Grosser Sprung: Fabrino bekommt für den Derby-Sieg ein GAG von 87

Der beeindruckende Sieg im Derby vor zwei hoch eingestuften Gegnern hat sich logischerweise auch in der Handicap-Marke von Fabrino niedergeschlagen.

Als Zweijähriger bekam Fabrino keine Handicap-Einstufung, weil er nur einmal gelaufen war (leichter Sieg unter Julien Lemée vor Blue Storm). Ende März nach dem zweiten Sieg, bei welchem unverhofft Chuny Yondhen im Sattel sass (der ursprünglich vorgesehene Mathias Sautjeau hatte sich in Lyon verletzt und der dann als Ersatz angegebene Julien Lemée war selbentags in Avenches gestürzt), stufte der Handicapper Thomas Peter Fabrino dann mit 68 Kilo ein. Dann lief Fabrino zwei Monate nicht, liess die 2000 Guineas aus und kam im Frühjahrspreis wieder an den Start, wo er nur Oratorio Latino den Vortritt lassen musste. Weil hinter ihm ausser Septentrion, der offensichtlich nach Einschätzung des Handicappers an diesem Tag seine Form nicht "ausgelaufen" war, mit Sisindu (GAG 61) und Shicaro (57) Pferde mit deutlich tieferen Marken verhältnismässig nahe ins Ziel kamen, hatte dieser Ehrenplatz eine GAG-Erhöhung von lediglich 1.5 Kilo zur Folge.

Nun nach dem Derby-Sieg sieht das freilich ander aus. Die hinter Fabrino auf den Ehrenplätzen eingelaufenen  Last Attempt und Prince Caracallo sind in Frankreich mit Marken von 86.5 respektive 85.5 eingestuft. Thomas Peter hat Fabrino nun eine Marke von 87 gegeben. Damit ist der Vertreter von Charlotte Haselbach nun 2 Kilo höher eingestuft als sein Trainingsgefährte Oratorio Latino, der im Derby möglicherweise am letzten Quäntchen Stehvermögen gescheitert sein könnte, das auf diesem Niveau unabdingbar ist. Hoffen wir, dass die beiden Weiss-Schützlinge im St.Leger erneut die Klingen kreuzen! Darauf, sowie auf den ersten Auftritt von Fabrino gegen die Älteren - im Jockey Club?!

Zum Vergleich hier noch die Einstufungen der Schweizer Derby-Sieger seit Majofils 2006 (jeweils per Ende Jahr; kann sich bei Fabrino also noch ändern)

2010: Brigantin 94.5

2009: Dubai Rose 85

2008: Major d'Hélène 86.5

2007: Meshugah 84.5

2006: Majofils 87

Im Nachhinein betrachtet erscheint die damalige Marke von Majofils, ohne die bravourösen Leistungen des Triple Crown-Siegers schmälern zu wollen, etwas zu hoch gewesen zu sein. Er musste damals im Derby nicht viel schlagen (Schweizer 1./2./3.) und konnte gegen die älteren später nicht viel ausrichten - war deshalb auch sehr schwierig einzuschätzen.

Das Mass aller Dinge, zumindest mal bei den Dreijährigen: Fabrino nach getaner Arbeit! (Ueli Wild)