Nach Ausrechnung war sie die "drittschwächste" im Feld mit einer Handicap-Marke von umgerechnet 89 Kilo, musste als Listed-Pferd gegen veritable Gruppe-Cracks antreten. Doch wie schon in Compiègne (wo u.a. Pont des Arts das Nachsehen hatte) liess sich Daly Daly davon überhaupt nicht beeindrucken in dieser 6. Etappe des Défi du Galop (2000 Meter, Gruppe III, 80'000 EUR).
Christophe Soumillon servierte der fünfjährigen Medaaly-Stute ein Rennen nach Mass, übernahm sofort die Spitze, um gleich das Tempo zu drosseln. Erst 400 Meter vor dem Ziel liess der Belgier die 13:1-Aussenseiterin wie in typischen "Frankreich-Rennen" üblich abrupt beschleunigen und brachte so einige der hochklassigen Gegner in arge Schwierigkeiten. Am Ende waren diejenigen Pferde, welche beim Wegübergang (rund 400 Meter vor dem Ziel) in Front lagen, auch im Ziel auf den ersten drei Plätzen - soviel zum Thema Tempo in diesem Rennen, welches in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur gerade 54.5 km/h gelaufen wurde.
Daly Daly, die ihrem Trainer Robert Laplanche und dem Besitzer Bernard Giraudon, der zugleich auch Züchter ist, den allerersten Gruppe-III-Sieg der Karriere bescherte, kam eine Länge vor dem "Fabre" Inestimable und eine weitere halbe Länge vor Celtic Wolf ins Ziel.
Der aus Deutschland angereiste Zaungast machte nach für ihn alles andere als idealem Rennverlauf (der Alkalde-Sohn verfügt halt nicht über eine solche Beschleunigung, insbesondere wenn ein Rennen langsam gelaufen wird) seinem Namen alle Ehre - der frische Dortmunder Gruppe-III-Sieger (übrigens auf identischer Distanz und gemäss offiziellen Angaben ähnlichen Bodenverhältnissen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57.8 km/h, u.a. vor Prince Flori) trudelte als Letzter ins Ziel.
Mit zwei Siegen führt Daly Daly das Défi-Gesamtklassement nun an. Ein dritter Sieg in einer der verbleibenden Etappen könnte eine Vorentscheidung im Kampf um Prestige und viel Geld sein. Man darf gespannt sein, ob die Entourage der Schimmelstute nun auf die Avenches-Variante setzt, nur neun Tage nach dem Auftritt in Vichy. Neben der verhältnismässig kurzen Pause spricht auch die Distanz gegen einen Schweiz-Trip: Für Daly Daly ist gemäss Christophe Soumillon bereits 2000 Meter an der oberen Grenze, lediglich einmal lief sie weiter als 2100 Meter (2500m), wobei sie in Cagnes-sur-Mer im Februar dieses Jahres (in der 15. Etappe des Défi 2008/2009) nicht den Hauch einer Chance hatte. In Avenches würden nun 2400 Meter verlangt - und die Gegner dürften Daly Daly kaum den Gefallen machen, sie bis 400 Meter vor dem Ziel in gemächlichem Tempo führen zu lassen...
Es gibt wohl bessere Gelegenheiten für Daly Daly noch eine weitere Défi-Etappe bis im Januar 2010 zu gewinnen.
Wie sagt Deutschlands Kaiser Franz so schön: Schaun mer mal!
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