Auf der Startliste für den Dielsdorfer Abendrenntag figuriert im zweiten Rennen ein Paar, das so nicht zum Rennen antreten können wird: Markus Kolb auf Fernandel.
Nicht, dass wir dem Thurgauer Jockey nicht zutrauen würden, den Dreijährigen zu reiten. Doch in den Ausschreibungen dieses Handicap-3-Rennens über 2300 Meter steht als Zusatz: "Amateure, sowie Lehrlinge und Berufsrennreiter mit Schweizer Lizenz, die noch keine 20 Rennen gewonnen haben."
Kolb, der diesen Frühling seinen 50 Sieg und damit die offizielle Bezeichnung "Jockey" gefeiert hatte, ist damit (jedenfalls in unseren Augen) nicht reitberechtigt.
Dass dies von offizieller Stelle nicht bemerkt wurde, erstaunt doch ein wenig. Immerhin handelt es sich um ein Rennen, welches auch als Quarté-PMUR-Prüfung dient. Und es ist ja schon ein Unterschied, ob der Schweizer Jockey-Champion im Sattel sitzt oder ein Ersatzreiter.
Jacky Eblé von Galopp Schweiz erklärte gegenüber horseracing.ch in einem Mail, sie könne erstens bei der Starterangabe mangels Zeit nicht jedes Detail genau prüfen und zweitens sei es Sache der Trainer (in diesem Fall Miro Weiss) die Ausschreibungen genau zu lesen und richtig vorzustarten. Es sei nicht ihre Aufgabe zu prüfen, ob die Ausschreibungsbedingungen eingehalten wurden.
Nun, zum Glück haben wir den Fehler entdeckt: Nicht auszudenken, wenn Fernandel mit Markus Kolb gelaufen, in den Totorängen gelandet wäre - und dann ein Gegner mittels Protest seine Disqualifikation erwirkt hätte...
Jetzt reitet nach Information von Jacky Eblé die Amateur-Championne Sarah Leutwiler Fernandel.
horseracing.ch
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