Am zweiten White Turf-Renntag stehen traditionell die Traber im Mittelpunkt des Interesses. Früher war der BMW Grosse Traberpreis von Pontresina (22'222 Franken) das höchstdotierte Trab-Rennen auf Schnee - inzwischen ist im GP am dritten Tag mehr Geld zu verdienen, dies wohl quasi als Hommage an die PMU. Dies macht es für die Entourage der besten Traber zur kniffligen Frage, welchen der ersten beiden Renntage (wenn überhaupt) zur Schonung der Kräfte ausgelassen werden soll.
Einige laufen, wie es bezüglich Pause zwischen den Rennen am logischsten erschein, am ersten und dritten Sonntag - so wie es in den letzten Jahren z.B. Stall Allegras Jullyannis gemacht hatte, und es nun von Renaud Pujol mit Quatuor du Martza praktiziert wird. Die Ecurie Max Gordon, letztes Jahr mit Kiss de Sucé an allen drei Renntagen vertreten, hat nun mit ihrem Oldie die Strategie 2. und 3. Renntag gewählt. Und der Haras de Peccau strebt mit Maître de la Piste gleich alle drei Tage (plus die zwei in Arosa) an - so wie es letztes Jahr Mask du Granit gemacht hatte, und schliesslich am dritten Renntag gar den Sieg erbte.
Die Kräftereserven könnten am Sonntag das Zünglein an der Waage spielen. Kiss de Sucé ist nach erst einem Start ausgeruhter und könnte den Spiess gegenüber Maître de la Piste gegenüber Arosa umkehren. Der von Martin Weber gefahrene Schnee-Spezialist hat auf dieser Unterlage bei 12 Starts nun je 4 Siege, zweite und dritte Plätze auf seinem Konto. Eine Platzwette auf ihn ist demnach eine absolute Bank - doch ist er nun natürlich auch wieder ein Jahr älter.
In das Duell um den Sieg müsste auch der Arosa-Sieger Kilou du Val eingreifen können. Vor einer Woche blieb er allerdings recht blass. Als Aussenseiter mit Sieg-Potential entpuppt sich auch bei genauerem Hinsehen keiner der Gegner so richtig zwingend. Wer weiss, vielleicht zeigt der 15-jährige Icarius im letzten Rennen seiner Karriere nochmal einen Exploit. Kodex, Mentor du Tija oder Noë la Roussière sind bei einem Ausfall eines Favoriten solide Toto-Kandidaten. Und wenn Malix de la Mérite, der als einziger mit Zulagen startet, sein wahres Gesicht zeigt, gehört auch er zu diesem Kreis.
In der Christoffel Bau Trophy (20'000 Franken) sind traditionell einige GP-Kandidaten vertreten. Letztes Jahr hat der nachmalige GP-Sieger Rolling Home in diesem Rennen seine Schnee-Feuertaufe mit Bravour bestanden. Das macht ihn zum logischen Favoriten, zumal sein damaliger Siegreiter Eduardo Pedroza wieder im Sattel sitzt. 62 Kilo ist eine Menge Holz, zumal zwei interessante Gegner gleich 10 Pfund weniger tragen. Da ist zum einen der überzeugende Aroser Sieger Secret Major zu erwähnen, der hier allerdings auf hochkarätigere Gegner trifft als noch im Schanfigg.
Besonders interessant ist der Auftritt des aus Paris angereisten Barongo. Der Schützling von Urs Suter ist ein Bruder der phamosen Soul of Magic und bringt in Frankreich konstant gute Leistungen - da er im 2010 jedoch nicht gewonnen hat, trägt er ein verlockendes Gewicht. Kommt er mit Schnee klar, ist er auf jeden Fall ein heisser Kandidat - zumal Urs Suter genau weiss, was es braucht, um auf Schnee zu gewinnen (GP-Sieger mit Vision of Spirit und All Blade).
Die anderen beiden Weiss-Schützlinge Rayo und Montecatini dürfen auf keinen Fall vergessen werden, ebenso wie der "Recke" Bucked Off.
Hätten Sie am ersten Sonntag jeweils den horseracing-data.ch-Favoriten 10 Sieg/10 Platz gewettet, wären Sie mit einem Reingewinn von über 100 Franken nach Hause gegangen... (unter wurde dort Mascarpone als Sieger getippt).
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