Lediglich 50 Pence (etwas mehr als einen Franken) setzte ein englischer Wetter im William Hill-Wettbüro in Bedale, North Yorkshire ein.
Er suchte sich für die Rennen vom Freitag (22.Februar 2008) auf verschiedenen Rennplätzen Pferde mit Namen aus, die nach "Glück" klangen - diese setzte er in eine Art "Schiebe-Wette" (die Rennen werden dann miteinander kombiniert) das war seine ganze "Strategie". Und so kamen hohe Quoten zusammen mit grossen Aussenseitern.
Sein erster Sieger war "Isn't That Lucky" in Sandown, seine letzte Wahl fiel auf "A Dream Come True". Ausgesprochen passend! Drei Pferde hatte er in Rennen in Dubai ausgesucht. Nach dem fünften Rennen in Warwick hatte er bereits 61'534 Pfund (rund 130'000 Franken) gewonnen. Als dann schliesslich A Dream Come True in Wolverhampton gewann, war er um 1 Million Pfund reicher - und ahnte nichts davon!
Der Wetter war nämlich der (zum Glück für ihn falschen) Ansicht, alle 8 ausgewählten Pferde müssten gewinnen. Er hatte jedoch "nur" 7 richtig.
So kam er am Samstag wieder ins Wett-Büro, wo er offenbar seit Jahren fast täglich wettet - ohne je einen grossen Gewinn zu machen -, plazierte 7 weitere 50-Pence-Wetten und sagte dem Angestellten, er möge doch bitte sein Ticket vom Vortag checken.
"Machen Sie Witze", soll der Angestellte gefragt haben, "Wissen Sie nicht, dass sie eine Million Pfund gewonnen haben?"
Er wusste es nicht, hatte nicht die geringste Ahnung gehabt. Er wurde bleich vor Schreck, stammelte, das müsse er seiner Frau erzählen und rannte aus dem Laden. So schnell, dass der Angestellte ihm den VIP-Pass für die Rennen in Newcastle, den sie für ihn bereitgelegt hatten, gar nicht geben konnten.
Bis am Sonntag war der Glückspilz nicht wieder im Wett-Büro aufgetaucht, um seinen Gewinn abzuholen. Aber die 2 Pfund 50 Pence für die neuen Wetten hatte er noch bezahlt...
Der Super-Treffer ist vergleichbar mit dem grossen Tag von Frankie Dettori 19996, als der Starjockey in Ascot alle sieben Sieger des Tages geritten hatte. Damals hatten die Buchmacher Pech, weil sie die Anzahl der Fans von Frankie unterschätzt hatten - die Wetten auf die Siegesserie brachte der britischen Wett-Industrie gemäss Graham Sharpe, dem Sprecher von William Hill, Verluste in Höhe von 50 Millionen Pfund (rund 107 Millionen Franken).
Diesmal war es bedeutend weniger...
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