Défi ohne Franzosen: 4 Deutsche gegen 6 Schweizer - lediglich 7 im PMU-Trabrennen ohne Napoléon (UPDATED)

Mehrheitlich leider kleine Felder in den PMU-Rennen vom 31.Juli 2009 in Avenches. 

Überraschend ist am Freitag 31. Juli 2009 im Rahmen der fünf PMU-Rennen kein einziges französisches Pferd am Start. In den drei Trabrennen und auch Galopprennen für den Derby-Jahrgang war dies schon absehbar. Doch im Grand Prix d'Avenches, der mit lohnenden 90'000 Franken dotierten Etappe des "Défi du Galop", erstaunt dies und befremdet etwas.

Wo die Gründe für die Absenz der Franzosen (für die es im Fall der bereits in der Défi-Serie erfolgreichen Young Tiger oder Daly Daly auch um viel Geld geht) liegen, darüber kann nur spekuliert werden. Die IENA-Verantwortlichen dürfte dies auf jeden Fall interessieren - neben den entgangenen Nenngeldern hätte die Präsenz von französischen Pferden sicher auch einen positiven Einfluss auf den PMU-Wettumsatz gehabt.

(Ergänzung von IENA-Chef Jean-Pierre Kratzer: Das "défi" (und damit 200'000 EUR) ist gewonnen, wenn ein Pferd drei Siege erzielt - mindestens einer davon allerdings ab dem Monat September. "Offenbar ist zudem 60'000 EUR vielleicht nicht genug, um mit französischen Pferden in die Schweiz zu fahren).    

Nach dem ersten Nennungstermin wären nach aktueller Sicht der Dinge die Schweizer Pferde wohl unter sich gelaufen - denn es war kein einziges Pferd aus Deutschland genannt. Bekanntlich wurde das Rennen nochmals unverändert neu ausgeschrieben und daraufhin Pferde aus unserem nördlichen Nachbarland (nach-)genannt. Vier von ihnen machen sich auf die Reise nach Avenches und sind gleich in der Favoritenrolle. 

Die Gruppe-Pferde Poseidon Adventure (96.5 GAG, frischer Gruppe-II-Dritter, mit Karoly Kerekes) und Ostland (94 GAG, dieses Jahr Gruppe-III-Sieger, mit Andrasch Starke) sind für die Schweizer Pferde im Normalfall trotz viel Gewicht nicht in Reichweite - auch der für BKM Racing laufende "Recke" Trakheena Prince (Toni Castanheira), der kürzlich im Spaziergang ein Listed gewonne hat, könnte eine ausgesprochen harte Knacknuss sein. Der von Torsten Mundry aufgebotene Free Minded, der vierte aus dem Gästequartett, hat noch nicht die grossen Leistungen gezeigt, ist aber auch schon dreimal auf Listed-Ebene plaziert gewesen, trägt lediglich 58 Kilo und bringt ein GAG von 87 Kilo mit.

Da muss sich die Schweizer Garde (nicht zu verwechseln mit derjenigen im Vatikan) sputen: Angeführt von Pont des Arts, der wie Eiswind mit 59 Kilo gegenüber GP St.Moritz-Sieger Song of Victory und LGT-Jockey Club-Sieger Mascarpone mit je 61.5 Kilo günstig im Rennen steht. 

Napoléon de Bussy in Enghien statt Avenches

Bei den Trabern gab es auch eine Abwesenheits-Überraschung. Napoléon de Bussy läuft am Samstag in Enghien (Gruppe II, 110'000 EUR) statt am Abend zuvor in Avenches. Dies macht es seinen Gegnern natürlich leichter. Allen voran der in Überform agierende Junior du Rib kann allen nochmal die Eisen zeigen - allerdings nur die vorderen, denn hinten läuft er gemäss Startliste ohne... Es wäre sein fünfter Sieg in Serie.
Der einzige, der ihn wohl stoppen könnte, wäre Onic Dream. Der Avenches-Spezialist ist derzeit allerdings nach letzten Eindrücken nicht in Top-Form und wurde bei vier seiner letzten sechs Starts disqualifiziert, gewann dafür die anderen beiden Rennen. Top oder Flop also. Nur gerade fünf weitere Pferde sind in diesem 30'000er am Start, darunter Ninja de la Ferme und Ludwig du Martza, die nach Papierform mit einem Toto-Rang liebäugeln können, ohne Ausfall eines Favoriten aber für den Sieg nicht in Frage kommen dürften

(Auch hier die Erklärung von Jean-Pierre Kratzer: Die Traber der Region Centre Est schätzen die Qualität der Schweizer Pferde hoch genug ein, dass ein Déplacement für 20'000 oder 25'000 EUR sich nicht lohnt) 

• Hier gibt es die Rennprogramme