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Setareh in den LGT Swiss 2000 Guineas von der Spitze aus souverän

Dienstag, 06. Mai 2008 10:52

Schweizer Ausflug als Erholung gedacht - Sieg und Pokal mit nach Iffezheim genommen.

Was kann Setareh? Diese Frage hatten sich die Schweizer Turfisten gestellt vor dem Grand Prix LGT Swiss 2000 Guineas. Offenbar wurde bei der Suche nach Antworten seine Leistungen etwas unterschätzt. Sonst wäre der Schützling von Petr Olsanik kaum mit einer Quote von fast 4:1 (3.80) ins Rennen gegangen.

Die Wetter vertrauten auf den bislang in der Schweiz ungeschlagenen Ziking und schickten ihn mit einer Einzel-Quote von 1.70 an den Start (in der Stallwette zusammen mit seinem Stallgefährten Saint Amour resultierte eine Siegquote von "etwas mehr als Geldwechseln"...).

Doch Ziking pullte schon in der Anfangsphase stark, Olivier Plaçais konnte einem leid tun. Vorne gehen wollte man offensichtlich nicht und im Pulk beruhigte sich der Toto-Favorit nicht.

Weil niemand gehen wollte zog Rémi Campos mit Setareh eben in Front, schaltete gewissermassen auf Plan B. Einen solchen hätte beinahe auch Trainer Petr Olsanik aus der Tasche zaubern müssen, was seinen Jockey betrifft. Denn Campos war am Tag zuvor in Fontainebleau in einem Flachrennen gestürzt. Ein blaues Auge zeugte davon. Die französischen Ärzte wollten ihn zunächst nicht mehr reiten lassen. Doch konnte Campos sie schliesslich davon überzeugen, dass die Folgen des Sturzes ihn im Sattel nicht behindern.

In der Zielgeraden warteten die Favoriten-Wetter vergeblich auf einen Angriff von Ziking. Dieser musste letztlich mit dem letzten Geld Vorlieb nehmen. Setareh stiefelte vorne sein Pensum ab. Und wäre nicht Mopsos im Feld gewesen, hätte der deutsche Gast schon deutlich vor dem Ziel austrudeln lassen können. Doch Chantal Zollet, die für den abwesenden Antoine Sanglard eingesprungen war, ritt auf dem Raveneau-Schützling um ihr Leben - und trotz Wegbrechens von aussen nach ganz innen an die Rails zwang der 14:1-Aussenseiter den Sieger, sich bis ins Ziel noch etwas anzustrengen. Auf Rang drei und vier folgten die beiden (zusammen mit dem letztplazierten Querido) unerfahrensten im Feld: Winterwind und Redmillson, die erst je einen Start absolviert hatten.


Baden-Baden oder Frankreich als nächste Pläne

Im Lager von Setareh war man verständlicherweise happy. Der Ausflug in die Schweiz war als Erholung für das Aushängeschild im Quartier von Petr Olsanik geplant - und nun konnte man mit dem Siegerpokal die Heimreise antreten. Die Entourage rund um die Scuderia Leoni war beeindruckt von der Stimmung auf der Parkrennbahn, von den Zuschauern, die geschrien hatten wie verrückt. Man komme gerne wieder einmal in die Schweiz.

Für Setareh hingegen werden als nächstes Rennen in Baden-Baden oder Frankreich anvisiert. "Er bleibt auf der Meile, kommt wohl maximal bis 1800 Meter", erklärte Trainer Petr Olsanik, "das hat er von seinem Vater Areion (Anm. d.Red: ein Big Shuffle-Hengst, der nie weiter als 1400 Meter gelaufen ist und bis auf Gruppe-II-Ebene gewonnen hatte). Gegen die Gene kommt man eben nicht an."

Die Schweizer brauchen sich nicht zu grämen. Setareh ist bestimmt ein gutes Pferd. Wer Mitte März einen Ausgleich III mit verhältnismässig hohem Gewicht gegen ältere Pferde leicht mit vier Längen gewinnen kann, hat etwas drauf. Dies hat Setareh ja danach auch auf Listed-Ebene als Fünfter auf tiefem Boden (5.9) gegen voraussichtliche Gruppe-Pferde bewiesen.

Beim 7. Start war dies sein 3. Sieg - schön für alle, die an ihn geglaubt und auf ihn gewettet haben...

 

Pont des Arts meldet sich eindrücklich zurück

Das Ehepaar Kräuliger konnte sich im anderen 20'000er des Tages, im Knight Gianella Gold Cup, dank Pont des Arts über die Enttäuschung mit Ziking hinwegtrösten. Olivier Plaçais liess sich mit dem Favoriten auf keine Spielchen ein, übernahm in bewährter Manier die Spitze und leiss nie Zweifel über den Rennausgang an der Spitze aufkommen. Einzig Pure Magic blieb in der Nähe des Siegers (1.25 Längen) - Humbolt folgte schon fünfeinhalb Längen zurück.

Was ist das für ein Pferd?! Auf 100% konnte Pont des Arts nach seiner Stirnhöhlen-Geschichte (nicht wie beim Siegerinterview als "Gehirnhölen-Katarrh" bezeichnet...) kaum schon sein. Und doch reichte sein Leistungsvermögen locker, die besten Meiler (mit Ausnahme des leider abwesenden Sweet Venture sowie Vive l'étoile) aus den Schuhen zu galoppieren.

Als nächstes soll Pont des Arts gemäss Anton Kräuliger in Frauenfeld über 2000 Meter laufen, bevor dann ein Ausland-Start anvisiert werde.

Somit hat Pont des Arts auch als Vierjähriger gewonnen - etwas, das dem Triple-Crown-Sieger Majofils nicht gelang. Dieser fand aber über 1800 Meter (endlich) wieder auf die Siegerstrasse zurück - erstmals seit dem St.Leger-Sieg im September 2006. Unter Mathias Sautjeau fing der Appapays-Vertreter seinen drei Kilo Meter tragenden Trainingsgefährten Montecatini noch sicher ab.

 

Ludwig du Martza erbt von Level One Jiel

Im fünften Lauf des Circuit National du Trot (CNT) schien in der Zielgerade alles klar. Level One Jiel war uneinholbar enteilt und alles konzentrierte sich auf den Kampf um den Ehrenplatz - als der 4:1-Mitfavorit urplötzlich aus dem Nichts einen Fehler machte. Ludwig du Martza, der deutlich zurück Junior du Rib und den mit Startfehler ins Rennen gegangenen Favoriten Onic Dream hinter sich liess, erbte schliesslich den Sieg.

Auf diesen 61. Treffer hatte König Ludwig länger als gewohnt warten müssen. Es war dies der erste Saisonsieg des von seinem Trainer Renaud Pujol gefahrenen Vertreters der Ecurie du Martza GmbH.

 



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