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Stall Success



Tomboy nach 5500 Metern 0.005 Sekunden vor Verior

Mittwoch, 17. Oktober 2007 09:08

5 Tausendstelssekunden entschieden nach 5500 Metern und 34 Hindernissen

Das schwierigste und längste Cross-Country der Schweiz hat am ersten Maienfelder Renntag (14.Oktober 2007) rund 12'000 Zuschauer begeistert. Nachdem die Favoriten ausgeschieden waren, lieferten sich Tomboy und der 15-jährige Verior aus dem Quartier von Bettina Lampert aus Jenins einen Kampf auf Biegen und brechen, den der drittgrösste Aussenseiter Tomboy hauchdünn gewann.

Hätte jemand vor dem Grossen Preis der Stadtgemeinde Maienfeld, dem längsten Pferderennen der Schweiz, einem Insider die Dreierwette mit den drei grössten Aussenseitern im Feld empfohlen, hätte er wohl nur Gelächter geerntet. Doch erstens kommt es in Cross-Country-Rennen öfters anders – und zweitens lacht am besten, wer zuletzt lacht. Und in diesem Fall einen Wettgewinn von 2436 Franken einstreicht.

Bester Rossriet-Umsatz in diesem Jahrtausend 

Doch alles der Reihe nach. Die Bedingungen waren hervorragend. Kaiserwetter, eine von der Bahncrew rund um Alfons Zindel bestens hergerichtete Bahn und 12‘000 Zuschauer, die sich in ein veritables Wett-Fieber hineinsteigerten. So resultierte ein schlichtweg phänomenaler Wettumsatz von 163‘056 Franken – so viel wie noch nie in diesem Jahrtausend auf dem Rossriet (Rekordmarke bisher 162‘424 Franken aus dem Jahr 2001). Das ist der mit grossem Abstand höchste Wettumsatz, der in diesem Jahr auf einer Schweizer Rennbahn erzielt wurde.
Allein im Grossen Preis von Maienfeld wurden 29'518 Franken für Wetten eingesetzt (nicht weniger als 6960 Franken für Dreierwetten!). Das sind nochmal 262 Franken mehr als im Jubiläums-GP vom Vorjahr. 

Der Rennverein Maienfeld/Bad Ragaz und sein Präsident Ruedi Niederer konnte wahrlich glücklich sein mit dem ersten Renntag. Und der zweite, meist stärkere Tag kommt ja erst noch.

Turbulentes Hauptereignis

Der mit 30‘000 Franken dotierte Grosse Preis der Stadtgemeinde Maienfeld ist mit 5500 Metern das längste Pferderennen der Schweiz, und mit 34 Hindernissen gespickt das schwierigste dazu. Der Vorjahressieger Kingsire aus dem Maienfelder Stall SVH übernahm sofort die Spitze. Doch der Favorit sprang nicht so flüssig wie gewohnt, zögerte vor einigen Hindernissen.

"Darum rief ich meinem Bruder vor dem Tribünensprung zu, dass ich vorne gehen würde", erklärte Andreas Schärer hinterher, "weil ich dachte, dass Kingsire in Front diesen Sprung wohl nicht springen würde." Gesagt, getan. Andreas Schärer passierte mit Tombreeze seinen Bruder Philipp. Und beide kamen über den Tribünensprung.

Dann ging Philipp, der jüngere der beiden Rennreiter-Brüder, aber wieder an die Spitze. Und bei einem der nächsten Sprünge passierte das Unheil. Kingsire blieb stehen, Philipp Schärer wurde aus dem Sattel katapultiert – und die nachfolgenden Tombreeze sowie Erdeni blockiert. Beide verloren alle Chancen.

Zielfoto musste vergrössert werden

Verior, der mit 15 Jahren Älteste im Feld, der gemäss Reglement Ende Saison "zwangspensioniert" wird, lag bis vor dem zweitletzten Sprung in Führung. Dann zog Tomboy vorbei. "Ein zweiter Platz in diesem Rennen ist auch gut, dachte ich", schilderte Veriors Jockey Dirk Fuhrmann seine Gedanken in jenem Moment, "nach dem letzten Sprung forderte ich Verior  dann nochmal auf und er beschleunigte tatsächlich." In der Tat, der von Bettina Lampert aus Jenins für den Stall Success vorbereitete grösste Aussenseiter im Feld kam immer näher an Tomboy heran. Das Zielfoto musste entscheiden.
Es war enorm knapp und lediglich eine Nase - fünf Tausendstelssekunden um ganz genau zu sein -  entschieden nach über achteinhalb Minuten für Tomboy.

Der Sieger gehört dem Stall Bordeaux-Blau und wird in Elgg von Roland Böhi trainiert, der dieses Rennen vor drei Jahren bereits mit La Vernusse gewonnen hatte. „So ein unerwarteter Sieg ist das Schönste im Rennsport“, erklärte Böhi freudestrahlend, „heute wären wir schon mit Rang drei zufrieden gewesen.“

Tomboys Siegreiter Romain Giller meinte danach nur: „Es läuft mir nicht schlecht im Moment.“ Das war die Untertreibung des Tages. Die letzten fünf Rennen, die der Walliser bestritt, hat er allesamt gewonnen. Am nächsten Sonntag greift Giller im 50‘000-Franken-Rennen des Cross-Clubs Maienfeld mit Mezzogiorno an. Mit dabei auch wieder die Pechvögel und Stars von gestern. Ein Gipfeltreffen, das an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten sein wird.



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