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Nolden verteidigt seinen Maienfeld-Titel

Montag, 23. Oktober 2006 11:06

Taktische Meisterleistung von Tony Dal Balcon mit Nolden

Wie am ersten Renntag fanden wieder sehr viele Zuschauer den Weg aufs Rossriet. Offi-ziell 10'000 zelebrierten ein Rennsportfest, wie es in der Schweiz auf keiner anderen Bahn zu erleben ist. Der fünfjährige Hengst Nolden gewann wie im Vorjahr das mit 30'000 Franken dotierten Hauptereignis.

„Maienfeld ist in dieser Hinsicht absolut extrem“, lachte Trainer Kurt Schafflützel, schwer beladen mit Ehrenpreisen. Von Alpkäse über mehrere Flaschen Wein bis zu den Blumen war alles dabei. Und Kurt Schafflützel hatte nicht nur einen Sieger gesattelt sondern gleich deren vier. Eine besorgte Bekannte wollte gleich mit dem Geländewagen vorfahren, um zu helfen, all die Preise zu verstauen. Mindestens so zufrieden wie Trainer Kurt Schafflützel konnte Rennvereinspräsident Ruedi Niederer sein. Zwei fantastische Tage, insgesamt rund 22'000 Zuschauer und ein Gesamt-Wettumsatz von 283'128 Franken (141'247 an diesem zweiten Renntag) – das ist eine Bilanz, von der auf anderen Schweizer Rennplätzen (mal ausgenommen von St.Moritz) nur geträumt werden kann.
Und der Wettumsatz wäre noch höher ausgefallen, wenn nicht einige Nichtstarter zu beklagen gewesen wären. Viele wegen des festen Bodens. Die Bahncrew rund um Bahnchef Alfons Zindel hatte ihr bestes gegeben. Offenbar nicht genug für einige Besitzer und Trainer. Kurt Schafflützel, der Mann des Tages, meinte dazu nur: "Ich persönlich bin froh, dass es endlich mal guten Boden gab. Sonst war es auf unseren Plätzen ja in letzter Zeit meistens weich."

Nolden vor Great Spain und Negus des Mottes
Nolden (Tony Dal Balcon) schlägt Great Spain und Negus des Mottes (rechts) (uw)

Nolden wie vor einem Jahr

Das Hauptereignis des Tages wurde zu einem harten Ausscheidungsrennen. Negus des Mottes, der Sieger des grossen Preises der Schweiz in Aarau, legte ein horrendes Tempo vor und setzte sich um etliche Längen von seinen drei Gegnern ab. "Er kann einen gewaltigen Strich galoppieren“, erklärte sein Reiter Christian von Ballmoos, „das ist sein Kapital. Wenn ich es auf einen Endspurt hätte ankommen lassen, hätten wir keine Chance gehabt.“ So musste der französische Profi Tony Dal Balcon das ganze Register seines Könnens ziehen, um den Favoriten Nolden doch noch auf Siegeskurs zu bringen. Denn Nolden ist ein heikler Kandidat, der Hengst verliert je nach Rennverlauf die Lust. Und einem weit enteilten Gegner auf einer Distanz von 4200 Metern und über 22 Hindernisse nachzuhetzen, ist nicht unbedingt ein Zuckerschlecken.
Dal Balcon
schaffte es aber, Nolden wieder an den Ausreisser heranzuführen und diesen vor dem zweitletzten Sprung gar zu passieren. In der Zielgeraden kämpften die beiden um den Sieg, als plötzlich auch der Schimmel Great Spain sehr gut aufkam. Doch Nolden rettete sich schliesslich sicher ins Ziel. „Eine taktische Meisterleistung des Jockeys“, lobte Trainer Kurt Schafflützel Tony Dal Balcon, der mit Nagar und Le Royal zuvor bereits zweimal gewonnen hatte. Besitzer Eugen Kessler hatte alle Mühe, die vielen Ehrenpreise zu tragen - insbesondere das vom Kanton Graubünden gesponserte Steinbock-Horn hatte seine Tücken.

Nolden und Tony Dal Balcon
Nolden (Tony Dal Balcon) und ein Graubünden-Vertreter mit dem Steinbock-Ehrenpreis (uw)

 

Hesparbet wie von einem anderen Stern

Im grossen Trabrennen, das besetzt war wie eine Meisterschaft (ausser, dass der Meister Khan nicht dabei war), kontrollierten Galion d'Argent und Grand Farceur das Geschehen bis in die letzte Gegenseite. Dort liess Renaud Pujol Hesparbet antreten - die beiden flogen förmlich an ihren Gegnern vorbei und waren im Nu in Sicherheit. Sechs Längen dahinter kämpfte Galion d'Argent den Seriensieger Iboraqui und Grand Farceur im Kampf um den Ehrenplatz nieder.

Alle werden sie in 51 Wochen erneut alles daran setzen, in Maienfeld bei einer Siegerehrung dabei zu sein, um das schöne Problem mit dem Ehrenpreis-Transport selbst zu erleben.

 



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