von Markus Monstein
Chrigel, wie ihn alle nannten, war allseits beliebt. Einer, mit dem man es lustig haben konnte. Geselligkeit und Engagement waren ihm wichtig. Seinen Humor hat er nie verloren, auch wenn das Leben ihm harte Aufgaben gestellt hatte.
Im Schweizer Pferderennsport hatte er verschiedene Rollen inne. Bis 2014 fuhr er Skikjöring, wobei er u.a. dritte Plätze mit ABU ARDASH, HAPPY WELLS sowie VALLEZ herausfuhr. Er zeichnete auch mehrere Saisons als Trainer verantwortlich und war Besitzer (seine Farben waren jene des Stallesl Thurgovia mit dem Aushängeschild BEST OF THURGAU, dem ehemaligen Zöllig-Galopper, der bei seiner Schwester Jacqueline in Holziken seinen Lebensabend verbringt. Chrigel brachte ihm bei jedem Besuch Rüebli mit und freute sich sehr, dass es dem charismatischen Fuchs so gut geht). Auch als Starter und Startboxenhelfer war Christian Hebeisen jahrelang für den Schweizer Rennsport im Einsatz.
Unerschrockener Skikjöring-Fahrer: Christian Hebeisen im Schlepptau von All Theatrical.
Eine Herzensangelegenheit waren für Chrigel Hebeisen die Rennen in Arosa. Ab 2002 arbeitete er als "Unterländer" im Aroser OK mit, 2013 und 2014 stand er dem OK der Pferderennen Arosa vor. Ende 2014 zog er eine positive Bilanz, nachdem die Rennen 2012 und 2013 witterungsbedingt nicht hatten stattfinden können und erst eine Spendenaktion die Ausgabe 2014 gerettet hatte. "Mein Ziel ist es, nicht nur im nächsten Jahr wieder Pferderennen in Arosa durchzuführen. Ich will dafür sorgen, dass es sie auch in 100 Jahren noch gibt", gab Christian Hebeisen der Zeitung "Die Südostschweiz" zu Protokoll. So war Chrigel, ein Optimist durch und durch. Erst drei Jahre nach diesem Interview sollten im 2017 noch ein letztes Mal auf dem Obsee von Arosa Rennen stattfinden.
In den letzten Jahren war Chrigel Hebeisen ab und zu in Frauenfeld zu Gast - noch am Ostermontag amtete er auf der Allmend als Führring-Chef. Am Pfingstmontag übernahm dann Bryan diesen Job, der ältere seiner beiden Söhne. Beide befinden sich in einer Ausbildung zum Zimmermann.
Nicht zu glauben, dass Chrigel nicht mehr unter uns ist. Anfang letzter Woche war er nach Herzproblemen aus dem Spital entlassen worden. Es schien ihm gut zu gehen. Er sprühte vor Lebensfreude, wie seine Schwester Jacqueline berichtet. Doch am Donnerstag, 6. November 2025, verstarb beim Frühstück von einem Moment auf den anderen.
Leider kam es noch tragischer für die Familie. Denn nur einen Tag später starb auch Christians gesundheitlich stark angeschlagener Vater Max, der im Schweizer Rennsport ebenfalls seine Spuren hinterlassen hatte. Eine Abschiedsfeier wird zu einem späteren Zeitpunkt im engeren Familien- und Freundeskreis stattfinden.

Christian Hebeisen als OK-Präsident der Pferderennen Arosa im Januar 2014 bei der Siegerehrung für Egisto mit Raphael Lingg.
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