Bei 12 Dirt-Starts hatte Curlin 9 Mal gewonnen - nun musste der Dubai World-Cup-Held nach fünf Siegen in Serie beim Gras-Debüt eine Niederlage hinnehmen. Unter seinem Stamm-Jockey Robby Albarado kam Curlin in den Man o'War Stakes im Belmont Park am Ende zwar noch gut auf, konnte Red Rocks aber nicht mehr einholen und verlor 2 Längen auf den Sieger.
In einem sehr schnell gelaufenen Rennen - die Racing Post schreibt von einem "selbstmörderischen Tempo", welches Mission Approved und Sudan vorgelegt und sich um 10 Längen vom Feld abgesetzt hatten, begannen Red Rocks und Curlin, der am Start nicht so gut weggekommen war wie sonst, rund 800 Meter vor dem Ziel aufzurücken, im Einlauf konnte Curlin weniger stark zulegen als Red Rocks. 8428 Zuschauer, von denen die meisten gekommen waren, um Curlin siegen zu sehen, waren enttäuscht.
Red Rocks, der erstmals Scheuklappen trug, ist sicher ein gutes Pferd, ein erprobter US-Turf-Spezialist. Doch im Hinblick auf einen möglichen Arc-Start ist diese Niederlage kein allzu gutes Zeichen für das Curlin-Lager. Denn der Breeders' Cup Turf-Sieger von 2006 (Churchill Downs) war bei sämtlichen Vergleichen mit den europäischen Cracks zuletzt chancenlos - so zuletzt am 6. Juni 2008 in Epsom im Coronation Cup als er im von Soldier of Fortune gewonnen Rennen deutlich geschlagen als 6. ins Ziel gekommen war.
Jockey Robby Albarado sagte nach dem Rennen, Curlin habe ihn nie so überzeugt, wie er das sonst tue. "Seine Beschleunigung war etwas anders als sonst. Es war aber kein schlechtes Rennen mit zwei Breeders' Cup-Siegern im Feld. Ich würde ihn gerne noch einmal in einem Grasrennen sehen. Es war ja sozusagen wie ein allererstes Rennen für ihn, ein neues Kapitel. Er kam gut damit zurecht. Aber ob er Gras wirklich liebt? Vielleicht zeigt er dies in einem nächsten Gras-Rennen."
Curlins Trainer Steve Asmussen hielt sich bedeckt. Angesprochen auf die Frage, ob er denke, Curlin habe ausgesehen wie ein Gras-Pferd, antwortete er: "Er sah aus wie ein Pferd, das von einem Breeders' Cup-Sieger geschlagen wurde. Jetzt schauen wir mal, wie er aus dem Rennen gekommen ist und schauen dann weiter..."
Curlins Besitzer Jess Jackson, der vor dem Rennen davon gesprochen hatte, aus Curlin den ersten in Amerika trainierten Arc-Sieger zu machen, war nach dem Rennen enttäuscht, aber nicht desillusioniert: "Er braucht wohl einen zweiten Gras-Start, um sich ein zuverlässiges Urteil über seine Stärke auf dieser Unterlage bilden zu können. Sonst gehen wir halt wieder auf Dirt zurück - da ist er ja ein Champion!"
Hier der Rennfilm aus dem Belmont Park
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