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Wieder Italien-Startberechtigung für CH-Debütanten: Bocskai-Trip nach Mailand

Freitag, 04. April 2008 19:51

Zwei Starts, ein Preisgeld - dies die eine Bilanz der Mailand-Reise vom Mittwoch 2.April 2008. Die wichtigere Erkenntnis ist jedoch, dass Schweizer Galopper offenbar wieder in Italien debütieren können.

Die Ernüchterung war gross, als der italienische Galopp-Verband UNIRE im 2008 allen Debütanten aus Nicht-EU-Ländern die Startberechtigung entzogen hatte. Dies vor dem Hintergrund, dass Italien seine Galopprennen rigoros vor den immer häufiger erfolgreichen Gästen geschützt hatte - ausser in Gruppe- oder Listed-Rennen, also in den Altersgewichtsrennen (den so genannten Condizionata), Verkaufs-Rennen oder Handicaps dürfen seit ein paar Jahren nur noch Pferde laufen, die in Italien gezogen wurden oder in Italien ihr Lebensdebüt (oder bei Hindernispferden ihr Hindernis-Debüt) absolviert haben. Da war es natürlich aus Sicht von Schweizer Trainern (oder solchen aus anderen Nicht-EU-Ländern) fatal, blieben so doch die lukrativen Rennen im Stiefel-Land verschlossen.

Sämtliche Interventionen von Galopp Schweiz blieben nicht nur ohne Erfolg sondern auch ohne Antwort. Wie Galopp Schweiz-Präsident Anton Kräuliger erklärte, gab es inzwischen jedoch auf informellem Weg Andeutungen, dass diese Regelungen für die Schweiz nun nicht mehr gelten würden.

Die Reise von Avenches nach Mailand der beiden Bocskai-Schützlinge Winterwind (Debütant) und Assam ist nicht zuletzt vor diesem Hintergrund zu sehen. Und der Test ging auf.

Weniger als eine Stunde vor dem Start gabs Probleme

Ganz ohne Umwege ging es jedoch nicht. Als Carmen Bocskai gerade Assam, der als erster der beiden an der Reihe war, satteln wollte, wurde ihr beschieden, es gäbe Probleme mit den Papieren von Winterwind. Der Veterinär erklärte, das Gesundheitszeugnis fehle - dabei hatte Carmen Bocskai dieses am Morgen vor dem Rennen auf der Rennbahn zusammen mit dem Pass abgegeben. Es wurden Kopien gemacht und ihr das Original zurückgegeben. "Als ich ihm dann dieses Zeugnis gegeben habe, sagte der Tierarzt, wenn ich es in der Tasche hätte, könne er es logischerweise nicht haben...", erklärte die Trainerin. Interessante Begründung, welche unweigerlich die Frage aufkommen lässt, wo denn die von offizieller Seite gemachten Kopien hingekommen waren.

Bei Assam gab es keine Probleme mehr - wohl nicht zuletzt, weil er noch im November 2007 unter den Fittichen von Werner Glanz in Rom Zweiter geworden war.

Carmen Bocskai war am 9. April 2006 die letzte in der Schweiz stationierte Trainerin, die ein Pferd in Italien debütiert hatte (Blue Creek) und wollte Wochen später mit Tracyval dasselbe tun. "Damals hat man dann nichtmal mehr die Starterangabe akzeptiert", so Bocskai. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt die Trainerin für die Pferde auch einen Coggins-Test zu machen.

Ob dies in kommenden Fällen mit Schweizer Pferden, die in Italien debütieren sollen, gleich wie jetzt bei Winterwind gehandhabt wird, steht in den Sternen. Doch ein erster kleiner Erfolg aus Schweizer Sicht ist das allemal.


Eine Stellungnahme von Galopp Schweiz zu diesem Thema folgt im nächsten Renn- und Zuchtkalender (vom 2. April 2008)

 

Assam in starkem Feld 4. - Winterwind beim Debüt auf Rang 6

Die Geschichte der beiden Rennen ist rasch erzählt. Anton und Verena Kräuligers Sprinter Assam lief in einem 27'500-EUR Altersgewichts-Rennen über 1200 Meter gegen 3 starke Gegner. Als es zur Sache ging, konnte Georg Bocskai auf dem 7:1-Aussenseiter sich mühen wie er wollte. Assam belegte schliesslich 7 Längen hinter dem Sieger den vierten (und letzten) Platz. Dafür gab es 1275 EUR Preisgeld.

Der für den Stall Basilisk laufende Winterwind bestritt als Lebensdebütant ein Sieglosen-Rennen mit einer Dotation von 19'800 EUR. Gegen seine fünf Gegner, die zum Teil schon gelaufen waren, gab es nichts zu verdienen. Der als zweitgrösster Aussenseiter (14:1) war mit Rückstand gestartet, holte dann auf, doch der Orpen-Sohn musste am Ende auch den grössten Aussenseiter (62:1) um den zweitletzten Platz mit 2 Längen den Vortritt lassen und belegte Rang 6.

"Für Winterwind war das Rennen natürlich mit dem Startverlust gelaufen, das holt man auf 1200 Metern bei knüppelharter Bahn nicht mehr auf. Doch das Ziel war, ihn in Italien zu debütieren. Und bei Assam wussten wir, dass die Gegner stark sind. Weil nur vier am Start waren, gingen wir trotzdem", erklärte die Trainerin.

 

 

 



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