VISAG-Mitbegründer tot: Zwei Jahre nach der spektakulären Rettung in Maienfeld ist Bruno Hofer gestorben

Die Rennverfilmung auf den Schweizer Rennplätzen war einer der wichtigsten Teile in seinem Leben, nun ist Bruno Hofer mit 62 Jahren von Montag auf Dienstag verstorben.

(mmo) Vor zwei Jahren hatte Bruno Hofer am Renntag in Maienfeld bei der Ausübung seiner liebsten Tätigkeit hinter der Kamera kurz vor einem Rennen einen Herzstillstand erlitten. Damals konnte sein Leben durch eine gleichsam dramatische und spektakuläre Rettungsaktion wie durch ein Wunder gerettet werden. Nach einigen Tagen im künstlichen Koma wachte Bruno Hofer ohne bleibende Schäden wieder auf.

Ein Jahr später, im Herbst 2011 hatte der sympathische Bieler an gleicher Stelle eine kleine Feier organisiert, um seinen neuen "Geburtstag" zu feiern.

Wieder ein Jahr später hat das Herz von Bruno Hofer von Montag auf Dienstag (22. auf 23. Oktober 2012) aufgehört zu schlagen. Sein Körper wurde leblos im Bett gefunden. Nach dem Sonntag-Renntag in Avenches hatte er sich nicht wohl gefühlt, wie sein Bruder Peter erklärte. Am Montag blieb er zu Hause im Elternhaus, das demnächst fixfertig neu umgebaut gewesen wäre.

Bruno Hofer, der einen Jungen und ein Mädchen hinterlässt, war erst 62 Jahre jung.

Die Brüder Hofer hatten im 1982 ihre Firma VISAG gegründet, nachdem sie zuvor schon fast 10 Jahre für die Zielverfilmung auf Schweizer Rennbahnen zuständig waren. "Wir hatten damals dem SPV die Schwarz-Weiss-Kameras abgekauft, zu jener Zeit kam auch das Elektronen-Toto dazu", erinnert sich Peter Hofer, der sich als Radio-/TV-Techniker mit seinem Bruder Bruno, der das KV bei einer internationalen Speditionsfirma gemacht hatte, hervorragend ergänzte.

Bald arbeiteten die beiden mit ihrer Film-Crew samt Übertragungswagen auch für das Schweizer Fernsehen - vom Bundeshaus über Fussball- und Eishockey-Spiele bis zu Badminton-Matches erstreckte sich ihr vielseitiges Einsatzgebiet.

Die Pferderennen mit Rennverfilmung, Zielfoto und Toto blieb ihr wichtigstes und liebstes Standbein. Zu den Blütezeiten orchestrierte Bruno Hofer das allseits beliebte Rennbahn-Fernsehen und brachte prominente Gäste auf die Rennbahn. "Er hat sich unheimlich dafür ins Zeug gelegt", so Peter Hofer, "ein paar Telefonate und schon hatte er zum Beispiel die Schlagersängerin Géraldine Olivier oder den Schauspieler Fritz Wepper auf der Rennbahn!"

Mit Bruno Hofer wird auf den Schweizer Rennbahnen eine wichtige Figur fehlen. Sein Bruder möchte mit der Crew und dem Equipment, welches inzwischen von IENA übernommen wurde, die Arbeit von Bruno Hofer in dessen Sinne weiterführen.

Wir entbieten den Angehörigen des Verstorbenen unser tief empfundenes Beileid, auch im Namen unserer Leserinnen und Leser.

• Hier finden Sie einen Artikel über die Familie Hofer
  ("Ein Sport mit eigenem Fernsehen")