Zwei Grand Prix (Rennen ab 15'000 Franken) zieren die 12 Rennen umfassende Startliste für den 5. April 2009 in Avenches. Sowohl bei den Trabern wie auch bei den Galoppern sind einige der besten Pferde aus Schweizer Quartieren am Start.
Mit viel Spannung wird das Comeback von Napoléon de Bussy erwartet, der nach einer ausgesprochen erfolgreichen, aber auch kräfteraubenden Saison eine verdiente Winterpause eingezogen hat. Der aus heimischer Zucht stammende Bovay-Crack kennt von seinen Gegnern im Grand Prix de Printemps von früheren Einsätzen lediglich den Meister Junior du Rib, den zuletzt am Rennverlauf gescheiterten Kamarino und den treuen Inländer Khan - die anderen fünf Kandidaten sind allesamt auf diese Saison hin neu in der Schweiz. Mirobolant, den interessanten Schneider-Neuling mit 9 Siegen (aus 79 Rennen) im Gepäck, ist sein neuer Trainingsgefährte. Kevino du Saptel, ein 22facher Sieger mit grosser Korsika-Form, gibt nun sein ebenfalls mit Spannung erwartetes Debüt, welches ursprünglich schon in St.Moritz hätte erfolgen sollen. Kaïd Fortinière ist in der Schweiz bisher noch nicht ganz so gelaufen, wie dies seine Frankreich-Resultate erhoffen liessen. Der hochklassige Krysos Speed fielt bisher in Avenches erst durch Fehler auf. Hingegen hat Kasoar de l'Iton "voll eingeschlagen". Der Neo-Felber steht nach zwei Starts noch ohne Niederlage da, überzeugte dabei zweimal mit unterschiedlicher Taktik.
Fazit: Vorjahressieger Napoléon de Bussy ist trotz Saisondebüt der erklärte Favorit. Doch die Gegnerschaft ist definitiv stärker geworden - letztes Jahr gewann Napoléon noch eine Viertellänge vor seinen "Inländer-Kollegen" Khan und Ludwig du Martza.
Im Prix de Printemps, dem Galopp-Hauptereignis, ist der LGT Jockey Club-Sieger Mascarpone unter Höchstgewicht gefordert. Die grosse Galopp-Entdeckung der letzten Saison trifft zwar nur auf 5 Gegner, doch haben bis auf eine Ausnahme auf dem Papier alle eine Siegchance.
Pont des Arts braucht nicht mehr vorgestellt zu werden. Beim einzigen letztjährigen Duell mit Mascarpone - im LGT Jockey Club in Dielsdorf - kam der Kräuliger-Crack auf Rang drei, dreieinhalb Längen hinter dem damals 2 Kilo weniger tragenden Sieger Mascarpone ins Ziel. Nun trägt der Weiss-Schützling ein Kilo mehr - die Dielsdorfer Differenz wäre damit theoretisch fast ausgeglichen. Zudem ist Pont des Arts über 2150 Meter wohl besser aufgehoben als Mascarpone, der letztes Jahr nur einmal auf einer kürzeren Distanz als 2400 Meter antrat (im Super Grand Prix BMW über 2300 Meter) und dabei Rang drei belegte. In jenem Rennen gewann Romanoff, der ebenfalls mit von der Partie ist und dank der Reiter-Erlaubnis von Miguel Lopez 2 Kilo günstiger steht als Mascarpone und ein heisser Sieganwärter ist.
Floriana scheint die Distanz auf den Leib geschneidert zu sein - am 1. August gewann sie das PMU-Rennen überlegen und überzeugte schliesslich auch im 2000-Meter-Handicap-1 in Frauenfeld (mit der ansteigenden Zielgerade). Danach zog sie über 2400 Meter ebenfalls auf Handicap-1-Ebene in Avenches gegen Golan Knight den kürzeren. Der letztes Jahr lange vom Pech verfolgte Vierjährige von Paul Zöllig zeigte damit, dass auch er in dieser Saison in der Elite ein Wörtchen mitreden kann.
Schwierig sieht es auf dem Papier für den Koch-Neuling Princely Gift aus. Der Goofalik-Sohn (aus einer Surumu-Mutter) hat in Deutschland letztes Jahr als Vierjähriger in seiner bisher einzigen Renn-Saison gleich drei Rennen gewonnen, kam aber nicht weiter als auf Ausgleich-IV-Niveau, was ihm ein GAG von 63 einbrachte. Damit liegt der Speck-Schützling hier theoretisch trotz kleinem Gewichts-Vorteil (Matej Rigo) weit hinter seinen Gegnern. Aber wir wissen ja, dass die Theorie gerade Anfangs Saison manchmal nur Makulatur ist.
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