10 Stehengeblieben im GP Schweiz - die 3 Franzosen kurz vorgestellt

Was können die Franzosen? Diese Frage beschäftigt die Schweizer Turfisten auch wieder im Hinblick auf den 60. Grossen Preis der Schweiz vom kommenden Sonntag 30.Seotember 2007 in Aarau.

Wie oft schon sind die Franzosen mit Pferden angereist und haben den Schweizer Quartieren die Butter vom Brot genommen? Eine rhetorische Frage, aber im Grossen Preis der Schweiz, dem wichtigsten Hindernisrennen unseres Landes waren es besonders oft Jumper aus dem Land der Tricolore, die letztlich die Nase (oder auch etwas mehr) vorn hatten.

Darum ist auch vor der 60. Austragung dieses Traditionsrennens das Rätselraten gross, was denn nun die Franzosen-Pferde können. 3 sind es noch, also nur die Hälfte der ursprünglich genannten Kandidaten. Aus Schweizer Sicht ist insbesondere zu bemerken, dass der GP-Luzern-Sieger Kingsire gestrichen wurde (auch aus dem Cross) und nun direkt Kurs auf den Grossen Preis von Maienfeld (Cross) nimmt, wo er Titelverteidiger ist.

Wir stellen Ihnen die drei Kandidaten aus Frankreich vor, die allesamt in der Schweiz an den Mann/die Frau gebracht werden sollen...

• Nocturne des Mottes (Besitzer Ballymore Thoroughbred Ltd und Laurent Postic, je 50% - Trainer Laurent Postic):
  Obwohl bereits achtjährig hat der Vertical Speed-Sohn in seiner nun vierten Rennsaison erst 20 Rennen bestritten (12 davon über Hindernisse). Sein Körper scheint sich immer mal wieder eine Pause "genommen" zu haben. So lief er von Oktober 2005 bis September 2006 kein Rennen. Jetzt kommt er aus einer Pause, hatte am 27. April dieses Jahres seinen letzten Renn-Einsatz. Dabei wusste er als 5. auf Listed-Ebene (100'000 EUR-Rennen in Enghien) zunächst zu gefallen, konnte aber auf dem letzten Kilometer (Totaldistanz 4500 Meter) nicht mehr mithalten und beendete das Rennen 31 Längen hinter dem Sieger als Zweitletzter. Umso stärker war dafür seine zweitletzte Leistung, als er am 18. April ebenfalls in Enghien ein mit 48'000 EUR dotiertes Steeple-Handicap unter Bertrand Thelier von der Spitze aus gegen 11 Gegner mit 8 Längen gewann.
  Aus dem Postic-Quartier (und aus derselben Zucht) kam letztes Jahr schon der GP-Sieger (Negus des Mottes hatte allerdings vorher schon zu Karl Klein gewechselt). Und über seine Top-Leistungen gerechnet würde ein Sieg des Nicht-Vollblüters (Selle Français) nicht überraschen. Am selben Tag (30.9.2007) hat er übrigens noch eine Nennung für die Grande Course de Hais de Fontainebleau (4050 Meter, 10'080 EUR dem Sieger), wo er ebenfalls stehengeblieben ist.
  Fazit: Sein Können würde durchaus für den Sieg reichen - aber sind 5 Monate Pause vielleicht ein zu grosses Handicap?

• Saint Kiriec (Besitzer Jakob Rohr, Trainer Philippe Lefèvre):
  Lief zu Beginn seiner Karriere drei (unplazierte) Flachrennen für Jean-Claude Rouget, wechselte dann zu Guy Cherel, unter dessen Fittichen er im September letzten Jahres zwei Rennen in Auteuil bestritt. Beim Hindernis-Debüt (Hürden) wurde er angehalten, landete 5 Tage (!) später dann in einem Réclamer auf Rang 9 und wurde herausgekauft. Seither ist er bei Trainer Philippe Lefèvre.
  In der Folge zeigte der Vierjährige in der näheren Umgebung seines Quartiers (Nancy, Strassburg) ansprechende Leistungen und erzielte beim vorletzten Start Anfang Juni seinen bisher einzigen Sieg (Strassburg, Steeple, 3400 Meter). Als Vierjähriger dürfte es Saint Kiriec nicht ganz einfach haben, zumal der GP Schweiz erst sein insgesamt 5. Jagdrennen sein wird und er noch nie weiter als 3800 Meter gelaufen ist. Klasse ist nicht übermässig vorhanden, aber der Theatrical-Sohn ist ungemein regelmässig (in den 8 Rennen, die er in dieser Saison bestritten hat, immer unter den ersten 5).
  Der GP Schweiz wäre übrigens sein erster Auftritt in den weiss-orangen Farben von Jakob Rohr.
  Fazit: Interessant, aber kein Überflieger

• Easter Dancer (Besitzer Jakob Rohr, Trainer Philippe Lefèvre):
  Neunjähriger, der von September 2003 bis August 2006 eine fast drejährige Pause hatte. Gehörte vom ersten Rennen bis am 24.September 2007 seinem Trainer Philippe Lefèvre (gewann am 16.September noch in dessen Farben in Strassburg), der ihn im Hinblick auf den Grossen Preis der Schweiz an Jakob Rohr verkauft hat.
  Läuft ungemein regelmässig - 35 Starts, 8 Siege und 21 Plätze. In dieser Saison hat er einen Sieg (4000 Meter Steeple-Handicap vor zwei Wochen in Strassburg), drei Ehrenplätze und zwei fünfte Plätze erzielt.
  Seit mehr als einem Jahr (10 Rennen) lief er auf keiner anderen Bahn mehr als auf der Heimbahn in Strassburg. Zuvor waren auch Vittel, Nancy und im 2002 einmal Lyon-Parilly seine Destinationen).
  Sehr solides Hindernispferd, das gemäss Leistungsausweis in fast jedem seiner Rennen vorne dabei ist.
  Hat übrigens noch eine Nennung für den 2.Oktober in Nancy (Hürden, 3800m, 11'040 EUR dem Sieger)
  Fazit: Seine Leistungen müssten durchaus ausreichen, im GP Schweiz um den Sieg mitzumischen. Aber auch er ist kaum der Überflieger, vor dem die Schweizer allzu viel Respekt haben müssten.

Das sind die 10 Stehengebliebenen - einer davon wird GP Schweiz-Sieger...

Great Spain

Nocturne des Mottes

Phantomas Thurgot

Saint Kiriec

Easter Dancer

La Parité

Oscar de Froment

Aibas

Joy Full

Ungar

• Die anderen Stehengebliebenen für Aarau können Sie hier downloaden