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Abenteuerliche Geschichte von Dielsdorf-Frankreich-Auswanderern - Divonne-Bädeler-Bild endlich aufgeklärt

Sonntag, 07. Dezember 2008 18:18

An den Namen Gerock erinnern sich langjährige Schweizer Turfisten bestimmt noch - jüngere Semester möglicherweise auch, dank unserem Foto-Wettbewerb mit den "fidelen Divonne-Bädelern". 

Genau jener Wettbewerb mit dem Foto aus alten Zeiten, welches Ivo Baumgartner uns zur Verfügung gestellt hatte, war der Ursprung für unseren Kontakt zum Ehepaar Gerock.

Die einhellige Meinung (inklusive des auf dem Bild mit abgebildeten Hans Hunziker, mit dessen Kamera das Foto aufgenommen wurde) war nämlich die, dass es sich beim Herrn in der Mitte eben um Hartmut (Hardy) Gerock handle) - ist es aber nicht. Es ist Ernst Brütsch, wie Rolli Müller als einziger richtig erkannt hatte (wie wir jetzt im Nachhinein wissen)... 

 

Somit nochmal die korrekte Auflösung des Bild-Rätsels aus Divonne: 


Ernst Gisler, Hans Hunziker, Ernst Brütsch, Wolle Scheuring, Slavo Kakos (v.links n.rechts)

 

Zur Illustration, wie Hardy Gerock zu jener Zeit, als das Divonne-Foto entstanden war, ausgesehen hat, haben die Gerocks gleich noch ein Bild aus alten Dielsdorfer Zeiten mitgeschickt, auf dem ein anderes allseits bekanntes Gesicht zu sehen ist: 



Hardy Gerock und Kurt Schafflützel (hinten) im Couloir in Oberglatt im Hell beim Einspringen


Das Bild zeigt die beiden Jünglinge Gerock und Schafflützel beim Einspringen der beiden Woop-Schützlinge Byrill und Conte.  

 

Vom 1. fest in Dielsdorf installierten Trainer zum Frankreich-Auswanderer

Nach einer Jockey-Lehre in Frankfurt bei Andreas Hecker kam Hardy Gerock 1965 in die Schweiz und arbeitete als Futtermeister bei Hans Woop. 1974 erlangte er die Berufstrainer-Lizenz und war schliesslich der "erste fest installierte" Trainer auf der damals neu gebauten Rennbahn Dielsdorf. 

Der 1. Starter Seven Art auf dem Aarauer Schachen war dann auch gleich der erste Sieger. Es folgten Siege im GP der Schweiz mit Les Trois Pierres (mit Reiter Markus Gräff), im GP der Stadt Luzern, im GP der Stadt Zürich (2 mal) oder im GP von Frauenfeld.
Andere erfolgreiche Gerock-Pferde trugen Namen wie Ermisam, Ravel, Teleman, Supa, Firpo, Sou du Franc, Tirkès, Georgy Stevens, Lokoro, Nissan, Jefferston, Le Mont Criquet, Beholden, Kissos, Crouton, Our Moment, Bonargot etc. 

1990 zogen die Gerocks aus dem Zürcher Unterland weg. In einem Tagi-Inserat finden sie ihr Traumhaus in der Sâone-Ebene und ziehen mit 6 Katzen, einem Hund sowie 6 Pferden nach Saint Usuge. Das erste Fohlen, das 1991 in ihrem Gestüt zur Welt kam, war gleich ein Sieger, der Start also gelungen. 

1999 wurde die Idylle jäh zerstört, wie die Gerocks uns in ihrem Reisebericht schreiben. Bei einer schweren Geburt drückt eine Stute Hardy Gerock an die Wand. "Zunächst wurden nur starke Prellungen festgestellt. Später aber, als die Schmerzen im Arm blieben, fanden die Ärzte eine Deformierung des Ellenbogengelenks. Trotz rascher Operation konnten sie den Nerv nicht mehr retten." Dies hat täglich 24 Stunden Schmerzen zur Folge und grosse Einschränkungen beim Gebrauch der linken Hand - und zu allem Pech ist Hardy Gerock Linkshänder. 

Nach langwierigen Therapien, Operationen und Kampf mit Versicherungen wird Hardy Gerock zu 66% als invalid eingestuft. An eine Fortführung der Arbeit auf dem Gestüt ist nicht mehr zu denken. Die Gerocks verkaufen alles und ziehen in den Süden, wo die Schmerzen interessanterweise deutlich geringer sind. Im Sommer 2003 ziehen die Gerocks schliesslich nach Le Val - mit 3 Katzen und einem Hund.

Ohne Pferde geht es dann aber natürlich doch nicht. Die Gerock-Mutterstuten sind jedoch weit weg, in der Normandie im Haras du Pley. Die Rennpferde trainiert Patrick Khozian (über 600 Siege) in Calas, der Trainingszentrale von Marseille. Die Gerocks sind jede Woche auf Trainingsbesuch und besuchen natürlich oft Rennen in der Region.

Kürzlich durften sie einen besonders schönen Sieg feiern. Die selbst gezüchtete Dreijährige Sunday Flower (von Spadoun aus der Grape Tree Road-Stute Arctic Flower) setzte sich am 22. November 2008 in Salon-de-Provence beim 10. Lebensstart erstmals durch und verdiente für die Gerocks umgerechnet rund 17'000 Franken (Sieggeld 6000 EUR plus Besitzer-Prämie und Züchterprämie...).

Nächstes Ziel für Sunday Flower ist das Meeting in Cagnes-sur-Mer. Ab Mitte Januar 2009 ist daher der Aufenthaltsort der Gerocks unschwer zu erraten... 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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