Frauenfeld, 28. Mai 2012 Nachmittag: Or Noir de Somoza gewinnt auch den Frauenfelder Grand Prix

Or Noir de Somoza setzte sich im Einlauf des Grossen Preises der Thurgauer Kantonalbank, der 91. Grossen Steeple-Chase am Pfingstmontag, mühelos gegen Saint Léonard und Oh Calin durch. Eine Sensation setzte es im  Grossen Grasbahnpreis der Traber ab, wo sich Ness Marceaux gegen Noble Limousin und Ovni de Marny durchsetzte

(S.L.) Ein Pfingstmontag-Renntag wie aus dem Bilderbuch: Strahlender Sonnenschein, Grosser Publikumsaufmarsch (11'000) und spannende und hochstehende Rennen, sowie buntgemischt Favoriten- und Aussenseitersiege.

Das mit 20 000 Franken dotierte Jagdrennen hielt, was es versprochen hatte und am Schluss setzte sich die Klasse durch. Lange sorgte Saint Léonard an der Spitze fürs Tempo, begleitet von Youngstown vor Freedom Saulaie, Bric d'Or, Or Noir de Somoza sowie Oh Calin, der jedesmal die Mauer eingangs der Gegenseite schlecht sprang, und am Schluss Calla Cameo. Nach einer Runde rückte der Favorit Or Noir de Somoza innendurch zu Saint Léonard auf ("es war der Entscheid des Pferdes, nicht meiner", gab Jockey Vincent Roisnard an der Pressekonferenz zu Protokoll). Danach ging Saint Léonard erneut in Front und in der Gegenseite begann Oh Calin aufzurücken. Die drei Favoriten kamen gemeinsam über das letzte Hindernis, wobei sich Oh Calin und Or Noir de Somoza touchierten, danach kam es auf der Flachen nochmals zu einer "Kollision" zwischen allen drei Pferden. Silvio Staubs Or Noir de Somoza setzte sich danach überlegen von den letzten beiden ernsthaften Gegnern ab und kreuzte den Zielstrich vier Längen vor Saint Léonard, der nach einer Ex-Officio-Untersuchung hinter Oh Calin zurückversetzt wurde.

Im einzigen Flachrennen des Nachmittags gab es einen Favoritensieg durch Topgun und Claudia Wendel. Nachdem Colpacino sein Pulver an der Spitze verschossen hatte, war Ehepaar Zindels Topgun zur Stelle und liess Cawakimi und dem gut endenden Makelele keine Siegchance mehr.

Ness Marceaux profitiert von Favoritensterben

Im Grossen Grasbahnpreis der Traber hatten die Favoriten kein Chance. Ness Marceaux, Ovni de Marny und Maître de la Piste lösten sich in der Führungsarbeit ab. Von den Favoriten trabte Onic Dream an prominenter Stelle, während Napoléon de Bussy den letzten Platz nie verliess. Onic Dream versuchte in der letzten Gegenseite Ovni du Marny anzugreifen, doch dieser setzte sich erfolgreich zur Wehr. Im Einlauf konnte sich Valérie Henry aus dem Rücken von Ovni de Marny lösen, aussen griff Noble Limousin an. Ness Marceaux gewann als 16 : 1-Aussenseiter sicher gegen Noble Limousin, Ovni de Marny verwies Onic Dream auf den vierten Platz.

Ulycia de Bussy bewahrte ihre Ungeschlagenheit in diesem Jahr auch auf Gras, wobei sie auf die Schützenhilfe von Evelyne Fankhauser angewiesen war. Diese übernahm sofort die Führung, Barbara Schneider „nahm“ deren Rücken. Neben Ulycia de Bussy trabte Top Boy vor Othello Dutch und Tango du Martza. In der Gegenseite ging Top Boy an Take off Somolli heran. Ausgangs des letzten Bogens kam Druck von hinten von Tango du Martza, Tsar Rose und Ulita de la Vallée, die diesen Angriff jedoch mit einem Fehler quittierte. Take off Somolli wehrte sich erfolgreich gegen die in der Mitte der Bahn angreifenden Top Boy und Othello Dutch, driftete dabei aber nach aussen, gerade weit genug , damit Ulycia de Bussy innendurchschlüpfen konnte und genau auf dem Zielstrich die Nase vorne hatte.

Auch im ersten Trabrennen des Tages gab es einen Fotofinish. Petrus des Linans, der bis in den letzten Bogen auf zweiter Spur hinter Queen de Ginai und neben Ouragan de Bussy trabte, schritt Eingangs der Zielgeraden zum Angriff und schien einen sicheren Sieg heimzubringen, als der 20 : 1-Aussenseiter Onirev mit Jean-Bernard Matthey im Sulky immer schneller wurde und Petrus des Linans mit einer Nasenlänge bezwang. Queen de Ginai rettete den dritten Platz ins Ziel.