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Saignelégier, 11.8.2017: Amour d'Eté glingt der Jura-Hattrick

vendredi, 11. août 2017 20:12

Saignelégier und Amour d'Eté, das ist eine Liebesbeziehung. Auch beim dritten Start liess sich der von seinem Besitzer Hans Tschudin trainierte Siebenjährige im Jura nicht bezwingen. Zwei Siege konnte heute Abend Besitzer Kurt Schweizer und Trainer Jean-Bernard Matthey feiern.

von Markus Monstein

 

Saignelégier: Man liebt es oder eben nicht. Die kleine "Rumpel-Piste" auf Gras, um einen Fussballplatz herum mit einigen schwierigen Ecken drin. Kaum vorstellbar, dass bis vor etwa 20 Jahren auch noch Galopper dort um die Wette (ja, damals gab es auch noch Wetten auf diese Rennen) gelaufen sind.

 

Heute hatten wir alle das Schlimmste befürchtet, was den Regen betrifft. Schon am Donnerstag hatte es wie aus Kübeln gegossen und für heute war keine Besserung prophezeit worden. Doch Petrus zeigte sich gnädig. Die ersten drei Trab-Rennen gingen im Trockenen über die Bühne, erst vor dem letzten offiziellen Rennen begann es wieder zu regnen. Die Bahn war in weniger schlimmem Zustand als erwartet. Klebrig zwar, aber nicht tief.

 

Das Feld des ersten Rennens eingangs des ersten Bogens (Fotos: Nathalie Vorburger).

 

Der schleichende Tod der Disziplin Monté

Eigentlich wären es ja fünf Rennen gewesen heute Abend. Doch das Monté wurde mangels Nennungen gestrichen. Der Tiefpunkt für diese an sich attraktive Disziplin, welche die Verantwortlichen nun offensichtlich dort haben, wo man sie haben wollte: In der Versenkung. Seit Jahren hatten wir uns für die Monté-Rennen stark gemacht. Doch es wurden immer weniger Rennen für diese Disziplin ausgeschrieben - und wenn, dann wurden sie z.T. noch für Trotteurs Français limitiert...

 

Es ist ja klar, dass in Avenches für die PMU-Rennen Starterzahlen gebolzt werden müssen. Doch eine Disziplin mutwillig sterben zu lassen, ist ganz einfach schade. Zumal man ja extra noch das Reglement geändert hatte, damit Rennreiter auch die Monté-Lizenz erwerben konnten. Dies hatten u.a. Olivier Plaçais, Tim Bürgin oder auch Michael Huber gemacht. Doch wenn es dann gar keine Rennen gibt, bringt das alles nichts. Vorschläge, man solle Listen mit möglichen Monté-Pferden erstellen und dann entsprechende Rennen ausschreiben, wurden nicht erhört.

 

Schade drum. Bleibt nur zu hoffen, dass den Hindernisrennen in der Schweiz nicht dereinst das gleiche Schicksal droht.

 

War die Ausgabe 2016 das letzte Monté-Rennen in Saignelégier? (Foto: M.Monstein).

 

Amour d'Eté bleibt im Jura unschlagbar

Elf Siege hat Hans Tschudins Amour d'Eté in der Schweiz erzielt, wobei sich drei Lieblingsbahnen herauskristallisiert haben: Je zwei Volltreffer landete der Siebenjährige in Maienfeld und Fehraltorf, drei sind es nun in Saignelégier. Denn so sehr auch Batingo sich anstrengte, das Tempo verschärfte und noch mit Vorsprung in den Einlauf kam, Amour d'Etés Finish war schlicht niemand gewachsen. Adrian Burger hatte den ideal engagierten Favoriten (auch ohne Wetten war diese Rolle klar vergeben) zum lockeren Sieg pilotiert. Batingo wurde Zweiter vor Ulysse Huchetière. Die anderen beiden Starter - Ubar Rose und Top Winner - wurden disqualifiziert, nach strenger Regelauslegung. Bei schwierigen Verhältnissen dürfte man durchaus etwas mehr Fingerspitzengefühl erwarten. Zumindest müsste man, wenn man schon streng sein will, eine einheitliche Linie haben (siehe weiter unten).

 

Amour d'Eté (Adrian Burger) fliegt in Windeseile an Batingo vorbei zum Sieg (Foto: M.Monstein).

 

Zwei Siege für Kurt Schweizer, zunächst dank Carat Bay...

Dass die Schützlinge von Jean-Bernard Matthey in Saignelégier stets gut laufen, ist nicht neu. JBM hat im Jura schon veritable Razzias gezeigt. Diesmal musste, respektive durfte er zunächst zuschauen, wie der von ihm trainierte Carat Bay gewann. Denn sein Beautiful World war früh schon fehlerhaft und disqualifiziert. Doch André Bärtschi hatte im Sulky von Carat Bay an Câline des Chaumes vorbei resolut die Spitze übernommen und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Cricia d'Eam folgte als Zweite vor Câline des Chaumes.

 

Klarer Sieg für Carat Bay (André Bärtschi) vor Cricia d'Eam (links) und Câline des Chaumes.

 

...und dann mit Saltimbanque

Kurt Schweizer durfte sich noch über einen zweiten Sieg freuen. Diesmal sass Jean-Bernard Matthey selbst im Sulky des Siegers. Mit Saltimbanque schaute der Berufsfahrer-Champion mehr als zwei Runden gemütlich zu, wie sich der im ersten Bogen an die Spitze gestürmte Ubu de la Meslière und Rebecca de Corday vorne austobten. Als Matthey eingangs der letzten Gegenseite Angriff, war der Widerstand bald einmal gebrochen. Doch im letzten Bogen hatte Saltimbanque erhebliche Mühe, im Trab zu bleiben. Hinten war er deutlich unrein. Eine Untersuchung der Gangartrichter? Fehlanzeige. Vielleicht zu weit weg, zu schwer zu erkennen oder zu dunkel. Wie auch immer. So spazierte der Elfjährige zu seinem 18. Sieg auf Schweizer Bahnen, dem ersten in diesem Jahr. Ramona Lap schnappte Ubu de la Meslière auf dem Zielstrich noch Rang drei Weg.

 

Lockerer Sieg, doch seine Gangart im letzten Bogen gab Anlass zu Diskussionen.

 

Erster Schweizer Sieg für Porsche Commercial

Im ersten Rennen des Tages liess der talentierte, aber nicht einfache Porsche Commercial seinen Gegnern keine Chance. Trotz Starthandicap war der Quaker Jet-Sohn früh an der Spitze aufgetaucht und kontrollierte dort mit seinem Besitzer-Trainer José Davet das Geschehen nach belieben. Definitely machte gut fertig und holte sich Rang zwei vor Trust Me Bi.

 

Überlegener Sieg für Porsche Commercial und José Davet.

 

 

 

 

Amour d'Eté mit Fahrer Adrian Burger bleibt in Saignelégier ungeschlagen!

 



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