Nach den zum Teil doch erheblichen Verlusten bis und mit 2002 (-59'669 Franken) und 2003 (-225'005 Franken) hatte es die neue Vorstands-Crew des Rennvereins Zürich geschafft, das Steuer herumzureissen. In den folgenden Jahren gab es keine solchen Minus-Zahlen mehr, 2007 gar einen Gewinn von 102'635 Franken.
Nun im 2008 folgte der Rückschlag, den Finanzchef Hans-Peter Ess als eine "herbe Enttäuschung" bezeichnete. Das Minus von 41'162 Franken sei vor allem durch den leider defizitären Rennbetrieb zustande gekommen. Insbesondere die Euro 08 hatte einige Sponsoren bewogen, im 2008 auf Renn- oder VIP-Engagements zu verzichten, wie OK-Präsident und Sponsoring-Chef Marc Hunziker betonte.
Die anderen Geschäftsbereiche konnten diesen Einbruch nicht auffangen. Zumal in den Ställen im 2008 deutlich weniger Pferde standen (und nun auch im 2009 stehen) als in den Jahren zuvor. Lag der Höchstbestand an Pferden im Trainingszentrum Dielsdorf 2007 bei 181 Pferden, so waren es im 2008 noch 125 - eine Abnahme, die natürlich finanziell deutlich spürbar ist.
Um die 41'162 Franken Verlust in eine Relation zu setzen folgende Rechnung: Über die letzten fünf Jahre (2004 bis 2008, also inklusive dieser 41'162.-) erzielte der RVZ einen Total-Gewinn (!) von 76'468 Franken.
Die 39 stimmberechtigten Mitglieder (zusätzlich waren 2 Gäste anwesend), darunter interessanterweise kein einziger Trainer (oder Trainerin), wählten neu Patrick Romer in den Vorstand - er wird den OK-Chefposten von Marc Hunziker übernehmen.
Verabschiedet wurde hingegen François Foucault, der grosse Verdienste im Bereich der Kommunikation/Werbung (u.a. Medien-Deals mit TeleZüri, Tages-Anzeiger etc) hat. Seine Nachfolgerin Anna-Britta Maag wurde im Laufe des Jahres 2008 in die Aufgaben eingeführt.
Präsident Dieter Syz, der sich Statutengemäss für drei Jahre wiederwählen liess, jedoch ankündigte, 2009 sei sein letztes Amtsjahr, orientierte über das Projekt des "Neuen Pferdesport-Zentrums Dielsdorf".
Die Träumereien seien nun vorbei, erklärte Syz. Das Projekt nehme nun konkrete Formen an. Bereits wurden vom renommierten Ingenieur-Büro Leve im deutschen Warendorf Pläne für die zu sanierdenden respektive neu zu erstellenden Bahnen (inklusive einer Trab-Bahn) erstellt. Diese wurden den Vorständen von Galopp Schweiz und Suisse Trot bereits zur Stellungnahme vorgestellt.
Nach den Bahnen, welche absolute Priorität haben, sollen die Hochbauten und die Mantelnutzung in Angriff genommen werden. Daran arbeiten vier renommierte Projektentwickler. Der RVZ verfüge aus diesen Arbeiten demnächst über fundierte Dokumentationen und Detail-Pläne, welche potentiellen Investoren und den involvierten Behörden präsentiert werden können.
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