Ouragan de Bussy springt für Napoléon in die Bresche (UPDATED)

Bovay-Festival in Avenches trotz dem Ausfall von Napoléon de Bussy.

Etliche Quartiere hätten Mühe, das Ausscheiden ihres Stall-Cracks zu kompensieren - dies ist beim führenden Schweizer Trab-Trainer Marc-André Bovay derzeit nicht der Fall. Im Prix de Vitesse für Inländer kam es vor dem ersten Bogen zu einem Kampf um die Spitze zwischen dem turmhohen Favoriten Napoléon de Bussy innen und der attackierenden Perle du Marais. Eingangs Bogen zog Philippe Besson mit der Desbiolles-Stute an die Spitze, Napoléon de Bussy schien dies nicht zu gefallen. Barbara Schneider steuerte ihren Crack in der Folge (noch immer im Bogen) hinter den Trainingsgefährten Ouragan de Bussy auf zweite Spur, kurz darauf sprang sich "Napo" aus dem Rennen. Barbara Schneider legte Protest gegen Philippe Besson ein wegen Behinderung, die Rennleitung leitete das Dossier an den Vorstand Suisse Trot weiter. Nach eingehender Analyse wurde die Untersuchung mit einem Freispruch für Philippe Besson abgeschlossen - dieses Ergebnis wird im Rennkalender vom 24. Juni publiziert werden.

Marc-André Bovay liess sich in der Folge nicht zweimal bitten. Mit Ouragan de Bussy, dem ein Jahr jüngeren Halbbruder von Napoléon de Bussy, dominierte er die Gegnerschaft nach Belieben. Fünf Längen hinter dem Vertreter von Margrit Berger, der den Kilometer durchschnittlich in 1:14.0 zurückgelegt hatte, rettete sich Ludwig du Martza um einen Kopf vor Quick Fighter als Zweiter ins Ziel.

Barbara Schneider musste trotzdem nicht mit leeren Händen aus Avenches abreisen. Zuvor schon hatte sie mit ihrem Neu-Einkauf Roc Breton den Grand Prix de Printemps des 4ans dominiert. Als sie den interessanterweise mit einer Quote von 4.90:1 ins Rennen gegangenen Neuling im Einlauf antreten liess, hatte Rossini du Martza rasch ausgespielt. Rattzino hatte sich im letzten Bogen aus dem Rennen galoppiert.

Das Quarté-Rennen wurde eine leichte Beute von Mistral Danover, mit dem sein Besitzer Adrian Gosteli im Rücken der Leader gewartet und in der Zielgeraden unwiderstehlich attackiert hatte. Der (nach dem Forfait von Ribo) klare Favorit Orélius Gentil konnte ganz am Schluss zwar noch an Mon Tonnevillais vorbeiziehen, blieb aber vier Längen hinter dem entfesselten Schützling von Adrian Burger, der mit Noam auf Rang vier folgte. Die Quarté-Wette wurde weder in richtiger noch beliebiger Reihenfolge getroffen - der Bonus 3 (mit den drei erstplazierten in beliebiger Reihenfolge) zahlte 170:1...

Best of Thurgau auch in der Romandie der Beste - Langmeier/Guilbert-Doppel

Auch das Höchstgewicht von 64 Kilo hielt Best of Thurgau im Handicap 2 über 2400 Meter (10'000 Franken) nicht davon ab, einen weiteren Saisonsieg für den Stall Thurgovia einzufahren. Unter Nicolas Guilbert kämpfte sich der Schützling von Jürg Langmeier in einem packenden Finale noch am 9 Pfund weniger tragenden Rain Man vorbei. Erstmals überhaupt in ihrer Karriere beendete Victoire d'Escreux ein Rennen nicht auf einem Totorang. Bei bisher 9 Starts hatte die Fünfjährige fünf Siege, drei zweite und einen dritten Platz erzielt. Diesmal führte sie lange, doch wurde die Distanz (erstmals 2400 Meter) am Ende offensichtlich zu weit. Den 10. Toto-Rang in Serie verpasste sie indes nur um eine Viertellänge - gegen den 23 Pfund weniger tragenden Verglasovitch.

Für den zweiten Langmeier-Sieg hatte im einleitenden Hürdenrennen der GP Thurgau-Zweite Quick Fellow gesorgt, der mit Nicolas Guilbert die Gegnerschaft vom Start bis ins Ziel problemlos im Griff hatte - dies beim Hürdendebüt des Vertreters von Ivo und Esther Baumgartner. Ja, richtig gelesen, der ehemalige Schützling von Marcel Rolland hatte zuvor noch nie ein Hürdenrennen bestritten. Die Erfahrung aus 10 Steeple reichte aber natürlich locker. Category sorgte immerhin dafür, dass der Favorit nicht völlig überlegen war.