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Magna Racino am Ende - Ebreichsdorf schliesst Ende 2007 die Tore

Donnerstag, 16. August 2007 21:38

Der Österreichische Pferderennsport muss einen schweren Schlag hinnehmen: Frank Stronach zieht einen Schluss-Strich unter sein gigantisches Rennbahn-Projekt. 

Magnus bedeutet auf Lateinisch soviel wie gross - doch im Falle von Magna Racino ist das eine Untertreibung. Gigantisch war das Projekt, und so ist jetzt auch der Scherbenhaufen.

75 Millionen Euro, rund 125 Millionen Franken, hat Selfmade-Man Frank Stronach investiert, um im niederösterreichischen Ebreichsdorf eine Pferderennbahn zu bauen. Am 8. April 2004 war der fiktive Startschuss zum ersten Rennen. Mit viel Glamour - auch der CRB organisierte zu jener Zeit eine Reise ins gelobte Nachbarland.

Die Rennpreise waren verhältnismässig hoch. Gäste kamen und holten die fetten Preisgelder ab. Doch die Zuschauer blieben grösstenteils aus. Die Verquickung von Pferderennen vor Ort und Wetten auf Rennen in Amerika sowie Glücksspiele kamen beim Publikum nicht an. Die Betriebszahlen wurden rot, tief rot.  

Im 2005 betrug der Jahresverlust von Racino vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rund 15 Millionen US-Dollar. Dieser konnte im 2006 auf rund 6 Millionen Dollar reduziert werden. Nicht genug, um die Schliessung aufzuhalten. Stronach beschloss drastische Massnahmen. Per Ende November, wenn die Saison in Österreich zu Ende geht, wird Magna Racino definitiv geschlossen.

Ein harter Schlag für den Rennsport in unserem Nachbarland. Nicht weniger als 150 Traber werden derzeit in Ebreichsdorf trainiert, sie dürften nach Baden umziehen. Galopper sind es deutlich weniger - die Rennpreise werden markant sinken. Und Insider befürchten, dass viele Besitzer jetzt definitiv genug haben und sich ein anderes Betätigungsfeld suchen. 

Definitiv wird es nächstes Jahr in Österreich nur noch ein Galopp-Derby geben - jenes in der Wiener Freudenau. 

Das Projekt hätte nach den Plänen von Stronach noch weit gigantischer werden sollen. 1997 verkündete er, für über 500 Millionen Euro (über 800 Millionen Franken) auf dem 250 Hektar grossen Areal einen Erlebnispark "World of Wonder" inklusive Rennbahn zu bauen.  Damit wäre noch mehr Geld vernichtet worden...

Ein Bruchteil davon würde genügen, um in der Deutschschweiz eine der bestehenden Bahnen zu einem echten Bijou auszubauen. Ob es eine gute Idee wäre, Mr. Stronach anzurufen?



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