Das war nun wirklich bärenstark, was Pont des Arts in der Heel-Baden-Württemberg-Trophy (Gruppe III, 50'000 EUR, 2200 Meter) am Samstag 24.10.2009 zeigte. Frédéric Spanu, der den nach seinem Armbruch noch immer rekonvaleszente Stammjockey Olivier Plaçais im Sattel des Schützlings von Andreas Schärer vertrat, servierte Pont des Arts einen Rennverlauf nach Mass. Ohne ihn zu "überpacen" übernahm Spanu mit dem 9.50:1-Aussenseiter früh schon die Spitze, hielt ihn glänzend bei Laune und beschleunigte aus dem letzten Bogen heraus. Bis dahin war es wohl der "perfekte Ritt".
Pont des Arts konnte sich Eingangs der Zielgerade sofort vom Feld lösen - die Sensation lag förmlich in der Luft. Doch Yann Lerner, der mit dem Favoriten Liang Kay noch Ausgangs des letzten Bogens im Vergleich zu den in der Mitte und aussen den besseren Boden suchenden Konkurrenten (Geläuf 5.6!) innen durch "abgekürzt" hatte, kam immer näher heran. Im Duell der beiden französischen (Mittelklasse-)Jockeys zog Spanu gegen seinen Kollegen Lerner schliesslich den Kürzeren. "Sicher, eine halbe Länge" lautete schliesslich der Richterspruch, doch es war wirklich knapp. Denn Pont des Arts kämpfte bravourös und hätte durchaus auch gewinnen können. Im Finish schien uns Spanu nämlich nicht die glücklichste Figur zu machen.
Nach einem 2. Platz auf Gruppe-III-Ebene mag es ketzerisch klingen, doch mit seinem Stammjockey hätte Pont des Arts unserer Meinung nach eine reelle Siegchance gehabt.
Die Leistung des Vertreter des Ehepaares Kräuliger (bei der Präsentation mit "Verona und Anton Kräuliger" vorgestellt) war hervorragend. Auch wenn das Geläuf nicht jedem Pferd behagt haben mag und es wohl schon stärker besetzte Gruppe-III-Prüfungen in Deutschland gab, so gilt doch herauszustreichen, dass der drittplazierte Steuben (ein hoch eingeschätzter Schlenderhaner) ganze 6 Längen zurück war.
Für den Ehrenplatz gab es 12'500 EUR (rund 18'900 Franken). Auf Platz zahlte Pont des Arts mit den beiden Favoriten 2:1.
Interessant noch das Detail, dass Pont des Arts im PMU-Netz, wo die Etappe des Défi du Galop ebenfalls angeboten wurde, sogar als (Top-)Favorit galt.
Nach dieser Leistung hätte Pont des Arts sportlich den Titel "Galopper des Jahres" verdient. Doch könnten wir uns gut vorstellen, dass bei der Publikumswahl von Galopp Schweiz und swissturf letztlich ein anderer Kandidat (Roi de Rose und Auenwunder stehen noch zur Wahl) obenausschwingen könnte.
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