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Wie wir in unserem ersten Artikel zum Fall (siehe unten) bereits angetönt hatten, hat die Entourage von Silver Market nun Rekurs eingelegt gegen den Entscheid von Galopp Schweiz, die Stute wegen fehlender Impfungseinträge im Pass zu disqualifizieren.
Wie Lydia Hofer, die Gattin des Trainers Mario Hofer, uns mitteilte, habe man im Rekurs nun glaubhaft versichert, dass das Pferd korrekt geimpft war und die Eintragung im Pass nur versehentlich versäumt wurde. Man könne sich deshalb eine Aufrechterhaltung der Disqualifikation nicht vorstellen.
Es wird ausgesprochen interessant sein zu verfolgen, wie das Sportgericht des Schweizer Pferderennsport-Verbandes unter dem Vorsitz des ehemaligen Galopp Schweiz-Präsidenten Hans-Peter Sorg diesen Fall beurteilt.
Gemäss Weisung betreffend der obligatorischen Impfungen gegen Pferdeinfluenza steht unter Paragraph 1, Absatz 5: "Die Impfungen von im Ausland trainierten Pferden müssen den Bestimmungen des jeweiligen Landes entsprechen, in dem das Pferd trainiert wird. Erfüllt das Pferd die jeweilige Impfbestimmung nicht, so ist es in der Schweiz nicht startberechtig."
Wie im Disqualifikations-Entscheid von Galopp Schweiz festgehalten ist, gelten diesbezüglich in Deutschland die gleichen Bestimmungen wie in der Schweiz.
Und genau an dieser Stelle wird es spannend: Silver Market hat für den 28.August 2009 eine Nennung im 100'000-EUR-Auktionsrennen für Stuten in Baden-Baden. Im System des Direktoriums in Köln ist die Stute mit ihrem Avenches-Siegreiter Andreas Helfenbein bereits als Starterin angegeben. Sollte Silver Market dort laufen dürfen, müsste dies ja im Umkehrschluss heissen, dass dies auch in Avenches hätte der Fall sein müssen (weil ja Deutschland die Impfungen mit der Zulassung zum Rennen anerkennen würde)...
Dass Silver Market vor dem Sieg in Avenches in Wissembourg mit demselben Pass (und den darin nicht eingetragenen Imfpungen) bei ihrem Lebensdebüt laufen durfte (3. Platz) steht nochmal auf einem anderen Blatt Papier.
Das SPV-Sportgericht tagt Ende nächster Woche bereits in anderer Sache: Die Behandlung des von Miguel Lopez eingereichten Rekurses betreffend der Abweisung seines Protestes (wegen Behinderung) als Reiter von Song of Victory (5.im Ziel) gegen den im selben Rennen 3.Plazierten Ailton. Ziel des Protestes ist die Rückversetzung von Ailton hinter Song of Victory, der somit auf Rang vier vorrücken würde und dem Appapays Racing Club als Besitzer 4320 Franken mehr Preisgeld einbringen würde.
Jean-Pierre Kratzer als Präsident SPV sieht die Rekurse positiv: "Unsere Reglemente geben jedem Aktiven die Chance, zu seinem Recht zu kommen. Wenn jemand den Eindruck hat, unfair behandelt worden zu sein, kann er dies mit einem Rekurs geltend machen und überprüfen lassen." Dies gelte natürlich nicht für Tatsachenentscheide wie Gangart-Disqualifikationen beim Trab (vergleichbar mit einem Penalty- oder Offside-Entscheid im Fussball).
Zum Fall Silver Market konnte Jean-Pierre Kratzer als SPV-Präsident selbstverständlich keine Stellung nehmen. Doch er erklärte, dass sich ein Verband eines Landes grundsätzlich auf die Aussagen eines Verbandes eines anderen Landes zu 100 Prozent verlassen müsse.
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