber es gibt ja 2022 wie erwähnt mehr dieser Rennen!).
Insgesamt steigt der Durchschnitt aller an die Eigentümer gezahlten Preisgelder von 8'644.- im Jahr 2021 auf 9'500.- im Jahr 2022, was einem durchschnittlichen Anstieg von 9,9% entspricht.
Der in den Zuchtfonds eingezahlte Betrag von fast 66'000.- wird zusätzlich von IENA bezahlt.


Für den Galoppsport umfasst das Programm in Avenches 42 Rennen, d.h. 21 weniger. Acht Premium-Rennen werden auf den Rennbahnen in Zürich und Frauenfeld ausgetragen. Alle Rennbahnen bieten ein Programm mit Galopprennen (postcovid) an, was darauf hindeutet, dass die Anzahl der Galopprennen 2022 im Vergleich zu 2021 stabil ist.

 


8. Ist für die Galopper ein ähnliches Projekt in Arbeit, respektive wären IENA bereit, die Galopper in ähnlicher Weise zu unterstützen?

JPK: Ich denke, dass das Projekt für den Trab auch für den Galoppsport technisch machbar ist. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob die oben aufgeführten Beweggründe für den Trab auch vom Galopprennsport voll und ganz geteilt werden.


9. Die wichtige Frage zusammenfassend noch einmal zum Schluss: Wie viel Geld hat IENA für dieses Projekt für die Traber budgetiert und wer finanziert das?

JPK: Das Risiko, für das gesamte Programm der Rennen, bzw. der zu deckende Betrag liegt, wie bereits erläutert, in der Grössenordnung von CHF 500'000. Der von der ADEC erhaltene Betrag deckt die Kosten für die Rennen in Avenches nicht. Wir hoffen, diesen Betrag durch eine
ausserordentliche Beteiligung der LORO, eine Erhöhung der Einnahmen aus den Premium-Rennen und Produktivitätssteigerungen bei der gesamten Verwaltung von IENA, wie unter Punkt 1 erläutert, zu decken.
Schliesslich blicken wir weiterhin entschieden positiv in die Zukunft. Unser Geschäftsmodell beruht auf dem Wettgeschäft und der Diversifizierung unserer Aktivitäten. Und für diese beiden Bereiche sehen wir ermutigende Verbesserungen.

 

 

 

 

L'interview avec Jean-Pierre Kratzer

 

1. Monsieur Kratzer, les deux premières semaines de 2022 sont passées. Comment la nouvelle année a-t-elle commencé pour vous, à quoi vous êtes-vous occupé?


JPK: Les mois de décembre et de janvier sont consacrés à la clôture et à l’analyse de l’année écoulée, ainsi qu’à la planification des activités 2022.
Cette année, la pandémie rend plus difficile la gestion quotidienne suite à la propagation rapide de ce virus contre lequel il s’agit de tout mettre en oeuvre pour maintenir des effectifs afin d’assurer le travail correctement, tant au niveau des infrastructures que sur le plan administratif.

 

L’année 2021 fut, malgré les effets de la pandémie, un bon exercice pour IENA. Cela permet d’envisager l’avenir sereinement, mais la situation nous oblige à prendre constamment des mesures pour être toujours plus performant.


Sur le plan des paris, et par conséquent des revenus du PMU de la Loterie Romande, 2021 est à nouveau une année en baisse par rapport aux années 2018 et 2019, elles sans covid. En effet, si 2020 avait vu 17 semaines de fermeture des restaurants points de vente PMU en Suisse romande, l’année 2021 compte encore 21 semaines de fermeture, et par conséquent à nouveau une période de baisse des enjeux. Le revenu spécifique des courses Premium a également diminué, d’une part par la fermeture partielle des restaurants en France et, de l’autre, en raison d’un nombre insuffisant de partants dans nos courses dans la deuxième moitié de l’année.


Il en est résulté une baisse de revenus pour IENA de près de CHF 700'000.- pour l’année 2021. Cette baisse de revenus a d’abord pu être compensée par une attribution spéciale de la Loterie romande de CHF 300'000.- et, ensuite, par l’utilisation d’une réserve faite en 2020 pour les courses annulées cette année-là d’un montant de l’ordre de CHF 500'000.-. Pour la saison 2022, la baisse des revenus de l’exercice 2021, par rapport à 2018-2019, du PMU auprès de la LORO s’élève à nouveau à plus de CHF 500'000.-. A ce jour, nous ne savons pas si la LORO nous attribuera un montant supplémentaire en raison du Covid et nous ne disposons pas de réserve à l’instar de l’année 2021.
Ce montant de plus de CHF 500'000.-, si nous ne voulons pas baisser le niveau des allocations offertes, représente un risque financier pour IENA. Ce risque peut être diminué soit par une allocation spéciale de la LORO décidée lors de son Assemblée générale de mai prochain, soit par une amélioration des revenus provenant de la vente des courses Premium au PMU France, et, enfin, par des gains de productivité au sein de IENA.


2. Comme on peut le lire dans le dernier BO, vous voulez essayer de donner une nouvelle impulsion au trot en Suisse avec un nouveau concept pour Avenches. Pourquoi est-ce nécessaire?

JPK: L’alternative est de ne rien essayer d’entreprendre. On constate depuis plus de 20 ans une érosion du nombre de propriétaires et de partants. La crise du Covid a clairement mis cette tendance en évidence et en a accéléré le mouvement.
L’alternative serait donc de ne rien faire et de continuer cette longue, mais irrémédiable, tendance.
Les avis divergent sur les raisons de ce désintérêt pour les courses, phénomène que nous constatons également dans plusieurs pays européens, mais aussi sur les remèdes ou actions à entreprendre pour stopper cette baisse et redonner une certaine dynamique à nos activités.
En ce qui nous concerne, nous avons identifié au moins deux points, sur lesquels nous pouvons certainement agir:
• Le coût rend l’accessibilité au plus grand nombre difficile, ceci d’autant plus que de nombreux autres loisirs (voyages, vacances, autre sports, etc.) sont plus accessibles qu’auparavant.
• Le plaisir et la reconnaissance sur un plan personnel se limitent principalement aux meilleurs uniquement, et sont trop rares, en particulier à IENA, ce qui confère à notre sport une image élitiste rendant plus difficile sa popularisation.


3. Le nombre de partants dans les courses PMU est depuis longtemps un problème à Avenches. Quelle était la moyenne en 2021 et quel doit être, selon vous, l'objectif pour 2022?
JPK: Le problème n’est pas le nombre. Le nombre est simplement la conséquence d’un trop grand nombre de courses pour le nombre de chevaux évoluant en Suisse.
En 2021, la moyenne des partants pour les 187 courses Premium était de 9.48 pour le trot, et de 8.86 pour les 50 courses de galop. En 2020, ces moyennes étaient respectivement 10.9 et 9.3, mais ces chiffres ne sont pas comparables simplement du fait que de nombreuses courses en Suisse alémanique n’ont pas eu lieu en 2020. Plus intéressant, par contre, est de constater que la moyenne des enjeux en € par course de trot a diminué d’environ 17.6 % et de 16.3% pour le galop.
4. Où se situe donc la Suisse en termes de partants et de chiffre d'affaires des paris par rapport à des pays comparables comme l'Allemagne ou la Belgique?
Les statistiques internationales 2021 ne sont pas encore disponibles. Cependant, selon la dernière statistique que nous avons à fin août, la Belgique précède l’Allemagne et la Hollande, la Suisse venant au 4e rang, gagnant deux places par rapport à 2019. Il faut tenir compte non seulement de la saison (été, hiver, etc.), des heures de diffusion ainsi et que du temps à notre disposition pour chaque course, mais aussi nombre de partants. A titre d’exemple, en 2021, les 21 courses de trot comptant entre 5 et 7 partants, diffusées toutefois aux heures les moins favorables, ont obtenu un total d’enjeux sur le réseau physique d’environ € 117'000.- par épreuve. Pour le galop, les 18 courses comptant entre 5 et 7 partants ont obtenu, elles, une moyenne de € 111'000.-.

(NDLR : à titre de comparaison, lors des meilleurs jours de 2021, les chiffres d'affaires s'élevaient en moyenne à près, voire plus de 300'000 euros par course).


5. Le communiqué de l'IENA indique que vous souhaitez rendre la participation aux courses plus attrayante. Comment comptez-vous y parvenir?
JPK: De trois manières qui sont complémentaires:
Au niveau des dotations (aux 10 premiers) et des frais d’engagement
Toute participation à une course à Avenches ne «coûtera» rien aux participants au niveau des frais d’engagement. Les 10 premiers rangs seront rémunérés et les engagements de tous les autres chevaux ayant participé à la course, même s’ils sont disqualifiés, arrêtés ou tombés, seront remboursés. IENA versera les 5 % au fonds d’élevage de manière séparée. Ainsi, pour une course dotée de 10'000.-, la totalité sera répartie en faveur des propriétaires (au lieu des 9'500.- jusqu’à ce jour). L’engagement est décompté comme jusqu’à ce jour et seule la participation à la course déclenche le remboursement. Le forfait n’est pas remboursé.
• Par la création de challenges avec des finales par catégorie de chevaux
La saison est divisée en 3 périodes avec la création de challenges avec des finales distinctes pour 4 catégories, soit: IENA-BronzCup, IENA-SilberCup, IENA-GoldCup et IENA-PlatinCup.
Pour la première période, qui débutera le 28 février et se terminera vers la fin mai, la répartition définitive dans les 4 catégories se fera en fonction du TG lors de la première course à Avenches du cheval concernée, soit:
-IENA-BronzCup = 5 à 15 ans - TG 0-25'000 à leur 1re course 2022 à Avenches
-IENA-SilverCup = 5 à 15 ans - TG 25’000-50'000 à leur 1re course 2022 à Avenches
-IENA-GoldCup = 5 à 15 ans - TG 50’000-80'000 à leur 1re course 2022 à Avenches
-IENA-PlatinCup = 5 à 15 ans - TG 80’000-170'000 à leur 1re course 2022 à Avenches
Chaque participation à n’importe quelle course se déroulant à Avenches durant la période concernée permettra à un cheval d’engranger des points en fonction de son classement.
Une finale pour chacune des catégories, dotée respectivement de 11'000.-, 12'000.-, 13'000 et 14'000.- aura lieu à la fin de chaque période (12 finales au total dans l’année). Limitées à 12 partants, elles seront réservées en priorité aux chevaux ayant accumulé le plus grand nombre de points dans leur catégorie respective selon un barème spécifique. L’entraîneur aura, en fonction du classement de son cheval, le choix de la place de départ.
• Par une revalorisation du programme réservé à l’élite
Enfin, et parce que nous pensons qu’il est aussi important de conserver des chevaux pour la grande catégorie, nous avons modifié notre programme des courses dites «classiques» à Avenches. D’une manière générale, si la dotation au niveau des rangs est légèrement modifiée en pourcentage, pour de nombreuses courses, et en moyenne générale, les allocations sont en augmentation.
Par exemple, le Prix d’Ouverture, avec une allocation de 12'000 en 2021, offrait 42.75% à son vainqueur, soit CHF 5'130.-, alors qu’en 2022, avec une allocation portée à CHF 15'000, le vainqueur recevra 40% du prix, soit 6'000.-.


6. Il y aura désormais un programme plus attractif pour toutes les catégories de trotteurs. Quelles sont les idées qui se cachent derrière cela?
JPK: Nous espérons qu’il soit attractif ! Que chacun trouve son plaisir et qu’avec un cheval qui aurait 20'000 de TG par exemple, son propriétaire puisse se retrouver à se battre pour figurer dans un classement et qu’il soit reconnu pour cela.


7. Pouvez-vous nous donner des chiffres concrets sur le programme 2022 à Avenches ? Combien de courses et quels montants de prix sont prévus en 2022 pour les galopeurs et les trotteurs?
JPK: Nous distinguons à Avenches les courses de série dont la dotation va de 7'000 jusqu’à 10'000.- y compris, et les courses importantes dites «classiques», qui sont mieux dotées.
Au total, notre planification compte 140 courses de trot, soit 11 de moins qu’en 2021. Le recul est de 22 courses de série en moins pour 11 courses «classiques» en plus.


La moyenne des allocations versées aux propriétaires pour les courses de série est de 7'481.- soit 118.- en plus qu’en 2021. La moyenne des allocations des courses «classiques» est de 15’794.- contre 15’778.- en 2021 (mais leur nombre est plus important en 2022 !)
Au total, la moyenne de toutes les allocations versées aux propriétaires passe de 8’644.-en 2021 à 9'500.- en 2022, soit une augmentation moyenne de 9.9%.
Le montant versé au fonds d’élevage de près de 66'000.- sera versé en plus par IENA.


Pour le Galop, le programme compte 42 courses, soit 21 en moins. Huit courses Premium se disputeront sur les hippodromes de Zürich et de Frauenfeld. Tous les hippodromes offrent un programme de courses de galop (postcovid) ce qui permet de constater que le nombre de courses de galop est stable en 2022 par rapport à 2021.


8. Un projet similaire est-il en cours pour les galopeurs, ou l'IENA serait prêt à soutenir les galopeurs de la même manière?
JPK: Je pense que le projet pour le trot est aussi techniquement réalisable pour le galop. Il appartient toutefois qu’il s’inscrive dans la politique de Galop Suisse, mais je ne suis pas certain que les motivations énumérées ci-dessus pour le trot soient également partagées entièrement par le galop.


9. Question importante en résume encore une fois à la fin: Combien d'argent a l'IENA budgété pour ce projet destiné aux trotteurs et qui le finance?
JPK: Le risque, pour l’ensemble du programme de courses, respectivement le montant à couvrir est de l’ordre de CHF 500'000.- comme expliqué précédemment. Le montant reçu de l’ADEC ne couvre pas le coût des courses à Avenches. Nous espérons couvrir cette somme par une participation extraordinaire de la LORO, une augmentation des recettes des courses Premium et des gains de productivité sur l’ensemble de la gestion de IENA comme expliqué au point 1.


Enfin, nous restons résolument positifs sur l’avenir. Notre modèle économique repose sur les paris et la diversification de nos activités. Et pour ces deux domaines, nous voyons des améliorations encourageantes.

 

 

Der Prix du Président (auf dem Foto Feydeau Seven mit Jos Verbeek und Jean-Pierre Kratzer) soll wie im 2021 mit 50'000.- dotiert sein (Foto: Ueli Wild).

 

 
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