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Balor meldet GP-Ambitionen eindrücklich an

Montag, 04. Februar 2008 17:03

Alle vier Galopprennen am ersten White Turf-Renntag 2008 mit Siegern, die nie zuvor auf Schnee gelaufen waren - (zu) viel Spektakel im Skikjöring und ein überlegener Balor als grosser GP-Sieganwärter.

Jahr für Jahr wird der Vorbereitungs-GP am ersten St.Moritzer Renntag mit viel Spannung erwartet - viele Hoffnungen und Träume haben sich in diesem Rennen zerschlagen. Manch vermeintlicher GP-Anwärter hat sich auf Schnee als nicht kompetitiv erwiesen. Umgekehrt haben krasse Aussenseiter (wie vor Jahren z.B. Termac) in diesem Rennen mit verblüffenden Leistungen im Hinblick auf den GP St.Moritz aufhorchen lassen.

Die Austragung 2008 brachte als Überraschung die Tatsache, dass die von vielen als sichere Werte gehandelten First Time und Collow ohne Chancen auf eine bessere Klassierung mit 30 Respektive fast 40 Längen Rückstand auf den Sieger mit den Plätzen 7 und 8 Vorlieb nehmen mussten.

Durch den letzten Bogen übernahm Torsten Mundry mit dem Vorjahressieger Quiron die Spitze. Doch Balor marschierte nun in guter Haltung auf und liess ihn nicht entwischen. Im Gegenteil, dem Angriff des Vertreters von Fritz und Bernhard Bärtschi war Quiron im Einlauf nicht gewachsen. Balor zog unter Robert Havlin vorbei und gewann überlegen. Dahinter musste sich Quiron am Schluss noch von seinem Trainingsgefährten Ailton abfangen lassen. Der "Recke" Britannic war noch einigermassen dabei, bis zu Wassiljew klaffte ein Loch von weiteren 6 Längen.

Der Sieger Balor wusste stark zu überzeugen. Die Frage im GP St.Moritz wird sein, wie der Hernando-Sohn mit der dann 200 Meter längeren Distanz zurecht kommt. Bei 10 Starts in Frankreich war er nie weiter als 1800 Meter gelaufen. Bei seinen 3 Starts über die auch in St.Moritz beim Sieg verlangte Distanz resultierte ein 3. Platz in Chantilly, ein 5. in Maisons-Laffitte sowie ein unplazierter zuletzt in Compiègne.

Trainer Miro Weiss zeigte sich jedoch zuversichtlich beszüglich des Stehvermögens seines Schützlings, den er im Herbst in Saint-Cloud für rund 62'000 Franken ersteigert hatte: "Der Reiter sagte mir, dass eine weitere Distanz kein Problem sei."

Kein Gefallen am Schnee fand der mit Gruppe-Referenzen angereiste Schimmel Simonas. Bereits früh musste er abreissen lassen und kam letztlich als 9. (von 12) ins Ziel, aber immer noch deutlich vor Simplex, dem die Wetter keine Chancen eingeräumt hatten (27:1, damit grösster Aussenseiter im Feld) und auf der ganzen Linie recht bekamen.

 

Turbulentes Skikjöring mit Neuling Odin als überlegenem Sieger

Im Skikjöring gab es viele Zwischenfälle. Im zweiten Bogen stand King Edward dem vor ihm liegenden Leo Luminati (Demonious) auf den Ski, so dass dieser zu Fall kam. Beide Pferde wurden fahrerlos und stürzten. Die nachfolgenden Pferde (Vallez innen, daneben Abu Ardash) konnten den beiden Konkurrenten nicht ausweichen, es kam zur Karambolage. Als dann Köbi Broger plötzlich neben King George noch ein zweites (fahrerloses) Pferd vor sich hatte, war das Chaos perfekt. Trotz der erheblichen Behinderung durch die um ihn verhedderten Leinen des anderen Pferdes galoppierte King George munter vorwärts und machte viel Boden gut auf die Spitze.
In der letzten Gegenseite sah es so aus, als könne er möglicherweise gar den inzwischen an Oakmont vorbeigezogenen Odin gefährden. Ende der Gegenseite hielt Köbi Broger dann King George aber richtigerweise an.

Odin hatte keine Gegner mehr, Tangotide zog am kaum mehr vorwärts kommenden Oakmont vorbei was auch Ousmane und Habanita noch gelang. Nur diese fünf Pferde waren schliesslich im Ziel.

Der De Chevigny-Schützling Odin gewann mit seinem neuen Besitzer Silvio Staub an den Leinen hoch überlegen mit 9.4 Sekunden Vorsprung. Nach unserer Hochrechnung waren dies umgerechnet rund 45 Längen oder über 100 Meter.

Man darf gespannt sein, wie sich Odin in den nächsten zwei Rennen gegen King George schlägt.

Nach unseren (unvollständigen) Informationen gab es folgende Bilanz aus den Zwischenfällen: Leo Luminati hat sich einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Demonious hat Prellungen und Schnittwunden, Vallez ein dickes Vorderfusswurzelgelenk. Wer das Rennen gesehen hat, weiss, dass es viel schlimmer hätte kommen können.

Bleibt zu hoffen, dass jetzt auch der hinterste und letzte Möchtegern-Abenteurer eingesehen hat, dass Skikjöring eine gefährliche Sportart ist, die Spezialisten vorbehalten sein sollte. (weitere Infos zu den Zwischenfällen folgen in einem separaten Artikel)

 

Rushing Dasher von einem anderen Stern - Coseadrom als angekündigte Überraschung

Im kleineren Flachrennen über 1600 Meter stand Rushing Dasher aus dem Quartier von Andreas Wöhler klassemässig heraus. Und der Neo-Weissenstein wurde seiner Rolle eindrücklich gerecht. Josef Bojko übernahm sofort die Spitze, verabschiedete sich durch den letzten Bogen und gewann mit Weile-Vorsprung vor Vegano, der sich ganz zum Schluss noch knapp an Song of Victory vorbeiraufte.

"Weile" sagt immer so wenig aus. Der Zeitvorsprung von 4.3 Sekunden auf den zweitplazierten Vegano war gewaltig. Von Vegano bis zum drittletzten Royal Honor betrug die Differenz eine halbe Sekunde weniger... Die 4.3 Sekunden entsprechen etwa 20 Längen oder fast 50 Meter.

Wie stark die Vorstellung war zeigt der Kilometer-Vergleich mit Balor. Rushing Dasher lief den Kilometer durchschnittlich in 1.07.2 (53.5 km/h), während Balor für die 200 Meter längere Distanz durchschnittlich pro Kilometer 1:09.4 (51.9 km/h). Die beiden Rennen waren nur 30 Minuten auseinander, so dass ein Vergleich wohl einigermassen zulässig ist.

Doch Rushing Dasher hat gemäss Weissenstein-Racing-Manager Daniel Jordi keine Nachnennung für den GP St.Moritz erhalten, so dass das Duell Balor-Rushing Dasher erst auf Gras stattfinden kann.

Den Sprint-Sieg von Coseadrom (René Piechulek) hatte Christian Freiherr von der Recke an der (öffentlichen) Pressekonferenz angekündigt. Die Quote von 24.80:1 (Platz 4.4)erstaunte deshalb doch, denn damit war Coseadrom grösster Aussenseiter...

Im Einlauf zog er innendurch in Front und hielt Atlantic Dancer sicher in Schach. Zoom vervollständigte die Dreierwette. Die Favoriten folgten dahinter. Während Assam schon im Schlussbogen geschlagen war, hielt sich Fulminant bis Mitte Gerade im Vordertreffen, um auf den letzten Metern noch auf Rang fünf zurückzufallen.

 

Zweiter Schnee-Streich für Northern Man, dritter für Jullyannis

Wenn zwei auf Schnee ungeschlagene Pferde gegeneinander antreten, muss (totes Rennen ausgeschlossen) mindestens eine Serie zwangsläufig zu Ende gehen. Northern Man hatte bei seinem Debüt in Arosa gewonnen, Kiss de Sucé letztes Jahr seine zwei Starts in St.Moritz in Siege umgemünzt. Beide gehörten zum engsten Favoritenkreis im grösseren Trabrennen.

Marc-André Bovay zog mit Northern Man sofort an die Spitze, Kiss de Sucé schnappte sich seinen Rücken. Aussen neben Northern Man trabte J'y Reste Voidéen, dahinter Jottarus. Derweil hatte sich Mitfavorit Napster mit einem Startfehler die Aufgabe erschwert und fand sich schliesslich auf Schnee nie zurecht. Genauso ging es den Gästen Tschagga und Fantastic Shogun.

In der Gegenseite hatten Northern Man und J'y Reste Voidéen abwechslungsweise die Nase in Front. Im Einlauf zog Northern Man unwiderstehlich an, nur Kiss de Sucé konnte folgen, biss sich aber am Ende die Zähne aus am Siebenjährigen von Jitka Kubr. J'y Reste Voidéen hielt dahinter locker den dritten Platz.

Um eine halbe Länge ging also die Schnee-Serie von Kiss de Sucé zu Ende - am dritten Renntag könnte Tag der Revanche sein.

 Im kleinen Trabrennen liess sich der Vorjahressieger Jullyannis bis in den letzten Bogen vom Aroser Doppel-Sieger Melvin ziehen. Vorne versuchte sich Norisdor davonzustehlen, doch Claudia Koller liess ihn nicht entscheidend entwischen. Als sich im Einlauf ein interessanter Endkampf anzubahnen schien, galoppierte sich Norisdor aus dem Rennen. Jullyannis kontrollierte in der Folge das Geschehen locker und gewann leicht mit zweieinhalb Längen vor Melvin. Jaltard Prior holte aus dem Feld heraus noch Rang drei.

Jullyannis gewann damit beim 4. Start in St.Moritz zum dritten Mal - lediglich im PMU-Rennen am dritten Renntag 2007 galoppierte er am Start und wurde disqualifiziert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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