Der "Fall Quinta eam" ist insofern anders als die letzten drei anderen (King George, Jullyannis, First Time), als Trainer Jean-Bernard Matthey genau weiss, welches Medikament für die positive Probe verantwortlich war.
"Quinta eam hatte im 2006 einen schweren Kreuzschlag. Seither wird sie sehr vorsichtig gefüttert und trainiert. Zudem muss ich mit ihr alle Möglichkeiten, die eine Muskelübersäuerung vermeiden lassen, ausschöpfen", erklärte Jean-Bernard Matthey auf Anfrage von horseracing.ch, "sie wurde am 19. und 21. August, also mehr als zehn Tage vor dem Rennen vom 1. September mit dem Medikament Bykahepar behandelt. Die Absetzfrist beträgt sechs Tage. Aber weil Quinta eam Probleme mit dem Schadstoff-Ausstoss hat, dauerte es bei ihr offenbar deutlich länger."
Bykahepar, das eigentlich für die Behandlung von Hunden eingesetzt wird, mit dem enthaltenen Wirkstoff Clanobutin soll eben diesen Schadstoff-Ausstoss fördern - unter anderem wird die Ausscheidung der Gallenmenge erhöht. Die Wirkung des Stoffes dauert gemäss unseren Internet-Recherchen kaum länger als zehn Stunden.
Gefunden wurden im Urin von Quinta eam nach unseren Informationen Spuren von Abbauprodukten dieses Wirkstoffes Clanobutin. Da die Wirksamkeit der gefundenen Stoffe gemäss geltendem Doping-Reglement keinen Einfluss auf die Disqualifikation hat, bleibt der Entourage kaum etwas anderes übrig, als "die Kröte zu schlucken".
Jean-Bernard Matthey wird denn auch auf die Eröffnung einer B-Probe verzichten.
Quinta eam mit J-B Matthey am 1.9.07 auf dem Weg zum vermeintlichen Sieg (Foto: Ueli Wild)
horseracing.ch
Die Pferderennen-Datenbank