Sie müssen eingeloggt sein, damit Sie Ihre eigenen Quicklinks speichern und bearbeiten können. Noch kein Benutzerkonto bei uns?
E-Mailadresse:


Passwort:

Noch kein Benutzerkonto bei uns?
Schnellsuche
Schnellsuche öffnen mit Tastatur: CTRL+F
 

Pearl Bloodstock



Vom 1500-EUR-Pferd zum Gruppe-I-Sieger: Die Tellerwäscher-Karriere von Melbourne-Cup-Sieger Dunaden (mit VIDEO)

Mittwoch, 02. November 2011 21:48

Vor vier Jahren wollte ihn an der Arqana Auktion niemand, später wurde er für verhältnismässig wenig Geld aus einem Réclamer gekauft - nun hat der fünfjährige Nicobar-Sohn den Melbourne-Cup gewonnen.

Es gibt Geschichten, die kann nur der Rennsport so schön schreiben. Genau eine solche Geschichte ist die von Dunaden. An der Arqana-Breeding Stock Sale im Dezember 2006 wollte ihn niemand. Für 1500 EUR (!) bekam Meridian International den Zuschlag. Da waren ja Overdose oder die überragende Arc-Siegerin Danedream geradezu teuer...

 

Zwei Jahre später, am 16.November 2008, bestritt er als Zweijähriger  in Strassburg sein erstes Rennen. Vorbereitet von Doris-Ursula Smith, die aktuell gemäss France Galop-Datenbank gerade mal 8 Pferde im Training hat, lief Dunaden unter Fabien Lefebvre auf tiefen Boden über 2000 Meter auf Rang 6 in einem 13er-Feld.


Weiter ging es im Januar und März 2009 als Dreijähriger auf der Sandbahn von Dortnumd, wo in zwei 2600-EUR-Rennen ein zweiter und ein dritter Platz resultierte, was insgesamt 1600 EUR einbrachte. Zurück in Strassburg holte sich Dunaden einen weiteren Ehrenplatz. Zwei Rennen später wollte man ihn offenbar nicht mehr, er bestritt ein Verkaufsrennen wiederum in Strassburg und gewann dieses.Trainer Yannick Fouin kaufte ihn für 17'000 EUR (2000 EUR über den Réclamer-Preis) aus dem Rennen, künftig lief er für Alban de Mieulle. Zunächst übrigens auch gleich wieder in einem Verkaufsrennen, wo er trotz eines zweiten Rangs nicht herausgekauft wurde.

Dann hatte die neue Entourage offenbar herausgefunden, was für eine Perle, man gefunden hatte: Dunaden steigerte sich kontinuierlich, innerhalb eines Jahres stieg seine Handicap-Marke von umgerechnet 77 Kilo bis im Oktober 2010 auf 86 Kilo.

Inzwischen hatte Dunaden den Besitzer gewechselt: Pearl Bloodstock Ltd, hinter welchem Scheich Fahad Al Thani aus Qatar steckt, kaufte ihn für rund 200'000 EUR, wie kolportiert wird. Ein vermeintlich gutes Geschäft für Alban de Mieulle. 

 

Doch Dunaden steigerte sich weiter. Fünf Starts unter den Fittichen von Trainer Richard Gibson brachten bis Februar 2011 eine Steigerung bis auf ein GAG von umgerechnet 91 mit je einem Sieg/zweiten und dritten Platz auf Listed-Ebene.

Dann dislozierte Gibson nach Hongkong und so folgte für Dunaden der Wechsel zu Mikel Delzangles. Der ehemalige Assistenz-Trainer von Alain de Royer-Dupré sorgte für den letzten Feinschliff. Dunaden gewann Ende April 2011 in Longchamp sein erstes Gruppe-Rennen (III), schlug dabei den ehemaligen Schweizer Derby-Sieger Brigantin um eine Länge - auf Rang 6 folgte ein gewisser Americain, seines Zeichens Melbourne-Cup-Sieger 2010...

Auf Gruppe-II-Ebene nahm Brigantin dann am 22.Mai um einen kurzen Kopf Revanche. Am 19.Oktober folgte dann das Vorbereitungsrennen "down under" in Geelong, wo Dunaden unter Craig Williams gewann.

 

Da Craig Williams in der Woche vor dem Melbourne-Cup eine Sperre kassiert hatte, wurde Christophe Lemaire (der Dunaden von zwei Frankreich-Starts kannte) kurzfristig aus Japan eingeflogen, für den Fall, dass der Rekurs von Williams keinen Erfolg haben sollte. Tatsächlich wurde der Rekurs abgeschmettert und Lemaire kam zum Ritt im Melbourne Cup (6.2 Millionen Australische Dollar, 3200 Meter).

Und Lemaire packte die Chance: In einem begeisternden Finish, schlug Dunaden den Engländer Red Cadeaux hauchdünn. Lucas Cranach, aus deutscher Zucht, belegte Rang drei.

Vor Dunaden hatten in der 151-jährigen Geschichte des Melbourne Cup erst 4 Gäste aus dem Ausland gewinnen können: 2010 American (Frankreich), 2006 Delta Blues (Japan), 2002 Media Puzzle (Irland) und 1993 Vintage Crop (Irland).

 

Übrigens: Der Vater von Dunaden, Nicobar (von Indian Ridge), steht in einem kleinen französischen Gestüt und kostete im 2011 gerade mal 1000 EUR Decktaxe (live foal). La Marlia, die Mutter von Dunaden, kam ungeprüft in die Zucht und von ihren fünf Produkten hat neben Dunaden nur noch eines gewonnen (ein kleineres Rennen).  

Interessant wird nun sein, die weitere Entwicklung der Deckhengst-Karriere von Nicobar zu verfolgen, der selbst 7 Rennen in Italien und England gewann, bis auf Gruppe-II-Ebene.

 

In der Schweiz ist Nicobar auch vertreten: Er ist der Vater von Saphir Béré, dem letztjährigen GP-St.Moritz-Dritten, der seit April 2011 kein Rennen mehr bestritten hat.

 

 

 

Hier der Renn-Film mit dem Hammer-Finish

 



Copyright © 2024 by horseracing.ch | Webdesign - CMS - Datenbank by moderntimes.ch | 132877294 Zugriffe seit Mittwoch, 11. Januar 2006
Logo horseracing.ch