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Der Aga Khan zieht seine Pferde bei André Fabre ab

Sonntag, 20. Januar 2008 06:14

Elefanten-Scheidung in Frankreich: Der Besitzer-Champion Aga Khan verlässt den Trainer-Champion André Fabre. 

Das hatte kaum jemand erwartet. Seine Hoheit Prinz Karim Aga Khan zieht sämtliche Pferde, die bei André Fabre stationiert sind, in der nächsten Woche ab. Die rund 30 Vollblüter werden auf die anderen Trainer verteilt, die bereits Pferde in Frankreich für Aga Khan trainieren - es sind dies Alain de Royer Dupré, Jean-Claude Rouget und Guy Henrot. Aber es sollen auch zwei junge Trainer, die in Chantilly stationiert sind, berücksichtigt werden. Ihre Namen sind allerdings noch nicht bekannt gegeben worden. 

André Fabre verliert damit einige hervorragende Pferde, nachdem bereits der hoffnungsvolle Aga Khan-Hengst Shediak (zuletzt Dritter im Grand Critérium - Prix Jean-Luc Lagardère auf Gruppe-I-Ebene in Longchamp) in den letzten Tagen in die USA verkauft wurde. Unter den Cracks, die jetzt die Fabre-Boxen verlassen sind uner anderen die Spitzen-Dreijährigen des letzten Jahres: Sageburg, Kaloura und Vadapolina

Angesprochen auf die Gründe für die Trennung erklärte Georges Rimaud, der Stall-Manager des Aga Khan, lediglich, es habe operationelle Differenzen gegeben. 

 

Erfolgreiche Zusammenarbeit abrupt beendet

 

So wird die Zusammenarbeit zwischen Frankreichs Dauer-Trainer-Champion und dem letztes Jahr erfolgreichsten Besitzer (89 Siege bei 388 Starts, rund 3.9 Millionen Franken Preisgeld) sowie dritterfolgreichsten Züchter (69 Siege, rund 2 Millionen EUR Preisgeld, über 400'000 Franken Züchterprämien...) nun beendet.
Sie hatte im 2005 begonnen, als der Aga Khan die Bestände des Lagardère-Imperiums gekauft hatte - Fabre war der Haupttrainer von Jean-Luc Lagardère

Der Aga Khan hatte sich bisher nur sehr selten von einem Trainer getrennt. Ende der 80er-Jahre hatte er sämtliche Pferde aus England abgezogen - dies wegen der Disqualifikation von Aliysa in den Oaks 1989. Als er einige Jahre später wieder zurück in England war, verzichtete er 1999 auf die Dienste von Luca Cumani, als 1998 zwei seiner Schützlinge positiv getestet worden waren.  

Der Verlust der Aga Khan-Pferde dürfte selbst dem grossen André Fabre weh tun, der in Chantilly rund 180 Pferde betreut. Der ehemalige Amateur-Rennreiter (bestritt mit 22 sein erstes Rennen) mit rund 250 Siegen (darunter auch Hindernisrennen, u.a. die Grand Steeple Chase de Paris!) war 1977 ins Trainermetier eingestiegen. Seit 1987 ist der Abo-Champion in Frankreich und holte 21 Titel ins Folge!

Der 22. Titel dürfte nun ohne die Cracks in den so ungemein traditionellen grün-roten Aga Khan-Farben etwas schwieriger werden.  

 

Sportlicher Multi-Milliardär mit Schweizer Bezug  

Seine Hoheit Karim Aga Khan der IV., das religiöse Oberhaupt der Ismaeliten (rund 20 Millionen Gläubige in 25 Ländern), hat übrigens auch einen Schweizer Bezug. ER ist nämlich in der Schweiz geboren. 1964 bestritt er an den Olympischen Spielen in Tokyo den Riesenslalom bei den alpinen Skiwettbewerben. 

Der Aga Khan ist britischer Staatsbürger, Multi-Milliardär und Grossaktionär mehrere Konzerne, darunter der Fiat-Agnelli-Gruppe und von Lufthansa.  

In der europäischen Vollblutzucht ist die Familie Aga Khan bereits seit 1924 absolut top - dies war das Jahr des ersten Championats in England. 



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