Man könnte im ersten Moment an ein Märchen aus tausendundeiner Nacht glauben. Doch die Kamel-Geschichte, die am 5. Oktober 2008 am Dielsdorfer Kids' Day mit dem ersten Kamelrennen auf einer Schweizer Pferderennbahn begann, könnte durchaus weiter gehen.
Dies, und das betonten die Organisatoren an einer Presse-Orientierung am Donnerstag 13.8.2009 in Dielsdorf, in professionellerem Rahmen - nicht mit Showrennen wie im Oktober 2008, sondern mit echten Rennkamelen.
Bereits im Sommer 2010 plant Kamel Ben Salem, der mit seinen Kamelen aus dem Schaffhausischen Schleitheim nach Dielsdorf umziehen will, internationale Kamelrennen auf der Parkrennbahn Zürich-Dielsdorf durchzuführen. Mit Dromedaren und Trampeltieren aus mindestens einem Dutzend Ländern. Aus dem Arabischen Raum haben bereits Kuwait, Libyen, Ägypten, Tunesien, Oman, Jordanien etc. zugesagt, Kamele und Betreuer ins Zürcher Unterland zu entsenden. Aus Europa sollen zumindest Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz (eben mit Kamel Ben Salem) vertreten sein.
Dass es den Arabern mit einer internationalen Kamelrenn-Serie unter Einbezug der Europäer ernst ist, unterstreicht die Tatsache, dass Abdullah Almutairi, seines Zeichens Sportminister von Kuwait und Präsident der Arabischen Vereinigung der Kamelrennen, extra nach Dielsdorf gereist war, um sich vor Ort ein Bild zu machen und bei der Presse-Orientierung dabei zu sein.
Ob und wie rasch das Projekt aufgegleist werden kann, steht noch nicht definitiv fest. Doch alle Synergien, die sich für den Pferderennsport im Zusammenhang mit Kamelrennen und sich daraus möglicherweise erschliessenden Finanzquellen ergeben, sind prüfenswert.
Selbst in Paris-Vincennes werden Anfang November Kamele auf der Rennbahn zu sehen sein - dies nach dem Vorbild aus Dielsdorf, wie der Vertreter des französischen Rennkamel-Verbandes stolz erklärte.
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