Können sich auf deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten in Avenches freuen: Die Traber, hier Junior du Rib (uw)
Das Projekt der PMU-Abendrennen in Avenches ab März 2010 steht kurz vor der definitiven Absegnung - doch entgegen der ursprünglichen Version werden neben den zwei Prüfungen am Défi-Renntag keine weiteren Galopprennen darunter sein.
Die positive Nachricht für den Schweizer Rennsport und für IENA vorweg: Die PMU-Abendrenntage in Avenches stehen kurz vor der definitiven Bewilligung. Diese muss Frankreichs Landwirtschafts-Minister noch absegnen, der Entscheid wird vor Weihnachten erwartet.
Die doch überraschende Wende im Projekt betrifft die Zusammensetzung der PMU-Renntage. Entgegen der ersten Aussagen, wonach die rund 20 PMU-Réunions jeweils zur Hälfte mit Galopp- und Trabrennen bestückt sein sollen, sind nun fast ausschliesslich Trabrennen geplant.
Der Grund für diese Änderung kommt aus der Küche des französischen Galopp-Dachverbandes France Galop, wo man gemäss Jean-Pierre Kratzer entschieden hat, sich künftig in Sachen Ausland-Rennen auf Gruppe-Rennen sowie die Défi-du-Galop-Serie zu konzentrieren.
"Es gibt zum Glück ein paar wenige Ausnahmen, von denen wir hier weiter profitieren", erklärte Jean-Pierre Kratzer gegenüber horseracing.ch, "dies betrifft neben der Défi-Etappe in Avenches noch ein weiteres Galopprennen, dann das Derby in Frauenfeld und der GP St.Moritz mit jeweils noch einem Trabrennen am selben Tag."
Doch der Avenches-Macher und starke Mann im Schweizer Rennsport hätte nicht so viel erreicht, wenn er nach einem solchen Entscheid einfach den Kopf in den Sand stecken würde. So werden die Abend-Renntage eben mit Trabrennen "gefüllt".
Mit Beginn am 26. März sollen in Avenches insgesamt 19 PMU-Abendrenntage über die Bühne gehen, mit 83 Rennen, davon 81 für die Traber. "Voraussichtlich beinhaltet das Programm 2010 im Vergleich zur Saison 2009 für die Traber 21 Rennen mehr", umreisst Jean-Pierre Kratzer das Ausmass der Steigerung für den Sektor Trab, "in Avenches werden 2010 voraussichtlich 227 Rennen gelaufen, gegenüber 208 im 2009 - dies notabene ohne die Rennen, welche wir aus Luzern übernommen haben. Die in Avenches ausgeschütteten Preisgelder belaufen sich im 2010 auf 2.5 Millionen Franken." Eine Steigerung von rund 123'000 Franken gegenüber 2009.
Wie gross die Mehreinnahmen für IENA sein werden, kann nur gemutmasst werden. Wenn man für die 83 PMU-Rennen von einem vorsichtig geschätzten Umsatz von rund 10 Millionen Franken ausgeht, würden Avenches brutto 300'000 Franken in die Kasse gespült...
Noch vor Weihnachten soll eine Informations-Veranstaltung für Aktive stattfinden. Es gibt viele Fragen und viele Dinge, die noch zu lösen sind. Zum einen werden die Reglemente geändert werden müssen. "Zum Beispiel werden wir reglementieren, dass Trainer wie in Frankreich deklarieren müssen, wenn sie ein Pferd ohne Eisen laufen lassen wollen", so Kratzer.
Die PMU-Rennen sind die grosse Chance für den Schweizer Trabrennsport mit Startmöglichkeiten "en masse". Drei Monate nach dem Start-Schuss werden Ende Juni bereits 20 Renntag in Avenches mit 80 Trabrennen stattgefunden haben. Im Mai und Juni finden jeweils an 6 Tagen Rennen statt in Avenches.
Interessant wird sein zu verfolgen, wie sich die Starter-Zahlen entwickeln. Nicht zuletzt auch in der Deutschschweiz, wenn die in und um Avenches stationierten Trainer vor der Stalltür so viele Startmöglichkeiten haben. Da ist Suisse Trot bezüglich den Ausschreibungen enorm gefordert.
So gut die Neuigkeiten für den Sektor Trab sind, so enttäuschend sind sie für die Galopper. "Wir profitieren von den guten Beziehungen von Suisse Trot zum französischen Dachverband Cheval Français", erklärt Jean-Pierre Kratzer, "ohne diese wäre das nie möglich gewesen."
Kratzer hofft, dass es für 2011 bezüglich weiterer Galopp-PMU-Rennen in der Schweiz wieder eine Chance gibt.
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