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Fakten und Meinungen zum Geläuf am 1. White Turf-Sonntag 2008

Dienstag, 05. Februar 2008 09:49

Von vielen Aktiven war am 3. Februar 2008 in St.Moritz zu vernehmen, der Boden sei sehr speziell gewesen - wir haben versucht zu erörtern, was genau es damit auf sich hatte.

Tief war das Geläuf am ersten Renntag des White Turf-Meeting nicht. Aber auch nicht schnell. Einige Aktive umschrieben den Zustand als "speziell".

Fakt ist, dass einige Pferde - darunter auch Schnee-Routiniers - damit nicht klar kamen. Doch was machte das Geläuf denn so "speziell"?

Ein Erklärungsversuch (ohne Anspruch auf wissenschaftliche Richtigkeit...): Wir blenden zurück auf die Woche vor dem ersten Renntag. Es war die ganze Woche kalt im Engadin, kaum über dem Gefrierpunkt. Die oberste Schicht der Bahn war aber (wohl wegen fehlender Feuchtigkeit) nicht so kompakt wie sonst.
Am Samstag vor dem Renntag erklärten mehrere Trainer/Reiter/Fahrer, die auf der Bahn waren, das Geläuf sei "mehlig" und tief. Am Samstag herrschten dann recht warme Temperaturen, so dass die oberste Schicht etwas "Wasser ziehen" konnte. Und weil es in der Nacht auf Sonntag sehr kalt wurde, entwickelte sich daraus eine feste oberste Schicht. Doch die war nicht stark genug, und die Pferde traten auf die darunter liegende "mehlige" Schicht durch - was nicht allen behagte.

 

Fast durchs Band langsame Zeiten - vor allem bei den Galoppern

Wir haben die am Sonntag (3.2.08) gelaufenen Rennen anhand der Zeiten analysiert. Offenbar konnten die Traber auf diesem Geläuf im Verhältnis schneller laufen als die Galopper. Die Sieg-Reduktionen von 1:29,3 (Northern Man) und 1:31.1 (Jullyannis) sind sogar etwas schneller als der Schnee-Durchschnitt. 

Die Galopprennen waren dagegen fast alle langsamer gelaufen als in den letzten 6 Jahren (das ist der Beobachtungszeitraum, den wir ohne allzu grossen Recherche-Aufwand überblicken können).

  • Die Siegerzeit im Sprint (Coseadrom) war mit 1.09,69 so langsam wie keiner der 12 Sprints in den letzten 6 Jahren. Letztes Jahr lief Bischoff's Boy am ersten Tag in 1:05,5 ins Ziel. Im 2002 und 2003 erzielten Satisfied Prince und Desert Track je 1:04,5 - hingegen haben wir bei der Rekord-Zeit von The Rort im 2004 (59 Sekunden...) grosse Zweifel an der Richtigkeit (entweder Zeitmessung oder falsche Distanz).
  • Das von Odin gewonnene Skikjöring war ebenfalls eines der langsamsten der letzten 6 Jahren. Dies, obschon der Sieger von den Turbulenzen hinter ihm überhaupt nicht gestört wurde. Die Siegerzeit von 3:31.4 reicht im Vergleich zu den 18 in den letzten 6 Jahren gelaufenen Rennen nur für den drittletzten Platz. Lediglich Viva Commo im 2002 (3:33.6) sowie Volta ebenfalls im 2002 (3:48 - damals hatte es in der Nacht auf Sonntag starke Schneefälle gegeben) waren langsamer.
    Im Vergleich dazu lagen die Sieg-Zeiten von King George letztes Jahr (also ebenfalls bereits mit Start aus den Boxen) um 3:17. Der Rekord der letzten 6 Jahre gehört Abu Ardash, der im 2005 in 3:07.57 gewann - also fast 24 Sekunden schneller war. Diese Differenz hätte letzten Sonntag rund 100 Längen ausgemacht.
  • Balor lief im Vorbereitungs-GP über 1800 Meter in 2:04.94 ins Ziel. Dieses Rennen wurde in den letzten zwei Jahren nur einmal (2006 Collow in 2:07) langsamer absolviert. Quiron war vor einem Jahr 3 Sekunden schneller, Termac im 2004 gar fast 8 Sekunden (damals lief Traber Fétiche du Bouquet hervorragende 1:26.86).
  • Die Ausnahme bildete der entfesselte Rushing Dasher, der ziemlich genau im Durchschnitt der Rennzeiten über 1600 Meter blieb.

 

Fazit: Wir sind uns bewusst, dass Zeiten immer mit Vorsicht zu geniessen sind und dass zum Beispiel Odin nicht ausgefahren werden musste bei seinem überlegenen Sieg. Doch die Zeitenanalyse legt den Schluss nahe, dass das Geläuf die Pferde doch ziemlich "gebremst" hat.



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