(S.L.) Elf Pferde treten zu dem mit 50'000 Franken dotierten Grossen Preis der Schweiz, welcher über den Aarauer Hasse-Kurs gelaufen wird, an. Es ist ein illustres und internationales Feld, welches das mit Spannung erwartete Hindernis-Highlight der Herbstsaison in Angriff nehmen wird und den Nachfolger des leider abwesenden L'Indien du Cadran küren wird.
Aus Deutschland reist Alanco des Stalles Steintor an, der von Elfi Schnakenberg trainiert wird. Der elfjährige hat in seiner langen Karriere bereits 62 Hindernisrennen bestritten und davon deren 12 gewonnen. Seinen letzten Sieg errang er Ende Juli in einem Hürdenrennen in Bad Harzburg. Seither holte er sich in Waregem in einem 4600 Meter-Jagdrennen den Ehrenplatz. Er verfügt über viel internationale Erfahrung und ist ein äusserst interessanter Kandidat.
Trainer Emmanuel Clayeux schickt mit County Fun und Lovely Kiss zwei Pferde in das Aarauer Highlight. Die beiden Stuten sind äusserst erfahren. Lovely Kiss war in dieser Saison vorallem in Auteuil im Einsatz, wo sie sich verschiedentlich platzieren, jedoch nicht gewinnen konnte. County Fun hingegen errang im Frühling einen Sieg in Paray-le-Monial, zuletzt belegte sie (am 14. September) in Lyon den Ehrenplatz in einem Jagdrennen.
Zu den Schweizer Kandiaten: Or Noir de Somoza ist in der Schweiz noch ungeschlagen. Er bestritt im Mai den Grossen Preis des Kantons Aargau in Aarau und in Frauenfeld die 91. Grosse Steeple Chase am Pfingstmontag, welche er beide unter Vincent Roisnard, der auch am Sonntag wieder sein Partner sein wird, gewann. Seither hat er pausiert, doch dies sollte ihn nicht daran hindern, in Topform anzutreten. Monika Müller hat ihn gezielt auf diese Prüfung vorbereitet. Er wird zweifellos die Favoritenrolle tragen. Allerdings kann - vorallem in Hindernisrennen - immer etwas passieren, sodass der Sieg des 10-jährigen Cracks keineswegs zum Voraus feststeht.
Oh Calin bezwang Anfangs September in Avenches in der Grande Steeple Chase den französischen Gast und haushohen Favoriten Allen Voran in einem packenden Endkampf. Wie sich der zehnjährige unter Silvia Casanova durchsetzte, war sehr beeindruckend und zeugte von grossem Kampfgeist.
In Abwesenheit von L'Indien du Cadran wird Princechouar, letztes Jahr Zweiter, versuchen, die Farben des Ehepaars Kräuliger zum vierten Mal zum Sieg zu tragen. Der sechsjährige ist in der Schweiz zwar noch sieglos, er vermochte sich jedoch regelmässig prominent zu platzieren und der erste Vollerfolg ist nur eine Frage der Zeit.
Interessant erscheint die Neuerwerbung von Peter Aregger, Urve Bruère. Der Vierjährige hat bei seinem letzten Einsatz Mitte August in Pompadour ein Hürdenrennen gewonnen. Er war zwar auch schon über die Grünen siegreich, ob dies aber gegen solche Kaliber wie Or Noir de Somoza, Alanco oder Oh Calin reichen wird? Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass ein Vierjähriger (profitiert von einem Gewichtsvorteil von 4 Kilo) eine Überraschung schaffen würde.
Mit Ungar ist der Sieger dieses Rennens von 2007 wieder dabei. Ein neuerlicher Erfolg wäre allerdings nach den letzten Eindrücken eine Sensation. Und auch Youngstown, Cando Diao und Calla Cameo werden zu lukrativen Quoten antreten.
Das Rahmenprogramm des Aargauischen Rennvereins präsentiert sich wie immer sehr abwechslungsreich. Neben den drei Hindernisrennen stehen drei Trab- und zwei Flachrennen auf dem Programm. Mit dem Grossen Steherpreis der Traber mit dem neuen Meister Opéra House im Zwölferfeld und mit dem 21. Grossen Preis der Züchter mit den beiden Seriensiegerinnen Ulycia de Bussy und Pensylvania am Start, stehen zwei wichtige Rennen dieser Sparte an.
Der französische Trainer Emmanuel Clayeux bringt neben den beiden GP-Starterinnen je ein Pferd für das Hürdenrennen und fürs Cross-Country nach Aarau. Varouka Gaugain trifft über die Besen auf den frischen Avenches-Sieger Bagmati auf die neunjährige Stute Tressa von Elfi Schnakenberg. Im Cross wird es Pont du Yeu mit Höchstgewicht gegen die bewährten Quel Beau Mec, Negus des Mottes usw. nicht leicht haben.
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