Wenn Gäste aus dem Ausland antreten, ist dies in Schweizer Besitzer- und Trainerkreisen nicht immer gern gesehen. Das eigene Hemd, oder eben das Preisgeldkonto, ist einem halt letztendlich doch am nächsten .
Doch wie schon im Davidoff Swiss Derby 2008 sind es nun auch im Implenia-Stutenderby gerade die Gäste, welche die Hälfte der Starter stellen und das Feld auf eine erträgliche Quantität bringen. In Frauenfeld waren letztlich 5 Gäste dabei, in Dielsdorf sind es nun 4 Gaststuten, die gegen 4 Schweizerinnen antreten, wie wir von Jacky Eblé aus dem Sekretariat von Galopp Schweiz erfahren haben.
Floriana, Trigger Shot, Rafale Béré und Satin Lady bilden das Schweizer Quartett. Es nimmt fast schon tragische Züge an, wenn in Schweizer Trainingsquartieren nicht mehr als 4 Stuten stehen, die im Stutenderby laufen können.
Trotzdem stehen die Chancen sehr gut, dass in der Jubiläums-Austragung zum 10. Mal eine in der Schweiz trainierte Stute gewinnt. Nicht weniger als 15 Mal kam die Siegerin aus dem Ausland, 14 Mal aus Frankreich und einmal aus Deutschland.
Die von Guy Raveneau trainierte Floriana hat am 1.August gegen Hengste überzeugend gewonnen. Dies und die zuvor gezeigten Leistungen in Deutschland müssten locker reichen, um das Stutenderby zu gewinnen.
Aus Schweizer Sicht müsste dahinter Trigger Shot ins Ziel kommen, die bei ihrem Sieg den Oaks die 1000-Guineas-Siegerin Rafale Béré locker in Schach gehalten hatte. Doch auch die hervorragend gezogene Satin Lady (von Generous aus einer Kris Mutter) hat ihre Chancen.
Die vier Stuten aus dem Ausland sind nicht ganz einfach einzuschätzen. Aber die ganz grosse Überfliegerin ist mit Sicherheit nicht dabei. Auch kein noch gänzlich unerfasstes Pferd, das plötzlich gross überraschen könnte.
Fazit: Alle drei Gaststuten haben zumindest nützliche Referenzen. Vaccaria müsste am weitesten kommen, wenn sie die Distanz steht. So oder so sind dei Schweizer Stuten klassemässig bestimmt nicht schlechter als die vier Stuten aus dem Ausland.
Die Hindernisrennen sind mit 9 Startern im Jagdrennen und 5 im Vierjährigen-Hürdenrennen ebenfalls nicht gerade üppig besetzt. Doch werden wir in diesem Herbst mit diesem Thema garantiert noch öfters konfrontiert, wie man aus verschiedenen Trainingsquartieren hört.
Bei den Flachrennen sind gleich zwei Rennen mehr als ursprünglich ausgeschrieben im Programm. Das Meilen-Rennen für die Elite konnte dank dem Engagement von Gönnern von Luzern übernommen werden. Zudem wurde das 2300-Meter-Rennen geteilt - sonst hätten 11 Pferde zu Hause bleiben müssen...
In Abwesenheit von Napoléon de Bussy treten 12 Pferde zur Inländer-Meisterschaft der Traber an. Mit Ouragan de Bussy, Piranha, Norval Crown oder Noble de Covy vorne weg müssen die drei Zulage-Pferde Khan, Mythos und der zuletzt nicht mehr so " bissige" Ludwig du Martza Gas geben, wenn sie gewinnen wollen.
Die anderen beiden Trabrennen sind mit 16 (Damen-Rennen) und 15 Startern sehr gut besetzt.
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