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Philipp Schärer mit Kingsire neuer Cross-König

Sonntag, 15. Oktober 2006 19:06

Philipp Schärer mit Kingsire der "King" von Maienfeld.  

Das schwierigste, längste und höchstdotierte Cross-Country der Schweiz hat am ersten Renn-Sonntag in Maienfeld die Massen begeistert. Erstmals seit über 30 Jahren gab es einen Bündner Sieg zu bejubeln. Der von Karin Suter-Weber in Dielsdorf trainierte  Kingsire aus dem Maienfelder Stall SVH gewann mit Philipp Schärer nach dramatischem Kampf gegen den Italiener Fatal Mac.

„Maienfeld hat einfach das absolut genialste Publikum auf der ganzen Welt“, schwärmte Rennreiter Philipp Schärer, „bei der Siegerehrung fühlt man sich wie ein Popstar – einfach phantastisch.“ Damit ist schon fast alles geschrieben, was die Stimmung gestern am ersten Pferderenntag auf dem Maienfelder Rossriet betrifft. Die rund 12'000 Zuschauer fieberten mit, klatschten und bejubelten fair alle Konkurrenten  - egal ob sie nun darauf gewettet hatten oder nicht. Die stolze Summe von 141'881 Franken flossen durch die Wett-Kassen, allein 29'256 Franken betrug der Umsatz im Hauptereignis. Hoch zufrieden zeigte sich Rennver-einspräsident Ruedi Niederer nach dem letzten Rennen: „Das war der beste Renntag in meiner Amtszeit!“

Kingsire bietet dem Gast aus Meran Paroli

Der aus Italien angereiste Gast Fatal Mac war mit einer Quote von 2.70:1 der klare Favorit im Grossen Preis der Stadt- und Bürgergemeinde Maienfeld, dem mit 5400 Meter längsten und mit 34 Hindernissen schwierigste Cross-Country der Schweiz. Wegen des 50-jährigen Jubiläums der Rennen Maien-feld/Bad Ragaz gab es gestern 50'000 Franken zu verdienen, eine stolze Summe.
Philipp Schärer, der erst 23-jährige Reiter aus Boppelsen im Zürcher Unterland, übernahm mit dem achtjährigen Kingsire früh schon die Spitze. „Nicht weil ich von der Trainerin die Anweisung dazu erhalten hatte, son-dern weil niemand anders vorne gehen wollte“, erklärte Schärer hinterher. Die anderen waren in der Tat froh, dass Philipp Schärer vorne ging. Insbesondere der italienische Reiter des Favoriten Fatal Mac schien nicht immer im Bilde, welchen Sprung es als nächsten anzureiten galt. Einerseits verständlich bei der schwierigen Kursführung, andrerseits natürlich auch ärgerlich.
Wie auch immer, bei Rennhälfte wurde das Geschehen richtig ernst. Mitfavoritin La Parité sprang sich sukzessive nach vorne und tauchte hinter Kingsire in der Spitzengruppe mit Vorjahressieger Gottschalk auf. Beim 17. von 34 Hindernissen brach sie dann aus und nahm Gottschalk und El Turbio mit. Somit waren nur noch sechs Pferde im Rennen.


Wer gedacht hatte, der Favorit Fatal Mac hätte nach dem Ausscheiden der beiden nach ihm am meisten gewetteten Pferde (Gottschalk und La Parité) nun leichtes Spiel, sah sich getäuscht. Kingsire legte auf der letzten Runde ein so hohes Tempo vor, dass der Ita-liener Mühe hatte, dran zu bleiben. Irgendwie schaffte er es dann doch und es kam zu einem dramatischen Kampf um den Sieg. Unter dem tosenden Applaus des Publikums setzte sich Kingsire schliesslich mit einer Dreivier-tellänge durch.

Erster Bündner Sieg seit 1972

Damit war der erste Bündner Sieg im Grossen Preis von Maienfeld seit 1972 (Lady Mulgeith VI der Familie Zindel) Tatsache. Denn der von Karin Suter-Weber trainierte Kingsire gehört dem Maienfelder Stall SVH, der erst seit weniger Jahren im Rennsport aktiv ist. Noch ist offen, ob Kingsire am zweiten Renntag nochmals in Maienfeld antritt oder eine längere Pause bis zum 22. Oktober in Frauenfeld bekommt.

Nach seinem Husaren-Ritt war Philipp Schärer nach dem Rennen ein gesuchter Mann. Alle wollten gratulieren, mit-eiern und anstossen. „Das ist der grösste Sieg meiner Karriere, dieses Cross hier ist das absolute Nonplusultra“, freute sich der erst 23jährige Berufsrennreiter, der damit die beiden wichtigsten Maienfelder Rennen (das grosse Cross und das grosse Jagd) gewonnen hat – ein Kunststück das noch kein Reiter in so jungen Jahren geschafft hat. „Ich habe viel Lehrgeld bezahlen müs-en auf dieser schwierigen Bahn. Mit Stürzen und auch schon durch Einschlagens einer falschen Bahn, jetzt hatte ich das Glück auf meiner Seite“, erklärte Schärer.

 



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