Avenches, 2.5.2018: Grosskampf-Tag mit hochklassigem Vier-/Fünfjährigen-Gipfel und Trophée Vert

Morgen Mittwochabend stehen in Avenches mehrere ungemein interessante Rennen auf dem Programm der Sechserkarte. Mit 20'000 Franken ist die Trophée Vert mit Tobrouk de Payré gegen Spike & Co. das Hauptereignis. Noch spannender präsentiert sich das Jahrgangsduell zwischen den besten Vierjährigen und den stärksten Vertretern des ungemein starken 2013er-Jahrgangs mit Dal Cuore an der Spitze.

von Markus Monstein

Es gibt Renntage und Renntage. Dies soll nicht heissen, dass Basis-Rennen nicht interessant wären. Doch die Big Points sind logischerweise das Salz in der Suppe. Und morgen Mittwoch gibt es in Avenches mehrere davon. Auch wenn dies vor Ort erfahrungsgemäss nicht mehr Zuschauer auf die Rennbahn lockt, so ist die Beachtung (nicht zuletzt in Frankreich bei den Wettern) doch grösser, wenn die Cracks laufen.

Trophée Vert mit Tobrouk de Payré gegen den im 2018 noch ungeschlagenen Spike und dem seine Form suchenden Attenarco

Bislang wurde die Trophée Vert, das den Franzosentrabern vorbehaltene Highlight der Gras-Rennen in Avenches, in der zweiten Saisonhälfte gelaufen - als Vorbereitung für die Meisterschaft der Traber in Aarau. Nun findet das 20'000er-Rennen über 2750 Meter im Frühling statt. Möglich, dass es für Nicht-Franzosen nun auch eine passende Vorbereitungsmöglichkeit des nach wie vor prestigeträchtigsten Trabrennens unseres Landes gibt, das dieses Jahr am 26. August stattfindet.

In Abwesenheit der Top-Traber Swedishman (allergische Reaktion, offenbar wegen seines Futters), Totem d'Azur (Fesselkopf- und Hufprobleme) sowie Slow du Beauvoisin (hat sich einen Fesselträger-Schaden zugezogen) ist Tobrouk de Payré morgen der erklärte Favorit. Wobei natürlich Spike, der dieses Jahr noch keinen Bezwinger gefunden hat, sich nicht kampflos geschlagen geben wird. Für Tobrouk de Payré ist es der erste Gras-Start seit August 2014, als er in Royan-La Palmyre im Hintertreffen liegend Ausgangs des letzten Bogens in Galopp fiel - interessantes Detail am Rande: In jenem Rennen lief der seit dieser Saison von Raphaël Fresneau trainierte Ténor du Moustoir auf Rang drei. Die grüne Unterlage sollte Tobrouk de Payré indes nicht a priori stören, denn als Vierjähriger hat er zwei Gras-Rennen gewonnen. 

Bei Spike ist die Gras-Eignung klar. Bei Attenarco ebenfalls. Doch der Meister hat seit seinem Sieg im Oktober in Frauenfeld nicht mehr gewonnen - seit mehr als einem halben Jahr, respektive in den letzten 6 Rennen nicht mehr. Das gab es noch nie in der Karriere des amtierenden Meisters. Der Wechsel auf die Grasbahn von Avenches, wo er 7 seiner 8 bisherigen Einsätze für sich entschieden hat (den einzigen Abschiffer auf dieser Bahn gab es just vor zwei Jahren in der Trophée Vert, wo er nicht über Rang 12 hinaus kam), könnte ihm helfen. Doch die letzten Auftritte waren zu farblos, als dass er hier quasi "über Nacht" wieder in den Favoritenkreis aufsteigen könnte. Zudem spricht die Distanz von 2750 Meter auf dem selektiven Parcours gegen ihn: So weit ist der Ready Cash-Sohn auf Gras noch nie gelaufen.

In der Rolle der möglichen Spielverderber für die Favoriten sehen wir am ehesten den zuletzt auf Gras siegreichen Torbato de Lussyl (reicht die Klasse gegen diese Gegner?), Super Berry Chenou (Autostart müsste ihm helfen) oder der zuletzt unglückliche Tilleul d'Anjou.

Tobrouk de Payré (Marc-André Bovay) läuft in der Trophée Vert erstmals seit 2014 wieder auf Gras (Foto: Ueli Wild).

Dal Cuore & Co. auf der Verfolgung eines Quartetts um Elattori

Neben insbesondere zwei anderen Rennen mit etlichen aktuellen oder ehemaligen Serien-Siegern (wie Semola GK, Un Géant d'Amour, Antoine de Loriol, Baci Love oder Ugo l'As Blond) sticht vor allem die letzte Prüfung ins Auge. Hier treffen die Besten des ungemein stark besetzten Jahrgangs der Fünfjährigen auf zwei Vertreter der Vierjährigen-Spitze. Elattori hat bei seinem Comeback mit einem souveränen Sieg ungemein beeindruckt. 25 Meter vor den auf dem Papier stärksten Gegnern und begleitet von seiner Stallgefährtin Dattimara ist er brandgefährlich. Beim zweiten Vierjährigen-Vertreter, Elkador de Romane, muss aktuell alles stimmen.

Im Zulageband ist die Crème de la Crème der Fünfjährigen am Start: Dal Cuore strebt seinen 14. Sieg an, Django du Martza hat den Fehler des Jahrgangsprimus im Grand Prix des 5 Ans zum Triumph ausgenutzt, Blackhawk bringt seine grosse Klasse dieses Jahr in beeindruckender Weise endlich auf die Bahn und Drago de Tilou war bei seinen letzten 14 Starts immer unter den ersten Drei. Was gibt das nur für ein Rennen, man darf unheimlich gespannt sein!

Im September 2017 gewann Dal Cuore (Adrian Burger, Nr 1) knapp vor Drago de Tilou das Derby du Trotteur Français (Foto: Morgane Bürgin).

• Hier gibt es unsere Analysen mit Detail-Formen, Head-to-Head, Wett-Tipps etc.

Für jedes Rennen gibt es ein Übersicht mit Farben, Formen, etc...

Die beliebten und interessante Tabelle mit den Direkt-Vergleichen:

Und für jedes Rennen können Detail-Formen konsultiert/ausgedruckt werden, wo sofort ersichtlich ist, welche der Gegner in diesem Rennen früher bereits gegeneinander gelaufen sind: