Die vier positiven Dopingproben an den Olympischen Reiterspielen in Hongkong haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Was der Schweizer Springreiter-Equipe im Falle einer sehr wahrscheinlichen Disqualifikation des Norwegers Tony André Hansen eine Bronze-Medaille bringen könnte, ist für die Betroffenen ein Desaster.
Zunächst war in den Medien bezüglich der gefundenen Substanz lediglich vom Wirkstoff Capsaicin die Rede. Capsaicin kann gemäss swissinfo.ch an den Vorderbeinen angebracht werden, um die Haut zu reizen und diese gegen das Anschlagen an die Stangen empfindlicher zu machen.
Natürlich ist diese Variante (mit Anbringen an den Vorderbeinen) bei keinem Springreiter auch nur im Entferntesten eine mögliche Variante... Vielmehr ist jetzt ein anderer Sündenbock gefunden, via den die verbotene Substanz in die Körper der vier "positiv" getesteten Pferde gelangt sein soll.
Dabei handelt es sich um das Mittel Equi-Block, eine auch im Rennsport bekannte und oft verwendete Salbe, welche Muskeln aufwärmt und lockerer macht aber auch schmerzhemmende Wirkung bei entzündlichen Gelenkkrankheiten haben soll. Brisant ist die Tatsache, dass auf der Tube offenbar explizit "does not test positive" steht, wie der deutsche Springreiter Christian Ahlmann vor laufender Kamera zeigte.
Doch auch im französischen Trabrennsport soll letztes Jahr ein Trainer just wegen dieser Salbe hängen geblieben sein - er soll unseren Informationen zufolge angegeben haben, seinen Schützling mehrmals praktisch einer "Ganzkörper-Kur" mit Equi-Block unterzogen zu haben.
Offenbar reicht mit etwas Pech auch weniger, um "positiv" getestet zu werden. Also aufgepasst!
Christian Ahlmann hält eine Tube Equi-Block in die Kamera (Foto: dpa)
Hier einige Artikel zum Thema:
horseracing.ch
La base de données des courses