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Schweizer Jockey-Lehrling Michael Huber berichtet über seinen ersten Renn-Einsatz in Frankreich

Freitag, 18. Juli 2008 12:24

Der in Frankreich die Jockey-Lehre absolvierende Michael Huber hat Ende Juni sein erstes "Schul-Rennen" bestritten - Anfang September beginnt für den 17-Jährigen das zweite Lehrjahr. 

Im letzten Herbst hatten wir über Michael Huber berichtet, der im September 2007 in Paris die Jockey-Schule begonnen hatte (zum Artikel vom 10.10.07). Nun ist das erste Lehrjahr bald vorbei - Grund genug, Michael Huber über seine Eindrücke zu befragen. 

(horseracing.ch) Michael Huber, was hat Dich in den letzten Monaten am meisten beeindruckt in Frankreich? 

Michael Huber:  Nach meinen ersten beiden Sessionen in Frankreich bin ich voll begeistert. Auf solchen Pisten zu reiten, ist ein Traum und Luxus (wenn man mit der Schweiz vergleicht). Dazu reite ich Pferde wie MIKOS und PSY CHIC, welche schon einige Tierce gewonnen haben, dann Fresh Laurels, eine Halbschwester zu CATCHER IN THE RYE ( 2. Poule d'essai des Poulains ) oder andere Pferde wie, THORNS OF LIFE( 4. Listed ),REINE DES MERES (Zweiter und Dritter in einem Course A), SALUT ADRIEN (Sieger eines  Course A) oder MARIOL (Dritter GR.3 zu OVERDOSE, 3. Gr.2 im  CRITERIUM DE MAISONS-LAFFITTE, 3. GR.3 im PRIX DE SEINE-ET-OISE ) und noch einige andere.

Natürlich habe ich auch einige nicht so schöne Erlebnisse in Frankreich wie als ich zum Beispiel von BLUE GIN gefallen bin und den Zaum auch gleich mitgerissen habe.

Ein besonderer Tag für mich war der 16 Juni,  als mir Herr Collet sagte, dass ich am Freitag (20. Juni) ein Schul-Rennen reiten werde. Die 3-jährige Stute BEAUTY MOON (Debütantin) sollte ich reiten. Dann am Freitag  ( 20. Juni 2008) um 13.40 wurde dann der Starschuss gegeben für 1900 Meter auf der Rennbahn von Chantilly.

Das Rennen beendete ich auf dem 10 Platz, doch Herr Collet war zufrieden. Nach diesem 20. Juni blieben mir nur noch 2 Wochen Stall. Jetzt habe ich bis Ende Juli Ferien bevor ich wieder 4 Wochen in den Stall zurückkehre.

 

Klingt nach viel Action, wie geht es jetzt weiter?  

Huber: Also für mich wird es nur noch ein Lehrjahr in Frankreich geben. Ich werde im September in die Klasse CAPA eintreten. Diese Klasse ist für Schüler, welche eher in Rennen reiten werden und der Schulstoff ist nicht so schwer wie in einem BEPA (dauert 2 Jahre). Dies die Unterschiede der beiden Jahre.

Wann mein nächstes Rennen stattfindet weiss ich noch nicht genau, aber es gibt ein Schulrennen am 2. August ( Deauville 1900m PSF ) - und letzte Woche bekam ich eine Einladung von der Société des Courses de Pays d'Auge, welches am 8. August den 80 Geburtstag feiert. Für dieses Fest wollen sie ein ( Schul-?) Rennen durchführen und ich bekam eine Einladung, um dort mitzureiten. Ob ich dann tatsächlich mitreiten werde, weiss ich noch nicht, aber die Anmeldung und Bestätigung ist abgeschickt.

 

Gibt es unter all Deinen Kollegen einen - ausser Dir natürlich - auf den wir in Zukunft besonders Acht geben müssen? 

Huber: Es gibt schon einige Nachwuchsreiter, doch die meisten sind schon im 2. Jahr. Es gibt einen Überflieger, der wie ich letztes Jahr eintrat. Er heisst Pierre-Charles Boudot, der Sohn des kürzlich verstorbenen Lyon-Trainers Boudot. Er hat bisher alle 8 Schulrennen geritten und davon 3 gewonnen. Er ist einer der 4  Lehrlinge von Meistertrainer André Fabre

 

Die Jockey-Lehre ist sicher streng - wie sieht Dein Tagesablauf aus? 

Huber: Um 5 Uhr stehe ich auf, dann gehe ich frühstücken in der Kantine.Danach nehme ich den Bus vom AFASEC (Association de Formation et d'Action Sociale des Ecuries de Courses - Link zur Page), welcher alle Lehrlinge in die verschiedenen Quartiere bringt. Im Stall angekommen, mache ich meine Sachen bereit und dann beginnen wir um 6 Uhr. Wir reiten 2 Lot danach eine Pause. Nach der Pause bleiben meistens nochmal 3 - 4 Lots. Um 12.30 sind wir fertig. Ich warte wieder auf den Bus und fahre ins AFASEC zurück, esse da in der Kantine und gehe schliesslich in mein Zimmer, duschen und anschliessend schlafen. Um 16 Uhr stehe ich wieder auf, nehme den Bus, welcher mich in den Abendstall bringt. Bei uns arbeitet man im Abendstall nur jede 2. Woche (ausser die Lehrlinge...). Ich gebe meistens den Pferden das Wasser und anschliessend füttern wir. Um 18 Uhr sind wir in der Regel fertig. Danach renne ich zurück ins AFASEC, weil der Bus erst um viertel vor 7 ankommt - und ich habe 25 minuten bis ich im AFASEC bin. Danach am Abend gehe ich meistens noch schnell an den Computer (Nennungen, Resultate, Starter, MSN, News.). Um etwa halb 10 gehe ich wieder schlafen. 

 

 



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