Majofils weckt noch grössere Derbyhoffnungen

Der Hase Jerry Lee war nicht schnell genug für Majofils!

Eigentlich war Jerry Lee, der Stallgefährte von Majofils, von Trainer Miro Weiss dafür auserkoren worden, das Tempo zu machen. Als klassischer Hase. Deshalb wurde er für immerhin 800 Franken nachgenannt. Doch der "Hase" konnte seine Rolle gar nicht spielen. "Er kam nicht gut weg beim Start und danach wurden wir sogar eingeklemmt", schilderte Sarah Leutwiler die Szenen kurz nach dem Start.

Markus Kolb kümmerte dies alles wenig. So übernahm er halt vor 7100 Zuschauern (Wettumsatz über 91'000 Franken, rund 20'000 mehr als vor einem Jahr) selbst die Spitze. "Ich liess ihn einfach galoppieren, denn seine grosse Galoppade kommt nur zur Geltung, wenn er frei marschieren kann", meinte der 27-jährige Thurgauer.  

Ende der letzten Gegenseite dann die Entscheidung: Majofils zog weg - ohne dass Markus Kolb ihn dazu aufgefordert hätte. "Im Bogen wurde er dann so allein in Front etwas bequem, da hab ich ihm eine auf die Schulter gegeben", erzählte der Schweizer Champion, "und im Einlauf musste ich ihn nur noch bei Laune halten." Auf dem besten Pferd, das er je geritten habe, erzielte Kolb so den 49 Erfolg seiner Karriere. Noch einer fehlt und dann darf er sich offziell Jockey nennen - und es würde niemanden wundern, wenn dies schon am kommenden Sonntag (14. Mai) in Aarau der Fall wäre.

Hinter dem Vertreter des Appapays Racing Club klaffte eine Lücke von 6 Längen bis zum "Stadelmann" Jago, der beste Werbung für die Inländer-Zucht machte und Blue Ellen sowie Luxolino seinerseits locker hinter sich liess.

Als nächstes stehen für Majofils, dessen Grenzen wir noch nichtmal erahnen können, der Frühjahrspreis und das Derby auf dem Programm. "Danach gehen wir mit ihm ins Ausland", umriss Mitbesitzer Sandro Gianella die Pläne.

Dank Big Bunny gab es gleich noch einen Sieg für den Appapays Racing Club. Dabei war dies lediglich ein Aufgalopp für eine nächste Aufgabe am 21. Mai in Baden-Baden. Dann geht es über 1200 Meter (30'000 EUR) in der ehemals "Scherping-Rennen" genannten Listed-Prüfung wieder gegen gleichaltrige. Genannt sind auch Pferde aus Deutschland, Frankeich, Italien und Schweden.