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Nach 18 Siegen ist Schluss: Ein Publikums-Liebling verabschiedet sich von der Rennbahn in die Zucht

Montag, 05. März 2012 20:04

18 Rennen hat er gewonnen, 14 davon in der Schweiz, wo er fast 150'000 Franken an Preisgeldern gewann: Die Rede ist vom speedstarken, grossartigen Schimmel Sweet Venture, der nun in der Slowakei Deckhengst wird.

(mmo) Sweet Venture - ein Name als Programm. Denn der Name des charismatischen Schimmels, der so viele Fans hatte auf Schweizer Bahnen, heisst übersetzt so viel wie "süsses Risiko".

In der Tat war der Kauf von Sweet Venture im November 2005 ein gewisses Risiko. Aber die Aussichten waren nach drei Siegen in Folge (Nancy, Deauville und Saint-Cloud in einem "course B") eben auch dementsprechend "süss". An der Arqana Autumn Sales ersteigerte Miro Weiss den mit umgerechnet 89.5 Kilo eingestuften Sweet Venture für 70'000 EUR (damals rund 109'000 Franken).

 

Im Oktober 2003 (also als Jährling) war Sweet Venture bereits in Deauville durch den Ring gegangen. Angeboten vom Haras du Taillis (mit starkem Schweizer Bezug) als Lot Nummer 452. Bis zur zweiten Mutter war kein black type vorhanden. Als Verglas-Sohn war Sweet Venture Trainer Nicolas Clément dann aber immerhin 16'000 EUR wert. Clément trainierte den Schimmel für Comte André de Ganay. Im Dezember 2004 debütierte er auf der PSF-Bahn von Deauville als 9. in einem 16er-Feld, wobei er noch recht grün wirkte. Es war dies einer von nur 3 unplazierten Starts in der ganzen Karriere von Sweet Venture. Der Dritte folgte am 12. Februar 2012 in St.Moritz (wobei es für Rang 7 ja auch noch eine Prämie des RV St.Moritz gab; aber die zählt nicht als Preisgeld).

Im 2005 legte Sweet Venture dann so richtig los. Aus den Lebensstarts Nummer zwei bis sieben resultierten vier Siege sowie je ein zweiter und dritter Rang. Danach kaufte ihn Miro Weiss an der bereits erwähnten Auktion.

 


So sah es mit Sweet Venture (JA, das ist ein Schimmel...!) oft aus: Er voraus, der Rest kämpfte um die Brosamen (U.Wild).

 

Im Februar (2006) nach dem Kauf durch das Ehepaar Bertschi dominierte Sweet Venture die Sprints in St.Moritz und doppelte danach in Avenches und Dielsdorf gleich nach - so dass der damals noch sehr dunkle Schimmel zusammen mit den Resultaten aus Frankreich nicht weniger als 7 Rennen in Serie gewonnen hatte... 

Ein Jahr später war in St.Moritz der GP das erklärte Ziel für Sweet Venture, für den 2000 Meter einen Tick zu lang war (auch wenn er im 2011 in Avenches noch ein 2100 Meter-Rennen von der Spitze aus gewinnen sollte, allerdings auf der Innenbahn). "Sweetie" belegte im Sprint am ersten Tag den Ehrenplatz (zu Bischoff's Boy), im Grossen Preis von St.Moritz kämpfte er sich den dritten Rang (wobei er als vierter ins Ziel gekommen war, nach der Disqualifikation von First Time aber nachrückte) im 9er-Feld. 

Nachdem er 2008 und 2009 nicht in St.Moritz am Start war, holte er sich im 2010 nochmal einen Sieg (mit Star-Jockey Frankie Dettori im Sattel) und einen Ehrenplatz. 2011 liess er in den beiden St.Moritz-Sprints die Ränge 4 und 5 folgen, um nun im 2012 an seinem fünften und letzten White Turf-Meeting am ersten Tag noch einen Toto-Rang (3. zu Ziking) folgen zu lassen, bevor er mit einem 7. Platz zu Le Big am 12. Februar 2012 seine Rennkarriere definitiv beendet hat. 

 


Cathérine und Rolf Bertschi (hier nach dem ersten Sieg im Februar 2006 in St.Moritz) hatten mit Sweet Venture immer wieder Grund zum Jubeln (Foto: Ueli Wild)

 

 

Eine Karriere, in der Sweet Venture von zwei- bis zehnjährig in jeder Saison mindestens ein Rennen bestritten hat (dies spricht nicht zuletzt für seinen Trainer Miro Weiss). Von seinen insgesamt 37 Einsätzen hat er 18 (also fast die Hälfte!) gewonnen und war weitere 16 Mal plaziert. In der Schweiz ergab dies eine Gewinnsumme von über 148'278 Franken. In Frankreich resultierten nochmal rund 80'000 Franken.

 

Doch Sweet Venture war natürlich weit mehr als ein paar Zahlen. Es war ein Genuss, seiner phänomenalen Beschleunigung im Finish zuzuschauen. Einer wie Sweet Venture geht nicht vergessen. Pferde wie ihn braucht der Schweizer Rennsport dringend.

 


Der letzte Sieg: Sweet Venture (deutlich heller, mit Robert Havlin) im Mai 2011 in Dielsdorf (Foto: Ueli Wild) 

 

"Er war etwas Besonderes", schwärmt Miro Weiss, "mit vier Jahren in St.Moritz, und nun mit zehn nochmal. Ein hervorragendes, hartes Rennpferd. "

 

Nun beginnt für Sweet Venture seine zweite Karriere. Er wird Deckhengst in der Slowakei. Mögen viele "süsse" Nachkommen seine Gene auf der Rennbahn weiterleben lassen.

 

 

 

 

 

 


Stolzer Charakterkopf: Sweet Venture (mit Frankie Dettori) 2010 - links sein Trainer Miro Weiss (Foto:U.Wild)

 

 



1 Kommentar
mathias sautjeau aus nantessautjeau antes schreibt am 06.03.2012 01:08 Uhr
thef best horse !!!! and very good owners!!


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