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US-Rennsport nach dem tragischen Tod von Eight Belles am Pranger

vendredi, 09. mai 2008 11:09

Einige schwerwiegende Probleme des Galopprennsports in den USA kommen jetzt unweigerlich auf den Tisch - hoffentlich werden jetzt Lösungen angepackt.

Bilder wie nach dem Kentucky Derby 2008 als die auf Platz 2 ins Ziel gekommene Stute Eight Belles beim Austrudeln nach dem Ziel sich beide Vorderbeine brach, sind tragisch, schlimm, kaum zu verdauen, auch für ganz hartgesottene Zeitgenossen nicht.

In den USA hat dies eine heftige Kontroverse ausgelöst. Diskussionen um diverse Eigenheiten des US-Rennsportes sind die Folge und namhafte Experten fordern jetzt endgültig radikale Änderungen.

Im Gegensatz zu anderen Vorkommnissen in der Vergangenheit sind diesmal nicht nur Insider - quasi im kleinen Kreis - an der Diskussion beteiligt, sondern auch Medien und Journalisten, die sonst nur marginal über Pferderennen berichten.

Viel Beachtung fand ein Kommentar von Bill Finley, einem hoch angesehenen Rennsport-Journalisten, der unter anderem für die New York Times, USA Today und Sports Illustrated im Einsatz war/ist.

Finley hat einen Forderungs-Katalog mit  fünf Punkten aufgestellt und auf ESPN.com publiziert (Link zum Original-Artikel, bitte anklicken

Für alle, die nicht den Original-Artikel auf Englisch lesen möchten, fassen wir die wichtigsten Gedanken kurz zusammen. Mit ein, zwei eigenen Anmerkungen.

 

1. Verbot sämtlicher Medikamente

In den USA sind Steroide, bestimmte Schmerz-  und Entwässerungs-Mittel (wie Lasix) erlaubt, was in Europa undenkbar wäre.

 

2. Kontrolle des exzessiven Peitschenmissbrauchs

Finley nimmt Gabriel Saez, den Jockey der verunglückten Eight Belles, weitgehend in Schutz. Doch spricht er das Image-Problem des Rennsports an - das Publikum möchte keine die Pferde schlagenden Jockeys sehen.

In der Schweiz ist der Gebrauch der Peitsche streng reglementiert. Was in den USA als "normal" gilt, würde bei uns unweigerlich zu Bussen und (langen) Lizenzentzügen führen.

 

3. Neue, synthetische Sandbahnen

Finley fordert eine Abkehr von den in den USA traditionellen Dirt Tracks. Er fordert neue, synthetische Bahnen wie Polytrack - die seien zwar nicht perfekt, aber sicherer als die bestehenden. Er geht sogar so weit, die Frage zu stellen, ob Barbaro, George Washington und eben Eigth Belles noch leben würden, wenn die Preakness Stakes, der Breeders' Cup oder das Kentucky Derby auf einer solchen neuen Bahn gelaufen worden wären. Seine Antwort: Ziemlich sicher, ja.

 

4. Längere Distanzen

Schnelligkeit ist je länger je mehr Trumpf in den USA. Die ganze US-Zucht hat sich auf Frühreife und Schnelligkeit eingestellt. Ausdauer ist kaum mehr gefragt.

Früher sei der Jokcey Club Gold Cup über 2 Meilen gelaufen worden. Inzwischen sei kaum mehr ein Rennen über 2000 Meter im Programm der US-Rennen.

In längeren Rennen müssen die Pferde nicht von Beginn weg auf Höchsttempo (oder nahe dran) galoppieren, was weniger belastend für den Körper ist.

 

5. Massnahmen für ein Leben nach der Rennkarriere

Ein grosses Problem (nicht nur in den USA) ist die Frage, wie es für ein Rennpferd nach der Karriere weiter geht und ob überhaupt.

Der Rennsport müsse, so ist Finley überzeugt, Organisationen finanzieren, die sich um Rennpferde nach dem Ende ihrer Karriere Kümmern. Altersheime gewissermassen für die treuen Kämpfer, die sich für den Sport eingesetzt haben.

Auch in Europa sind solche Organisationen, die Rennpferde weiter vermitteln, praktisch auf sich allein gestellt.

Immerhin gibt es hierzulande viele verantwortungsvolle Rennpferdebesitzer, die für ihre Ex-Rennpferde einen schönen Lebensplatz suchen (und finden). Unsere Serie "Was macht eigentlich..." zeugt davon.

 
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