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Sebastien Sauren



Chaos-Steeple in Aarau: Vac de Regni?re Sieger ohne sportlichen Wert

Montag, 25. Mai 2009 12:23

Der 24. Mai 2009 wird definitiv nicht als Renntag der Extraklasse in die Schweizer Turf-Geschichte eingehen (UPDATE ganz unten).

Der erste Eindruck für jeden Neuankömmling auf dem Schachen war (er)drückend: Es war schwülheiss, fast schon mit tropischen Verhältnissen vergleichbar. Die Pferde schmachteten in den Zeltboxen, wo sich die heisse Luft gnadenlos staute. Etliche Trainer wiesen die Pfleger/Führer an, die Pferde jede halbe Stunde abzuduschen. Viel Manpower war gefragt - und dies bei einer Hitze, die einem nur schon beim auf der Tribüne-Sitzen den Schweiss aus allen Poren trieb...

Die Aarauer Bahn-Crew verdient ein Riesen-Kompliment, dass bei diesem Sommerwetter ohne Regen in der Woche vor dem Renntag ein absolut praktikables Geläuf (3.3 Flach, 3.5 Jagd/Cross) präsentiert werden konnte. Alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

 

GP Stadt-Zürich-Revanche durch falschen Parcours verhindert

Im Grossen Preis des Katons Aargau wartete die Turf-Gemeinde gespannt auf die Revanche zwischen der GP Stadt-Zürich-Siegerin Plusvite, dem Vorjahressieger Great Spain und dem GP-Schweiz-Sieger Vac de Regnière.

Letztlich wähnte man sich aber an 1991 erinnert, als der vom Schweizer Fernsehen damals live übertragene GP Stadt Zürich hatte abebrochen werden müssen, weil alle Reiter/Pferde falsche Bahn gegangen waren... Ganz so schlimm kam es nicht, aber fast.

Plusvite hatte sofort resolut die Spitze übernommen. Doch als es in die entscheidende Phase ging, war das Durcheinander bald perfekt. Anstatt nach rechts in die Diagonale (und Richtung Tribünensprung) abzubiegen, liess Philipp Schärer (der sonst die Parcours auf allen Schweizer Bahnen in- und auswendig kennt; aber Fehler können nun mal passieren) Plusvite gerade aus in die Gegenseite weitergaloppieren, Great Spain/Cyriaque Santèrne folgten den beiden. Sebastien Sauren, der erstmals im Schachen antretende Reiter von Unpa, bemerkte das Missgeschick, wollte korrigieren - hatte aber rechts neben sich Vac de Regnière und kollidierte mit den Rails, worauf er aus dem Sattel musste.

Während für Plusvite und Great Spain nach dem Springen eines falschen Sprungs das Rennen definitiv gelaufen war, nahmen die von Unpa von der falschen Bahn quasi auf die richtige Seite der Rails "abgedrängten" Vac de Regnière sowie Kalif de l'Orme dieses wieder auf. Grosse Stimmung kam nicht mehr auf, Anton und Vreni Kräuligers GP-Schweiz-Sieger Vac de Regnière war mit Nicolas Guilbert (der zuvor schon mit Befon in denselben Farben ebenfalls für Trainer Kurt Schafflützel über Hürden gewonnen hatte) dem Neuling Kalif de l'Orme jederzeit überlegen und gewann ohne Opposition.
Der ebenfalls nachgerittene Unpa wurde als Dritter disqualifiziert, weil gemäss Reglement ein Reiter nicht mehr nachreiten darf, wenn er zuvor aus dem Sattel musste. Dieser Passus wurde einerseits zum Schutz der Reiter und Pferde eingeführt - andrerseits um Szenen vorzubeugen wie seinerzeit in Maienfeld als Chantal Zollet mehrmals aus dem Sattel von Harrietville musste, jeweils wieder aufstieg und weit hinter dem Feld noch ein Platzgeld holte. Auch wenn ein Arzt offenbar Sebastien Sauren gecheckt und ihm das Okay zum Weiterreiten gegeben hatte, konnte die Rennleitung gemäss Reglement nicht anders als dieses Paar zu disqualifizieren.

 

Onic Dream kontert Junior du Rib klassisch aus

Ein Duell auf höchster Ebene lieferten sich im Mai-Preis der bislang als absoluter Avenches-Spezialist bekannte Onic Dream und Meister Junior du Rib. Jean-Bernard Matthey hatte als einziger aus dem Zulage-Band das Starthandicap wettmachen können und versuchte aus dem letzten Bogen heraus seinen Widersacher abzuschütteln - doch Marc-André Bovay (zuvor schon Sieger mit Stall Brachers Inländer Quasir de Bussy) konterte im Einlauf mit Onic Dream geschickt. Am Ende gab ein Kopf den Ausschlag zu Gunsten der Jugend (Onic Dream ist 7 Jahre jung, Junior du Rib fünf Jahr älter). Junior du Ribs Trainingsgefährte Lucas des Champs hielt dahinter Rang drei, Schneekönig Jullyannis vervollständigte trotz Sommerhitze die Quarté-Wette, welche in richtiger Reihenfolge von keinem Wetter getroffen wurde - für die Dreierwette reichten die ersten beiden...
Ausser Junior du Rib konnte kein einziges Zulagepferd Geld verdienen, Jostovisso (7.) war vor Ludwig du Martza (8.) der zweibeste aus dem hinteren Band.  

 

Drama im Cross

Das mit Spannung erwartete Querfeldeinrennen verlief definitiv nicht nach dem gusto der Zuschauer. Merry Harry strauchelte im Teich und blieb im Wasser liegen. Der treue Inländer war nicht mehr zu retten. Unverständlich, dass über Lautsprecher danach verkündet wurde, das Pferd lebe und die Zuschauer mögen doch mit dem Gedanken nach Hause gehen, dass alles gut werde. Da muss der Aargauische Rennverein seine Informations-Politik dringend überdenken - wie schon im letzten Herbst nach einem Cross mit tödlichem Ausgang kamen sich durch solcherlei Aussagen die Zuschauer für dumm verkauft vor.  

Für das Publikum so ziemlich bedeutungslos war nach diesem Vorfall der Zieleinlauf, doch auch da spielte sich ungeheuerliches ab. Negus des Mottes schien auf dem Weg zum sicheren Sieg. Doch sein Jockey Sebastien Sauren war sich des Sieges wohl zu sicher - wie unser Video-Studium ergeben hat - richtete sich etwa auf der Höhe des Tribünensprungs auf und freute sich über den vermeintlichen Sieg. Dabei muss sich der Sattel nach rechts gedreht haben (unser Video-Eindruck) und als Urs Wyss mit Quel Beau Mec innen angriff, konnte Sauren nicht mehr richtig reagieren und so gewann der von Jürg Langmeier für Ivo und Esther Baumgartner trainierte Schimmel, der als Cross-Debütant eine vorzügliche Leistung zeigte.
Zwar gab es auf der Bahn unmittelbar nach dem Rennen eine Befragung von Trainerin Meret Kaderli durch ein Rennleitungsmitglied - auf eine Untersuchung wegen Nicht-Wahrnehmens der Chance wurde jedoch offenbar aus uns unerfindlichen Gründen verzichtet. Im Protokoll stand jedenfalls nichts, weder bezüglich allenfalls ungenügender Sattelung (was u.E. nicht der Fall war) noch eben eines Fehlers des Jockeys. Einmal mehr ein Affront gegenüber den (zugegeben wenigen) Wettern. Wobei die meisten ohnehin einfach froh waren, nach Hause zu gehen und mögliche Gewinne für einmal sekundär waren.

 

Anregung: Die übertriebenen Siegesbekundungen (ob zu früh oder zu spät spielt keine Rolle) sollten dringend genauer angeschaut und schärfer sanktioniert werden - sie sind nicht zuletzt für die Pferde gefährlich. Emotionen sind schön und machen einen grossen Teil unseres faszinierenden Sports aus. Doch alles zu seiner Zeit, bei der Siegerehrung zum Beispiel.

 


  

Der Unfall von Merry Harry wurde auch in der Presse behandelt

Offenbar hat sich Merry Harry nach einem Sturz beim Zusammenprall mit der Holz-Wand tödliche Kopfverletzungen zugezogen.

Die Aargauer Zeitung und der Zürcher Oberländer berichten sachlich und nüchtern ohne Polemik.
 

 

 

 



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