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Walisische Harness-Racing-Aktive am White Turf

Freitag, 17. Februar 2006 08:29

Wenigstens im Trainingssulky auf den See

Am mittleren St. Moritzer Renntag  wurde das Engadin von einer Gruppe von Harness-Racing-Aktiven aus Wales besucht. Sie kamen - wir Schweizer hören und staunen ­ - als Begleiter des walisischen Fernsehsenders S4C-Wales, der die Reise organisierte, weil er im Sommer jede Woche eine Stunde über den Trab- respektive den Pass-Rennsport berichten will.

Insgesamt 24 Personen kamen so nach St.Moritz, darunter der Grand-National-Sieger-Jockey Hywel Davies, der das Rennen 1985 auf Last Suspect als 50:1 Aussenseiter gewann. Die Besitzerin des Pferdes war Ann Duchess of Westminster, der schon der legendäre Arkle gehört hatte.

In Grossbritannien leben etwa 10'000 Sulky-Pferde. Davon sind allerdings nur etwa 10% Traber, der Rest geht den etwas schnelleren, aber auch gefährlicheren Pass: Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Pferd im Rennen stürzt.

Traber oder Passgänger - ein grosser Unterschied im Alltag? Gestütbuchführer Brian Peachey, der persönlich die Traber vorzieht und selber auch züchtet, findet, dass die Traber anspruchsvoller bei der Ausbildung seien und mehr Feingefühl beim Fahren brauchen. "Man muss Elastik in den Armen haben!"

Das Leben ist auch dort für die Aktiven kein Schlaraffenland, die Preissummen ausgesprochen niedrig. Erstaunlicherweise ist jedoch die Zucht so lukrativ, dass man davon leben kann. Jedes Jahr werden über 500 Fohlen geboren, Tendenz steigend.

Ein Pferd für die Teilnahme eines walisischen Drivers in St. Moritz fand sich freilich nicht. Immerhin konnten die Filmer ein Training ihres Landsmannes Morgan Ray Jenkins, der als Amateur bei 1500 Fahrten 50 Siege auf drei Kontinenten aufzuweisen hat, auf dem See im Sulky eines Schneider-Pferdes aufnehmen, und Renata Fuchs drückte am Samstag Brian Peachey die Leinen von Just Lead in die Hand ­ sie selber konnte verletzungsbedingt nicht ins Sulky steigen.

Peachey
Der Walisische Gestütsleiter Brian Peachey mit Just Lead (Foto: uw)

Peachey kam strahlend vom See zurück: "Er ist sehr angenehm zu fahren, zieht nicht, hält aber guten Kontakt zur Hand und hat dauernd gefragt, ob er nicht schneller gehen dürfe. Ob das schon für den Sieg hier reicht, weiss ich nicht, aber er macht einen guten Eindruck."

Just Lead stellte mit seinem dritten Platz am Sonntag dem Pferdeverstand seines walisischen Trainings-Fahrers ein gutes Zeugnis aus ­ und die nach seiner Vorsonntagsleistung überraschend gute Wettquote (6:1 auf Sieg, 2,90:1 auf Platz) lässt vermuten, dass auch Peacheys Landsleute von dessen Eindrücken wussten...

Brian Peachey 2
Zwei, die sich verstehen... (Ueli Wild)



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