Neue Formel für die Meisterschaft der Traber

Inländer vorne, die anderen 25 Meter dahinter - Aarau weiss von nichts...

Suisse Trot-Präsident Jean-Pierre Kratzer hat an der Generalversammlung vom Samstag in Bern bekanntgegeben, dass die immer wieder (auch hier auf horseracing.ch) kritisierte Ausschreibung der Meisterschaft der Traber in Aarau modifiziert wird.

"Der Vorstand hat beschlossen, dass es nur noch zwei Bänder gibt. Ein Inländerband vorne, und eines für die Ausländer 25 Meter dahinter. Die Pferde mit den je 8 besten GA sind qualifiziert", erklärte Kratzer und erwähnte, dass es lange Diskussionen über verschiedene Varianten gab und dass der getroffene Entscheid nicht seine bevorzugte Alternative gewesen sei.

Fakt ist, dass es so nicht mehr möglich ist, dass ein Pferd mehr als 25 Meter auf einen Inländer aufholen muss. Es gibt kein "50-Meter"-Band mehr. Das ist sicher schon mal gut. Aber ob das wirklich die Ideal-Lösung ist?

Aus heutiger Sicht im Hinblick auf die Meisterschaft 2007 sind Napoléon de Bussy und Khan wohl die "Haupt-Verlierer". Napoléon hätte dieses Jahr (wenn er genug Gewinn gehabt hätte) zusammen mit dem nachmaligen Sieger Khan 50 Meter vor Hesparbet/Iboraqui und 25 Meter vor Ludwig du Martza starten können.
Mit der neuen Formel geht Napoléon aus dem selben Band wie Ludwig du Martza ins Rennen - egal wie gross der Gewinn-Unterschied zwischen den beiden ist. Der Sieger 2006 hätte mit dem neuen Modus mit grosser Wahrscheinlichkeit übrigens Hesparbet geheissen.

horseracing.ch-Leser stimmten für Abschaffung der Inländer-Vorteile

Wir hatten im September 2006 in einer Umfrage verschiedene mögliche Lösungen vorgestellt. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, hatten sich ganz klar für die Abschaffung der Inländer-Vorteile ausgesprochen.

46% wollten die Inländer-Vorteile ganz abschaffen, 30 % votierten für einen Autostart. Die jetzt getroffene Lösung hatten wir auch zur Wahl gestellt, gerade mal rund 6 % der Stimmen entfielen schliesslich darauf.

• Hier finden Sie die Resultate der Umfrage

Die Aarauer wissen von nichts

Wir haben beim Aargauischen Rennverein nachgefragt. Dort weiss man von nichts. "Mit uns hat niemand gesprochen", erklärte Rennchefin Maria Leibundgut am Montag. Sie befürchte, dass es so wieder keine vollen Felder gebe. Sie versteht zudem nicht, dass Autostart kein Thema sei: "Früher hatten wir auch Autostarts auf dem Schachen."

Schade, eigentlich sollten die Organisatoren auch ein Wörtchen mitzureden haben. Finden wir jedenfalls.