Diverse Mitteilungen aus dem Sektor Galopp nach Workshop: Reitererlaubnis, Jun-Cup, Trainingslager, Inländer etc.

Galopp Schweiz hat Ende Januar 2008 einige Änderungen beschlossen und bekanntgegeben - die Reitererlaubnis-Regelung wird ab 1. März 2008 angepasst. Ein "Fall Zollet" kann nun nicht mehr auftreten.

Der Vorstand Galopp Schweiz hat an seiner Vorstandssitzung mit anschliessendem Workshop (mit den Vorständen CRB, SRV, VSV sowie Funktionären und Kommissionsmitgliedern) Ende Januar in mehreren Bereichen Änderungen vorgenommen.

Diese wurden im Renn- und Zuchtkalender publiziert. Wir geben hier einen (nicht auf Vollständigkeit ausgerichteten) Überblick über aus unserer Sicht die wichtigsten Änderungen:

• Die Gewichtserlaubnisse für Amateure, Lerhlinge und Berufsrennreiter mit Schweizer Lizenz werden vereinfacht. Ab 1. März 2008 spielt es keine Rolle mehr, ob ein Berufsrennreiter ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis vorweisen kann oder nicht. Sämtliche Reiter mit Schweizer Lizenz (egal ob Amateur, Lehrling oder Profi) profitieren von denselben Erlaubnissen: Bei weniger als 5 Siegen 5 Kilo, bei weniger als 30 deren 3 und bei weniger als 50 deren 2.
  Diese Änderung war gemäss Galopp Schweiz-Präsident Anton Kräuliger schon vor dem "Fall Zollet" aufgegleist worden (um Profis, die im Ausland gelernt haben - wie z.B. Romain Giller oder Josef Tomek - dieselben Möglichkeiten zu geben). Somit kann auch Chantal Zollet nun wieder mit "minus 2" antreten...
  
• Der Junioren-Cup wird als Nachwuchscup durchgeführt, die Teilnahmebedingungen sind angepasst worden: Maximum 15 Siege, fünf Saisons nach definitiver Lizenzierung für Amateure, drei Saisons für Berufsrennreiter nach bestandener Lehrabschlussprüfung. Die Anpassungen erfolgten, weil ansonsten kaum mehr genügend fähige Reiter zur Verfügung standen (Trainer/Besitzer verzichteten zum Teil darauf, Pferde im Junioren-Cup laufen zu lassen, weil sie keine geeigneten Reiter fanden).
  
• Für die Schulung der jungen Reiter wurde ein neues Nachwuchskonzept erstellt. Mittels eines speziell auf die Anforderungen der Rennreiter abgestimmten Trainings sollen die Reitweise, Reittechnik und die Kondition der Nachwuchsreiter gefördert werden.  Dies in Theorie (Videoanalyse, Disskussion über Rennverläufe und Renntaktik) und Praxis (auf dem Simulator, dem "elektrischen Pferd").
  In diesem Zusammenhang haben wir ja bereits auf die Übungsabende auf dem Renn-Simulator, betreut von René Stadelmann, hingewiesen (zum Artikel).
  
• Ebenfalls bereits hingewiesen haben wir im Rahmen eines Vorschau-Artikels im Hinblick auf die VSV-Generalversammlung auf mögliche Umbruch-Themen im Bereich der Inländer-Zucht. So ist es fraglich, ob im 2008 überhaupt eine Jährlingsauktion stattfindet (und wenn, dann müsste dies unter neuer Organisation stattfinden, die bisherige steht nicht mehr zur Verfügung). Zudem steht eine Lockerung der Kriterien für die Inländer-Geltung sowie die Verwendung der bisher ausgeschütteten Besitzer-Prämien zur Finanzierung von zusätzlichen Inländer-Rennen zur Diskussion. Brisanz in Hülle und Fülle. Die GV der Vereinigung Schweizer Vollblut-Züchter VSV findet am 29. März 2008 in Aarau statt.    
  
• Die wichtige Hindernis-Trophy für Vierjährige zur Förderung des Hindernis-Nachwuchses wird wieder durchgeführt. Geplant sind von Juni bis November fünf Hindernisrennen (3 Hürden, 2 Jagd) für vierjährige Pferde. Wenn die Hindernisbesitzer sich darauf einstellen können, dass jedes Jahr solche Vierjährigenrennen stattfinden, können für (auf der Flachen vielleicht nicht über genügend Klasse verfügende) dreijährige Pferde im Herbst Hindernis-Pläne geschmiedet und über den Winter/Frühling Pferde mit Einspringen begonnen werden. Immer mit der Gewissheit, nicht zwingend gegen erfahrene Hindernispferde antreten zu müssen, sondern gegen gleichaltrige erste Erfahrung sammeln zu können. So bleiben diese Pferde unter Umständen eher im Rennstall und werden nicht mangels (Flach-)Klasse ausgemustert.