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Tilman Paas



Die Skikjöring-Vorschau 2008: Der Bruder von King George soll es für Kronseder richten

Freitag, 01. Februar 2008 00:39

King George ist der grosse Favorit - wir haben das Feld analysiert und versuchen aufzuzeigen, welches die Kronprinzen sein könnten. 

Bei sechs Skikjörings kam Kinge George nur bei seinem Debüt nicht als erster ins Ziel - viermal schlug er seine Gegner, um die Boxersprache zu bemühen, buchstäblich k.o. (dreimal Weile, einmal 6 Längen). Die Favoritenrolle gehört also ganz klar dem Schützling von Miro Weiss, der mit Köbi Broger den erfolgreichsten Fahrer des letzten Jahrzehnts im Schlepptau hat.

Doch es gibt ja noch 10 Gegner, und im Skikjöring ist bekanntlich sehr vieles möglich. Darum haben wir für Sie die Kandidaten, die sich anschicken, am Thron des Kings zu rütteln, genauer angschaut.  

 

  • Habanita (Fadri Casty). Eine von nur zwei Stuten im Feld. Hat den Vorteil, in Arosa bereits Kondition getankt zu haben (2 mal Zweite über Hürden zu Abu Ardash). Ist eine "ehrliche Haut", die immer alles gibt, was sie hat. Die Nummer eins ist ein etwas zweischneidiges Schwert. Wenn sie gut wegkommt, kann sie gleich die Spitze übernehmen - ansonsten ist die Gefahr da, vor dem ersten Bogen schon eingeklemmt oder mit Schnee/Eis-Brocken eingedeckt zu werden. Hat sicher Stehvermögen und ist für ein gutes Platzgeld nicht aus der Welt - sofern sie gefallen findet an der neuen Disziplin.

  • Abu Ardash (Yves von Ballmoos). Den beiden gelang im 2005 das Husarenstück mit nur zwei Starts (und ebensovielen Siegen) die Trophy zu gewinnen. Die Vorbereitung verlief dieses Jahr exakt gleich wie damals - mit zwei lockeren Hürden-Siegen in Arosa... Als Skikjöring-Routinier mit einem Konditionsvorteil gegenüber den meisten Gegnern ist "Abu" brandgefährlich und auf dem Papier einer der heissesten Herausforderer von King George.

  • King George (Jakob Broger). Brauchen wir nicht mehr vorzustellen. Man darf gespannt sein, auf die Taktik, die Köbi Broger wählen wird mit der Nummer drei. Im Mittelfeld mitgehen? King George bewusst zunächst zurücknehmen und in aus allen Scharmützeln (1. Bogen!) heraushalten? Die Frage, die sich für ihn stellt: Welche gefährlichen Gegner gehen eventuell vorne, die er nicht entwischen lassen darf... Im Normalfall DER grosse Favorit.

  • Oakmont (Andy Willy). Alles andere als einfach einzustufen, da er (nach 6 Toto-Plätzen bei 8 Starts im 2006) im 2007 absolut inkonstant gelaufen ist. Das einzige zählbare Resultat im letzten Jahr resultierte aus einem Sieglosen-Rennen über 2400 Meter in Köln, wo er sogleich resolut die Spitze übernahm, mit grossem Vorsprung führte und schliesslich mit sage und schreibe 19 Längen gewann - allerdings gegen eher inferiore Gegner. Danach brachte er nichts mehr zu stande, wurde einmal angehalten (in Flachrennen doch sehr ungewöhnlich) und war bei seinem letzten Start in Baden-Baden (Ausgleich III) abgeschlagen Letzter (mit 54 Längen Rückstand auf den Zweitletzten...). Den Wundertüten-Status wird er so schnell also kaum los. Sein Trainer Pavel Vovcenko kennt St.Moritz, was natürlich ein Vorteil ist.

  • Ousmane (Curdin Gulder). Gleich zwei Neulinge auf einmal. Der einzige Halbblüter im Feld ist noch nie gegen Vollblüter gelaufen, hat erst vier (Flach-)Rennen absolviert. Dies als Vierjähriger im Herbst 2006. Stehvermögen ist sicher vorhanden, debütierte er doch auf Anhieb über 3000 Meter (Flach) in Strassburg mit einem 4. Platz in einem Zehnerfeld. In Anbetracht der langen Pause und der Tatsache, dass eine gewisse Flachklasse auf dem Papier fehlen dürfte, ist der später für Hindernisrennen vorgesehene Neuling hier Aussenseiter.

  • Odin (Silvio Staub). Ein grosser Fuchs, der ungemein regelmässig nach vorne lief in den letzten Rennen. Mag Distanzen um 2500 Meter und kann mit seiner grossen Galoppade viel Boden abdecken. Lief vornehmlich in Verkaufsrennen, was aber nicht viel heissen will. Absolvierte am 5. Januar auf der Fibre-Sand-Piste von Deauville seinen letzten Start (3. - hinter Demonious) und ist damit gegenüber vielen Gegnern konditionell im Vorteil. Auf dem Papier seit Jahren wieder eine gute Chance für Silvio Staub, den König von 1998 (mit Toast).

  • Vallez (Christian Hebeisen). Ein treuer Kämpfer, der vor allem auf weichem Geläuf in seinem Element ist. Ein "Diesel", der immer weiter galoppiert, auch wenn er zu Beginn oft ins Hintertreffen gerät. Kam vor zwei Jahren am ersten Renntag King George bedrohlich nahe (weniger als eine Länge) und belegte schliesslich Rang drei (zunächst nach Protest und Rückversetzung von Aesop sogar Rang zwei; doch wurde der Entscheid schliesslich korrigiert). Wenn alles passt kann Vallez, der in Arosa einen Aufgalopp erhielt, für eine Überraschung sorgen. Der Thron von King George ist aber unter normalen Umständen nicht erreichbar.

  • King Edward (Harald Kronseder). Was hatte Harald Kronseder nicht alles versucht. Volta mit Köbi Broger wollte er unbedingt schlagen. Und als dies bei der letzten Meetings-Teilnahme der Skikjöring-Königin jemandem gelang, war das nicht er, sondern eben Yves von Ballmoos mit Abu Ardash. Im 2006 bekam er den Titel nachträglich (wegen der Disqualifikation von King George), was natürlich weniger Spass macht. Da er im Vorfeld verlauten lassen hatte, er würde aufhören, wenn er König werde, trat er im 2007 nicht an. Doch jetzt hat es ihn wieder gepackt.
    Doch mit was für einem Pferd? Nicht wie 2002 mit einem Sprinter (Crafty Politician), um dem Feld vermeintlich von der Spitze aus davonzulaufen (wurde schliesslich angehalten). Nein, viel schlauer: Kronseder hat kurzerhand den Vollbruder von King George gekauft! King Edward heisst er und soll nun also das Skikjöring-Spektakel zu einem simplen Familien-Duell machen. Letztes Jahr etablierte sich der ehemalige Trybuhl-Schützling als solides Ausgleich-III-Pferd, ohne allerdings ein Rennen gewinnen zu können. Ob das reicht, um King George zu gefährden? Wir wagen es zu bezweifeln. Der ein Jahr ältere "George" dürfte im Bruder-Duell mit "Edward" weiterhin der echte King bleiben.

  • Bouquet (Tilman Paas). Die zweite Stute im Feld. Die beiden konnten letztes Jahr bei zwei Starts keine Akzente setzen (zunächst zweitletzte, schliesslich mit über 30 Längen Rückstand auf King George auf Rang 5. Danach folgten in Deutschland noch fünf Starts auf Ausgleich-IV-Niveau, mit einem einzigen dritten Platz als zählbare Ausbeute. Die Flachklasse (GAG 53.5) ist deutlich schwächer als die der Favoriten. Für uns trotz Erfahrungsvorsprung die grösste Aussenseiterin.

  • Demonious (Leo Luminati). Ein sehr interessanter Kandidat, der sich auf weiten Wegen zu Hause fühlt (gewann im Mai in Longchamp mit Stéphane Pasquier über 3100 Meter...). Hat zuletzt Anfang Januar in Deauville von hinten kommend einen starken Endspurt gezeigt und den hier ebenfalls laufenden Odin noch überflügelt. Ist nicht ganz so konstant wie dieser, kann aber einiges. Die Startbox 10 muss für ihn als Speedpferd kein Nachteil sein. Mit 78 Starts auf dem "Buckel" (7 Siege, 38 Plätze) ist er ein erfahrener Kämpe, den nichts so schnell aus der Ruhe bringen dürfte. Im 2005 absolvierte er unglaubliche 19 Starts (1 Sieg, 10 Plätze). Eisenhart also und durchaus gefährlich.

  • Tangotide (Fredy Wolf). Hat ehemals gute Klasse vertreten, war seinerzeit 2. in Critérium, 2000 Guineas und Frühjahrspreis. Inzwischen siebenjährig, ist der ehemalige Schützling von Mathieu Boutin nun in einer anderen Liga zu Hause. Zeigte im Herbst Aufwärtstrend und hat das Galoppieren natürlich nicht verlernt. Schnee-Erfahrung hat er vor drei Jahren in Arosa gesammelt, mit zwiespältigem Eindruck. Am ersten Sonntag ein dritter Platz zu Al Martino (allderings mit Weile-Rückstand), eine Woche später im GP Arosa blieb nur der letzte Platz. Könnte vom Typ her durchaus ein Skikjöring-Pferd sein. Hat zudem einen der erfahrensten Fahrer im Feld (der allerdings vor 4 Jahren letztmals auf einen Geldrang fuhr, damals ex-aequo-4. mit Silver Seraph in einem 7er-Feld). Der letzte Sieg liegt sechs Jahre zurück - Viva Commo schlug damals Volta mit einer Länge. 

 

Quintessenz: King George bleibt der Favorit, wie man es auch dreht und wendet. Die gefährlichsten Gegner sehen wir in Abu Ardash, Demonious und Odin - mit Abstrichen Habanita. Für eine Überraschung sind Vallez und Oakmont gut. Doch Skikjörings haben ihre eigenen Gesetze... Also, viel Spass und Glück beim Wetten! 

 


So knapp wurde es bisher nur selten: King George (vorne, mit Köbi Broger) ist der Favorit (uw)



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